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Kuwait Airways
Kein Flugticket für Israelis

Die Fluglinie Kuwait Airways befördert keine israelischen Staatsbürger - und beruft sich dabei auf die eigene Gesetzgebung. Die USA werfen dem Unternehmen dagegen Diskriminierung vor. Jetzt ist der Streit eskaliert. Dabei ist der Boykott durch Kuwait Airways kein Einzelfall.

17.12.2015
    Ein Flugzeug der Kuwait Airways landet auf dem Flughafen London Heathrow.
    Ein Flugzeug der Kuwait Airways landet auf dem Flughafen London Heathrow. (pa/dpa/Uhlemann)
    Die Fluglinie Kuwait Airways hat ihre Verbindungen nach New York und London eingestellt, weil sie ansonsten Israelis hätte mitnehmen müssen. Das US-Verkehrsministerium erklärte, dass die kuwaitische Fluggesellschaft nach einer offiziellen Aufforderung, die Diskriminierung israelischer Bürger zu beenden, mitgeteilt habe, die beiden Städte nicht länger anzufliegen.
    Das Ministerium hatte dem Unternehmen im September einen Brief geschrieben, in dem es aufgefordert wurde, sich an das Gesetz zu halten, das unbegründete Diskriminierung von Fluggästen verbietet.
    Kuwait erkennt Israel nicht an
    Der Streit geht auf das Jahr 2013 zurück, als ein israelischer Bürger beim Versuch scheiterte, mit seinem Pass ein Ticket von New York nach London im Online-Reservierungssystem von Kuwait Airways zu buchen. Auf Nachfrage der US-Regierung erklärte die Fluglinie damals, sie befolge die kuwaitische Gesetzgebung, die wirtschaftliche Beziehungen mit Menschen oder Firmen verbietet, die in Israel leben oder die israelische Staatsbürgerschaft haben. Wie die meisten arabischen Staaten erkennt das Golfemirat Israel nicht an.
    Dabei stehen die Kuwait Airways mit ihrem Vorgehen nicht allein dar. Einen ähnlichen Vorfall gab es 2013 mit der saudischen Fluglinie Saudi Arabian. Die Ermittler des New Yorker Anwalts Bill de Blasio (heute Bürgermeister der Stadt) stellten fest, dass Israelis weder am Telefon noch über das Internet ein Ticket von New York über Riad nach Indien kaufen konnten. "Da Sie die israelische Staatsbürgerschaft besitzen, dürfen Sie nicht mit Saudia reisen", hieß es am Telefon, wie die "New York Post" berichtete.
    Egypt Air tilgt Israel von Karte
    Die Diskriminierung wird in den USA im Gesetz nicht toleriert. Im Bundesgesetz steht, dass ein Luftfahrtunternehmen oder ausländische Luftfahrtunternehmen eine Person nicht die Reise aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion, Geschlecht oder Herkunft verweigern dürfen. Die saudische Fluglinie verteidigte ihr Vorgehen. Ihr Direktor Khalid al-Melhem erklärte, es gebe keine diplomatischen Beziehungen zwischen Saudi Arabien und Israel. So lange dies so sei, werde man auch keine israelischen Staatsbürger nach Saudi Arabien einreisen lassen.
    Vor vier Jahren sorgte dann die ägyptische Fluglinie Egypt Air für einen Skandal. Auf einer Karte mit Reisezielen löschte das Unternehmen Israel vollständig aus der Karte. Dabei steuert das Unternehmen Tel Aviv seit langem an.
    (fw/jsc)