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Laut, Lästig, Lebensnotwendig?

Nach dem Verzicht der Bundeswehr auf das sogenannte Bombodrom in Brandenburg stellt sich den Ausbildern die Frage, wie sie mit Piloten und Bodentruppen komplexe Gefechtssituationen üben sollen. Denn die heutigen Simulatoren können dies noch nicht. Sie müssten erst entwickelt und gebaut werden - und das ist teuer.

Von Paul Elmar Jöris und Lukas Sander | 25.07.2009
    Einheiten der afghanischen Nationalarmee und belgische ISAF- Soldaten werden in schwere Gefechte mit Aufständischen verwickelt. Die afghanischen Soldaten werden eingekesselt. Die Munition droht auszugehen. Die Schnelle Eingreiftruppe - die ISAF Quick Reaction Force - gestellt von der Bundeswehr - eilt zur Hilfe.
    Doch es ist klar, alleine bekommen die Soldaten am Boden die Situation nicht in den Griff. Der Kommandeur fordert Luftunterstützung an.
    Nur wenige Minuten später nähert sich eine amerikanische A 10 Thunderbolt. Sie hatte sich weiter südlich in der Luft in Bereitschaft gehalten. Der Fliegerleitoffizier der deutschen Einheit nimmt eine Stellung der Aufständischen ins Visier. Von dort werden er und seine Kameraden beschossen. Mit einem Laser beleuchtet er das Ziel und lenkt so vom Boden die Bomben des amerikanischen Kampfflugzeuges. Brigadegeneral Jochen Both, Chef des Stabes beim Luftwaffenführungskommando:

    "Die moderne Technik ist heute so weit, dass der Kamerad am Boden das Ziel sieht, aber gleichzeitig auch erkennen kann, was der Pilot in der Luft tatsächlich durch einen eigenen Behälter, der quasi auch den Boden mit aufklärt, selber auch erkennt. Und dann kann man in der Tat eine Zielzuweisung punktgenau vornehmen, sodass die Waffengenauigkeit heute bei unter fünf Metern liegt."
    Sechs Stunden dauert das Gefecht insgesamt. Der Angriff des Bombers bringt die Entscheidung. Das enge Zusammenspiel zwischen Bodentruppen und Luftwaffe hat funktioniert.
    300 Bundeswehrsoldaten und Einheiten der afghanischen Nationalarmee sind an der zurzeit laufenden Operation "Adler" im Raum Kunduz beteiligt. Immer wieder sind die Soldaten auf Unterstützung aus der Luft angewiesen. In Deutschland ist dies nur wenig bekannt. Doch moderne Technik allein hilft nur begrenzt. Genauso entscheidend ist, dass die Fliegerleitoffiziere am Boden den Piloten das Ziel genau zuweisen können, sonst treffen die Bomben im Ernstfall unbeteiligte Zivilisten oder die eigenen Soldaten, sagt der Generalinspekteur der Bundeswehr Wolfgang Schneiderhan.

    "Die Fliegerleitoffiziere haben eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Sie halten die Verbindung zwischen den Bodenkräften und den Piloten in der Luft. Sie müssen dazu verschiedene lasergestützte Verfahren beherrschen, um Luftfahrzeugen konkrete Ziele am Boden punktgenau zuweisen zu können. Und dies ist wesentlich, um im Einsatz auch Kollateralschäden zu vermeiden."
    Die meisten zivilen Opfer entstehen bei sogenannten Entlastungsangriffen der Luftwaffe für bedrängte Bodentruppen - beim Close Air Support: Die Ziele für die Bomben können dabei nicht in aller Ruhe ausgesucht und die Situation am Boden kann nicht sorgfältig aufgeklärt werden. Es muss schnell gehen. Die Soldaten am Boden sind in Not, gezielte Bombenabwürfe oder Raketenschüsse sollen ihnen helfen. Fliegerleitoffiziere und Piloten müssen diese Zusammenarbeit in solchen Extremsituationen ständig üben, betont General Both:

    "Damit es da zu keinen Begleitschäden kommt, muss man das sehr, sehr häufig und sehr intensiv auch mit der eigenen Truppe üben. Auch das machen wir viel zu wenig."

