Schmidt stammt wie Friedrich aus Franken - die CSU achtet bei solchen Positionen meist darauf, dass der bayerische Regionalproporz eingehalten wird. Der 1957 geborene Schmidt ist einer der vier Stellvertreter des CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer und gerade noch Staatssekretär im Entwicklungsministerium.
Seehofer hat Schmidt am Vormittag als Nachfolger des zurückgetretenen Hans-Peter Friedrich vorgeschlagen. Bundespräsident Joachim Gauck will Friedrich am Nachmittag seine Entlassungsurkunde überreichen und Schmidt offiziell als Nachfolger ernennen.
Zwei Müllers galten als Kandidaten
Neben Schmidt waren zuvor Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, sowie Entwicklungshilfeminister Gerd Müller als mögliche Nachfolger Friedrichs im Gespräch. Schmidts Posten als Staatssekretär im Entwicklungsministerium soll den Angaben zufolge der Bamberger Abgeordnete Thomas Silberhorn übernehmen.
Der bisherige Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich (CSU) war am Freitag im Zuge der Edathy-Affäre zurückgetreten. Er hatte SPD-Chef Sigmar Gabriel darüber informiert, dass der Name des SPD-Bundestagsabgeordneten im Rahmen von Ermittlungen im Ausland aufgetaucht sei; es ist strittig, ob er das sagen durfte. Die Hannoveraner Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben inzwischen gegen Edathy wegen Vorwürfen "im Grenzbereich" zur Kinderpornographie.