Ich verkaufe Bananen, Avocados und Orangen. Dadurch hat sich meine Situation verbessert, aber das Geld reicht kaum aus. Ich suche deshalb noch einen weiteren Job.
Die Menschen in dieser ländlichen Region Südafrikas sind arm. Sie bauen auf kleinen Flächen von im Schnitt zwei Hektar ihre eigene Nahrung an. Durch den Verkauf der Früchte verdienen sie ein bisschen Geld, aber die Einkünfte bleiben gering. Mkezi will als Heiler sein Einkommen verbessern.
Auf dem Land der Diözese Mariannhill leben derzeit 135 bäuerliche Familien, das sind etwa 1.200 Menschen. Die Kirche will ihnen den Boden überschreiben und sie beim Ackerbau unterstützen - ein kleiner Beitrag zur Lösung der Landfrage in Südafrika. Denn noch immer besitzen im ehemaligen Apartheid-Staat rund 60.000 meist weiße Farmer einen Großteil des fruchtbaren Bodens. Peter Gilles, der für das katholische Hilfswerk Misereor als Projektleiter arbeitet, erzählt:
Die Regierungspolitik ist zur Zeit relativ stark ins Stocken gekommen. Hauptsächlich wurden weiße Farmen aufgekauft und aufgeteilt in schwarze kommerzielle Farmen, Größe zwischen 50 und 100 Hektar. Die schwarzen Kleinbauern, die halt hier in der Region leben und die Masse der Bevölkerung ausmachen, werden von der Regierung stark vernachlässigt, haben relativ wenig Zugang zu Land, wenig Zugang zu Ressourcen. Deswegen ist es ein wichtiger Ansatz, den die Kirche hier fährt, mit schwarzen Kleinbauern zu arbeiten.
Der Boden der Region ist fruchtbar, und es gibt genug Regen. Doch die starke Hanglage erschwert den Ackerbau. Vandu Mkezi baut seine Früchte auf einem Gefälle von 40 bis 45 Prozent an. Ohne Erosionsschutz wäre dort Landwirtschaft gar nicht möglich. Aufgehäufte Dämme mit Gräsern verhindern das Abtragen des Bodens.
Bislang bauten die Kleinbauern zudem vor allem Mais als Monokultur an. Durch die Einführung neuer Getreide- und Obstarten erhöht sich die Vielfalt auf dem Speiseplan. Der 52-jährige Efraim Mtshali baut neben Mais, nun auch Bohnen und Kartoffeln an. Er ist ein "Modellfarmer" des Projektes, auf seinem Land können andere Bauern sehen, wie der Erosionsschutz funktioniert. Doch der Vater von vier Kindern hat auch Sorgen und Wünsche.
Wir haben viel gelernt über Erosionsschutz und darüber, wie wir die Bodenfruchtbarkeit mit Kompost erhöhen. Aber es gibt nur langsam Fortschritte. Wenn der Regen kommt, müssen wir die Felder bebauen - wir pflügen mit den Tieren, mit Ochsen und das geht sehr langsam. Wir bräuchten eine Traktor.
Doch ein Traktor bleibt für die meisten der Kleinbauern ein Traum. Dafür fehlt ihnen das Geld. Und im Moment gehört ihnen noch nicht einmal das Land, dass sie bebauen - auch wenn es ihnen die Kirche längst geben wollte, wie Peter Gilles erläutert.
Die Kirche hat 1998 den Antrag an das Department of Land-Affairs gestellt, das Land zu überschreiben, an die darauf lebenden Bevölkerung.(...) Wir sind alle ein bisschen enttäuscht darüber, wie langsam der Prozess voranschreitet. Wir sind drei Jahren im Bereich der Landreform am Arbeiten und haben noch keine Flächen überschrieben.
Der Grund dafür sind bürokratische Hindernisse. Die Mitarbeiter im "Department of Land-Affairs", der Abteilung für Landangelegenheiten, wechseln ständig. Und inzwischen ist diese Behörde nach neuen politischen Vorgaben auch nicht mehr berechtigt, das Land selbst an die Bauern zu überschreiben. Vorher müssen jetzt erst die Gemeinden gehört werden - und zu den Lokalpolitikern muss das Projekt wieder neue Kontakte knüpfen. Aber Ende dieses Jahres, hofft Gilles, wird endlich die erste Farm überschrieben sein.