    Eigentlich hätte die Bundeswehr solche Manöver gerne auf der Kyritz-Ruppiner Heide in Brandenburg geübt. Dort in der Nähe von Wittstock hätte auf dem etwa 14.000 Hektar umfassenden Gelände eines früheren sowjetischen Truppenübungsplatzes der größte deutsche Luft-Boden-Übungsplatz entstehen sollen. Rund 1700 Tiefflüge, so heißt es, waren dort pro Jahr geplant. Für die Luftwaffe ein wichtiges Übungsfeld, sagt der Chef des Stabes beim Luftwaffenführungskommando, Jochen Both, denn es sei wichtig,

    "dass wir auch taktische Verfahren üben. Das heißt also auch Einsätze, die mit beinhalten Bedrohungsszenarien, die beinhalten andere Komponenten wie zum Beispiel das Heer, Einbindung von Luftnahunterstützung. Auch dieses gilt es, zu üben. Das ist in Deutschland schwer machbar."
    Denn gemeinsam können Luftwaffe und Heer bislang nur auf den großen Übungsplätzen des Heeres, zum Beispiel in Hammelburg, trainieren. Doch diese Übungsplätze sind mit der Ausbildung der Bodentruppen bereits ausgelastet. Für zusätzliche Übungen ist kaum Zeit.

    "Wir haben die Möglichkeit in begrenzter Form gemeinsam mit den Landstreitkräften, also mit den Kameraden des Heeres, auf den Truppenübungsplätzen zu üben. Das sind einige wenige 'Sorties', wie wir sagen, Einsätze. Das sind im Jahr ungefähr 350."
    Auf den anderen Übungsplätzen, beispielsweise im niedersächsischen Nordhorn, gebe es nicht genug Raum, um gemeinsame Einsätze von Heer und Luftwaffe zu üben.

    "Dort üben wir vom Grundsatz her das, was wir als Grundfertigkeit von unseren Besatzungen erwarten können müssen, nämlich den Einsatz von Übungsmunition also ohne Zünder, den Einsatz der Bordkanone in einem bestimmten Bereich. Das tagsüber und auch im Rahmen des Nachtfluges."
    Im brandenburgischen Wittstock hatten die Anwohner aber über Jahre gegen die möglichen Tiefflüge und Bombenabwürfe auf dem Gelände des sogenannten Bombodroms protestiert. Auch juristisch war das Vorhaben immer wieder verzögert worden. Zuletzt hatte das Oberverwaltungsgericht in Berlin-Brandenburg Ende März Urteile der Vorinstanz bestätigt und entschieden, dass auf dem Areal auch künftig keine Tiefflüge stattfinden sollten. Zur Begründung hieß es, die Auswirkungen von Lärm und Emissionen auf die Anwohner seien nur unzureichend geprüft worden.
    Gegen dieses Urteil hätte der Bundesverteidigungsminister bis zum 13. Juli Revision einlegen können. Doch nachdem sich auch der Bundestag Anfang Juli gegen die Pläne in Wittstock ausgesprochen hatte, verzichte Franz-Josef Jung darauf und erklärte:

    "In diesem gesamten Abwägungsprozess kommen wir zu dem Ergebnis, dass die Bundeswehr auf die Nutzung von Wittstock als Luft-Boden-Schießplatz verzichten wird."
    Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, der dafür verantwortlich ist, dass seine Soldaten bestens vorbereitet und trainiert nach Afghanistan und in die anderen Auslandseinsätze gehen, wird über die Entscheidung des Verteidigungsministers kaum erfreut gewesen sein. Dennoch erklärte er:

    "Aus militärischer Sicht kann ich diese Entscheidung mittragen und ich kann sie auch mit verantworten."
    Allerdings: Ganz auf Übungsmöglichkeiten in Deutschland verzichten, kann man seiner Meinung nach aber nicht.

