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Berlinale-Debatten
Kulturstaatsministerin Roth sieht "ekelhaften offenen Antisemitismus" bei Linksradikalen

Nach den israelkritischen Äußerungen auf der Berlinale hat Kulturstaatsministerin Roth der Leitung des Filmfestivals und der politischen Linken schwere Vorwürfe gemacht.

    Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, spricht während der Vorstellung der Berlinale-Spitze im Gropius Bau.
    Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne) (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    Unter Linksradikalen gebe es einen "ekelhaften offenen Antisemitismus", sagte die Grünen-Politikerin dem Magazin "Der Spiegel". Dabei nannte sie unter anderen den US-Filmemacher Ben Russell, der Israel bei der Berlinale-Abschlussgala einen Genozid an den Palästinensern vorgeworfen hatte. Die Preisverleihung sei "zum Teil unerträglich" gewesen. Es hätte eine bessere Vorbereitung geben müssen. Roth, die bei der Gala anwesend war, steht selbst in der Kritik. Ihr wird vorgeworfen, lange zu passiv geblieben zu sein. Roth stand bereits wegen antisemitischen Vorfälle bei der Documenta in Kassel vergangenes Jahr in der Kritik.
    Während der Berlinale-Abschlussgala waren massive Vorwürfe gegen Israel erhoben worden, teils unter Beifall aus dem Publikum. Neben dem Genozid-Vorwurf war von Apartheid die Rede. Nur Berlinale-Chefin Rissenbeek hatte den Terrorangriff der Hamas erwähnt.
    Diese Nachricht wurde am 01.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.