
Farhad al-Schami, Sprecher der kurdisch-geführten Syrischen Demokratischen Kräfte bezeichnete das Dekret als "Fortsetzung früherer Ausschlusspolitik". Es handle sich um einen Angriff auf die kulturelle Vielfalt, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Besonders das Ausbleiben des persischen Neujahrsfests Norus wurde in kurdischen Medien kritisiert. Norus wird in Zentral-, West- und Südasien gefeiert. In den kurdischen Gebieten spielt das Fest eine zentrale Rolle. Auch zivilgesellschaftliche und religiöse Vertreter sprachen in sozialen Medien von einer "bewussten Missachtung" von Identitäten.
Die Übergangsregierung äußerte sich bislang nicht zu der Kritik. Pro-Regierungs-Kommentatoren sehen das Dekret als Versuch, nationale Einheit zu stärken und konfessionelle Unterschiede zu verringern. Analysten warnen jedoch, dass das Dekret zu weiteren Spannungen im Land führen könnte. Die Verschiebung der aktuellen Parlamentswahl in den kurdischen Gebieten hatte bereits seit Wochen für Kritik gesorgt.
Diese Nachricht wurde am 06.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.