    "Die Möglichkeiten zur Nutzung der beiden Luft-Boden-Schießplätze in Nordhorn und Siegenburg im bisherigen und festgelegten Umfang wie auch die Nutzung der sonstigen Übungsplätze müssen für die Luftwaffe, insbesondere für die Ausbildung in der Luft-Boden-Rolle dauerhaft erhalten bleiben."
    Über diese Aussage ist man weder in Bayern noch in Niedersachsen besonders erfreut. Immerhin sollte Wittstock die anderen Standorte entlasten. Zwar heißt es, die beiden bereits genutzten Luft-Boden-Schießplätze sollten nach dem Verzicht auf Wittstock nicht stärker genutzt werden. Es komme auf die Anwohner dort also keine Mehrbelastung durch Fluglärm zu. Doch auch damit wollen sich die Anwohner nicht abfinden. Sie fordern, dass auch die Übungsplätze in ihrer Nähe geschlossen werden. Im niedersächsischen Nordhorn versucht man das bereits seit fast 40 Jahren durchzusetzen:
    Polizei auf der "Nordhorn Range", Anfang der 70er-Jahre. Der Protest der Bevölkerung ist auf seinem Höhepunkt. Demonstranten haben den Bombenabwurfplatz besetzt und legen den Flugbetrieb lahm.
    Der Bombenabwurfplatz "Nordhorn Range" -2220 Hektar Heidefläche. Ab 1933 im Besitz der Industriellenfamilie Krupp. Hier schoss die Wehrmacht mit Kanonen. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die britische Royal Air Force das Areal und seit 1957 üben auch die NATO-Partner ihre Abwürfe.
    1971 - als die Lärmbelastung unerträglich wurde - gründen die Menschen in der Region die "Notgemeinschaft gegen den Bombenabwurfplatz Nordhorn-Range". Ursula Revermann - 70 Jahre alt, seit 38 Jahren bei der Notgemeinschaft:

    "Da waren große Demonstrationen. Auch tagelang der Platz besetzt. Die Menschen sind dann auch wieder vertrieben worden. Einer meiner Söhne war auch verhaftet. Allerdings bloß eine Nacht. War schon aufregend. Damals hat sich auch die Notgemeinschaft gegründet - damals waren ja auch manche Gewalttätigkeiten, Bäume gefällt und Straßen gesperrt - das war also schon richtig so ein kleiner Bürgerkrieg hier."

    Gesang: "Weil der Mensch ein Mensch ist, drum will er keine Kriege mehr. Er scheißt auf den Bombenabwurfplatz und kauft das ganze Militär."

    Kurz nach dem Krieg ahnte kaum jemand, was auf die Anwohner zukommen würde. Die Familie Krupp musste den Platz als Entschädigung ab- und weiteres Land zum Siedeln freigeben. Aktivistin Ursula Revermann erinnert sich an das kurze Glück ihrer Mitbürger:

    "Das ist also ein Buch. Das ist zum Gedenken an die Erdbrand-Siedlung bei Lohne. Die Leute mussten umgesiedelt werden, die haben es echt nicht mehr ausgehalten. Vor allem war das tragisch. Das waren alles Umsiedler, also Flüchtlinge nach 45, die sind dann neu angefangen und sind dann überall so verstreut hier angesiedelt worden wieder."
    Heute ist von der früheren Protestenergie wenig zu spüren. Es sei besser geworden, sagen viele. Mitte der 70er-Jahre wurden die Flugzeiten eingeschränkt. Mittagsruhe von zwölf bis 14 Uhr. Keine Flüge am Wochenende. Der letzte Freitag eines Monats wurde flugfrei. Die Sommerferien sind seit 2006 komplett flugfreie Zeit. Und auch über Weihnachten und Neujahr bleiben die Menschen verschont. Insgesamt seien die Flüge um zwei Drittel zurückgegangen, heißt es offiziell.

