
Deutschlands Botschafter Ohnmacht mahnte zusätzliches Engagement bei der Verteilung von Hilfsgütern an. Die riesige Menge, die im Land ankomme, müsse vor Ort auch verteilt werden, sagte er der dpa. In Darna gebe es keine funktionierende Verwaltung mehr, führte Ohnmacht aus. Viele der Beschäftigten seien unter den Todesopfern. Eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz erklärte, man müsse damit rechnen, noch Tausende Leichen im Schlamm zu finden. Mindestens 10.000 Menschen würden nach wie vor vermisst. Den Überlebenden fehle es am Nötigsten. Sie hätten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, Essen, Unterkünften, Elektrizität oder zu Kommunikationsmöglichkeiten nach außen. Laut der Weltgesundheitsorganisation wurden bislang etwa 4.000 Todesopfer identifiziert.
Die Bundesregierung bekräftigte ihre Bereitschaft zur Unterstützung. Deutschland stehe Libyen und auch Marokko nach dem schweren Erdbeben dort mit humanitärer Hilfe und beim Wiederaufbau zur Seite, sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Keul. Ihre Kollegin im Entwicklungsministerium, Kofler, erklärte bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag, dass ihr Haus allein für Libyen kurzfristig vier Millionen Euro bereitgestellt habe. Auf Dauer werde das aber nicht ausreichen.
Diese Nachricht wurde am 21.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