    Die Lebensqualität von Landwirt Wilhelm Jessing und seiner Familie aber ist nach wie vor eingeschränkt. Sein Hof liegt drei Kilometer vom Bombenabwurfplatz entfernt. Jessing ist einer der Sprecher der "Notgemeinschaft gegen die Nordhorn Range":

    "Seit 1978 gibt es Lärmschutzzonen, und wir wohnen hier in der Lärmschutzzone 1. Das heißt: höchste Lärmbelastung. Durch Anflug und durch Platzrunden. Sie fliegen über uns in größte Tiefen ab. Das heißt zulässig sind je nach Einsatzbestimmung bis 30 Meter. Mit größtem Lärm, der ja auch, wenn sie die Häuser hier überqueren plötzlich über uns einbricht. Ich hab Messungen vorgenommen, die gehen bis 130 dB. Das muss man sich ... es ist also... man kann es nicht beschreiben."
    Jessings Mitstreiter in der Bürgerinitiative, Gustav Strötzel, macht sich vor allem Sorgen um das nahegelegene Atomkraftwerk Lingen. Drei Kilometer vom Bombenabwurfplatz entfernt glänzt die Kuppel des AKW. Was wäre, wenn ein Flugzeug außer Kontrolle geriete?

    "Es ist natürlich nicht so, dass nur die Kuppel das Gefährdungspotenzial darstellt, sondern auch die elektrischen Anlagen. Denn wenn die total ausfallen, dann muss augenblicklich die gesamte elektrische und dampftechnische Energie über den Schornstein abgeblasen werden. Dann kann man nur beten, dass das funktioniert. Sonst kommt es zu einem GAU."
    Von der Politik fühlen sich viele Menschen in der Region im Stich gelassen. Landwirt Jessing zieht einen Zeitungsartikel aus den frühen 90er-Jahren hervor: Ein Foto zeigt den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder bei einer Großkundgebung in Nordhorn, umgeben von Demonstranten:

    "Hier ist ja der Schröder. Da hat er gesagt als Ministerpräsident: mit einem Federstrich werde ich die Range schließen!"
    Wahlkampfgetöse, sagen Jessing und seine Mitstreiter im Nachhinein. Doch es gibt neue Hoffnung. Jetzt, da das sogenannte Bombodrom nicht von der Luftwaffe genutzt werden wird, pochen die Menschen in den betroffenen Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland, auf Gleichberechtigung. Der Grafschafter Landrat Friedrich Kethorn ist - wie Verteidigungsminister Jung - CDU-Mitglied. Das Parteibuch spielt in dieser Frage aber keine Rolle:

    "Nachdem Herr Jung seiner Zeit, als er hier in Nordhorn war, klar eine Position bezogen hat, er möchte eine gerechte Lastenverteilung innerhalb Deutschlands, indem er Wittstock denn auch militärisch nutzen will. Dies tritt nun nicht ein. Insofern ist meine Position: Wenn er diese Gerechtigkeit will, dann heißt es, auch Nordhorn Range zu schließen. Wenn Wittstock null angeflogen wird, heißt die politische Position bei uns, auch Nordhorn null anzufliegen."
    Nachdem die Bürgerinitiative bereits mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Osnabrück gescheitert ist, gibt es jetzt neue Hoffnung, auf juristischem Weg die Schließung der Range durchzusetzen. Landrat Kethorn hat gemeinsam mit dem Landrat des Kreises Emsland und anderen Kommunalvertretern bereits im vergangenen Jahr Klage beim Verwaltungsgericht Osnabrück eingereicht. Sie argumentieren: Bei der Übergabe der Nordhorn Range von den Briten an die deutsche Luftwaffe seien Verfahrensfehler gemacht und die Träger öffentlicher Belange übergangenen worden.
    Auch aus der Politik bekommen die Anwohner erneut positive Signale. So fordert Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, Übungsflüge der Luftwaffe komplett ins Ausland zu verlagern.
    Bereits heute finden große Teile der Flug- und Gefechtsausbildung der Luftwaffe vor allen Dingen in Nordamerika und auf Sardinien statt. Allerdings müssen die Soldaten, die Waffen und das Material dort erst einmal hingeschafft werden. Die Flugzeuge müssen über den Atlantik fliegen, was zulasten der ohnedies knapp bemessenen Flugstunden geht. Um Geld zu sparen, wurden die Flugstunden während der letzten Jahre auf ein Minimum gekürzt. Die Soldaten sind dann zudem wochenlang weg von Zuhause.

    "Hier sprechen wir von zweimal vier Wochen, die wir zusätzlich unseren Verbänden zumuten. Da geht es auch und in erster Linie um Personal, es geht aber auch um Material, es geht um Geld. So eine Übungsdauerteilnahme an einer Hochwertausbildung kostet drei Millionen Euro. Es ist aber auch anderes mit zu berücksichtigen: Wir verlegen die Flugzeuge. Das heißt also unsere Besatzungen müssen über den Atlantik fliegen - eine Zehn-Stunden-Mission."
    Eine preisgünstigere Alternative wären also Übungsflüge in Deutschland - oder aber Training im Simulator. Denn dabei verbraucht man keinen Treibstoff. Belästigt niemand mit Flug- oder Gefechtslärm, kann Tag und Nacht üben.
    Mit Überschallgeschwindigkeit rast ein Flugzeug über die Landschaft - Straßen, Ortschaften, Felder: nur ein flüchtiger Eindruck.

    "Ich erreiche zurzeit eine Geschwindigkeit von 550 Knoten. 600 Knoten. Ich erreiche Überschallgeschwindigkeit. Befinde mich jetzt 100 Fuß über Grund. 80 Fuß in 600 Knoten. Überfliege jetzt ein Flusstal. Städte sind simuliert."
    Als der "Pilot" seine Maschine verlässt, steht er sofort in einer großen Halle, geschützt vor Wind und Wetter. Sein Flugzeug - ein Simulator - eine Zelle auf Stelzen. Sie wird hydraulisch hin und her bewegt. Der Pilot bekommt den Eindruck als flöge er wirklich über Deutschland. Sein Spezialanzug vermittelt ihm den Eindruck des Druckes, der bei Überschallflug auf seinen Körper wirken würde. Die Bildschirmdarstellung ist mit der eines handelsüblichen Flugsimulators für den heimischen PC nicht zu vergleichen. Im Simulator üben die Besatzungen vor allen Dingen Notverfahren, die sich in der Luft nicht trainieren lassen, ohne die Maschine zu gefährden. Aber wie steht es um die Möglichkeit auch taktische Manöver zu üben, wie sie zum Beispiel in Wittstock hätten geübt werden sollen? Brigadegeneral Jochen Both, der Chef des Stabes beim Luftwaffenführungskommando sieht darin eine Möglichkeit:

    "Simulatoren mit Möglichkeit auch taktische Verfahren zu üben, mit anderen Flugzeugen gemeinsam zu üben, mit dem Heer verbunden zu sein, das ist teuer. Aber wir werden diesen Weg weiter gehen - sehr konzentriert - und natürlich auch hier in dem Bereich, nehmen wir mal an Luftnah-Unterstützung, noch unsere Ausbildung auch durch Simulatoren verbessern."
    Allerdings: Noch gibt es sie nicht: Simulatoren in denen solche komplexen Verfahren trainiert werden können. Sie müssen erst entwickelt und gebaut werden. Ob für eine solche Entwicklung die notwendigen Gelder bewilligt werden, ist vollkommen offen. Jochen Both sieht ein weiteres Problem der Übungsflüge im Simulator: Der Stress des Piloten, der sich im Überschallflug seinem Ziel nähert, und der Stress des Fliegerleitoffiziers am Boden, der beschossen wird und gleichzeitig das Ziel anvisieren muss, lässt sich kaum in ein Computerspiel übersetzen. So wenig man Autofahren allein im Fahrsimulator lernen kann, kann auch Verhalten in komplexen Kampfsituationen nicht ausschließlich virtuell trainiert werden.