Marlies Hampel ist leitende Oberstaatsanwältin in Essen. Als sie 1975 in die Staatsanwaltschaft eintrat, gab es in der Juristerei noch gar keine weiblichen Führungskräfte. Während ihres Studiums musste sie sich auseinandersetzen mit Professoren, die Studenten als künftige Leistungsträger, Studentinnen aber als Zierde des Hörsaals betrachteten. Damit ist es vorbei.
Im richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Dienst ist es so, dass inzwischen bei den Einstellungen Gleichheit gegeben ist. Das heißt die Einstellungsquote von Frauen liegt bei 45 bis 55 Prozent.
Bei der ersten Beförderungsstufe, also zum Oberstaatsanwalt oder Vorsitzenden Richter bleiben immerhin noch 25 Prozent Frauen übrig. Danach wird es immer dünner. Trotzdem sind Präsidentinnen von Landes- oder Sozialgerichten oder auch Oberlandesgerichten heute keine Exotinnen mehr. Dass es nicht mehr von ihnen gibt, liegt nach Ansicht von Marlies Hampel daran, dass viele Anwältinnen auf Führungspositionen schlichtweg keine Lust haben.
Das sehe ich nicht als ein typisch weibliches Element. Sondern ich glaube, das ist bei Männern genauso, jedenfalls was ich hier bei meinen Staatsanwälten und Staatsanwältinnen sehe. Das da doch auch Männer sich entscheiden, nein, ich will nicht auf der Karriereleiter weiter hoch. Mir genügt das, was ich habe. Bei Frauen kommt allerdings der Gesichtspunkt häufig dazu: wie vereinbare ich Beruf und Familie und dann kommt es halt aus dem Grund häufiger zu der Entscheidung: ich verzichte auf Karriere.
Marlies Hampels Entscheidung für die Karriere und gegen Familie mit Kindern hat sich eher zufällig ergeben. Ihr Job ist mit viel Arbeit und viel Verantwortung verbunden. Ich habe Spaß daran, sagt sie und wenn ihr ein Posten angeboten wurde, hat sie nicht nein gesagt. Irgendwann hatte die Zeit ihr die Entscheidung abgenommen. So wie Marlies Hampel halten es fast zwei Drittel aller Frauen mit akademischem Abschluss. Das ist eine Zahl, die auch Beate Bartoldus keineswegs überrascht.
Nee, überrascht mich überhaupt nicht. War ja auch meine Entscheidung, keine Familie und keine Kinder zu haben. Weil ich gesehen habe und eigentlich immer noch sehe, dass es nicht möglich ist, auf Dauer beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Weil ich glaube, dass Frauen sehr große Ansprüche an ihre Arbeit und die Qualität ihrer Arbeit stellen, also wenn sie schon so einen Job in Leitungsfunktion übernehmen, dann möchten sie den auch 100- oder 150-prozentig machen und das lässt sich schwer verbinden mit einem 100- oder 150-prozentigen Mutterjob.
Beate Bartoldus leitet in der Friedrich Ebert Stiftung die Abteilung Asien und Pazifik. Sie ist verantwortlich für die Kontakte der Stiftung zu dieser Region und vierzehn Angestellte in Bonn und Berlin und achtzehn vor Ort helfen ihr, sie aufrecht zu erhalten. Als sie den Zuschlag für den Posten bekam, sah sie sich zunächst einigen Eifersüchteleien durch männliche Mitbewerber ausgesetzt. Um die Situation zu entschärfen hat sie auf Kollegialität, nicht auf Hierarchie gesetzt.
Ich bin dann auch nicht so jemand, die alles bis ins Kleinste kontrolliert, sondern eher sage, das klappt schon in der guten Zusammenarbeit. Gerade wenn es qualifizierte Kollegen sind. Dann muss ich mich ja auch nicht einmischen und muss auch nicht das Gefühl vermitteln, das ist jetzt so eine Chefin und ich muss jetzt das machen, was die sich vorstellt.
Im Unterschied zu den männlichen Kollegen auf ihrer Hierarchieebene geht Beate Bartoldus auch mal Umwege, um an ihr Ziel zu kommen. Umgekehrt hat sie von den Männern gelernt, nicht alles so nahe an sich heranzulassen und nicht alles persönlich zu nehmen.
Sowohl Beate Bartoldus als auch Marlies Hampel sind überzeugt, dass Frauen heute die Möglichkeit haben, sich für jede nur denkbare Position zu qualifizieren. Häufig entscheiden sie sich gegen eine Karriere, aber mindestens ebenso häufig werden sie auch davon abgehalten. Und das, so Marlies Hampel, schlägt sich auch im Gehalt nieder.
Wir haben es durchaus, in der freien Wirtschaft oder in Unternehmen, dass Frauen sagen, ich werde von den großen Töpfen noch ferngehalten, ich komme also nicht weiter. Ich laufe so mit aber komme nicht an die Spitze. Das passiert also noch und von daher auch einen niedrigeren Verdienst haben als Männer. Weil man sie einfach nicht weiter hochkommen lässt.
Im öffentlichen Dienst wird nach festgelegten Tarifen bezahlt und da wird kein Unterschied gemacht zwischen Männlein und Weiblein. Das gilt sowohl für die Essener Staatsanwaltschaft, als auch für die Friedrich Ebert Stiftung. Trotzdem hat Beate Bartoldus beobachtet, dass ihre männlichen Kollegen häufig noch zusätzliche Töpfe für Vortragsveranstaltungen oder ähnliche Leistungen auftun, die bei Frauen im Gehalt inbegriffen sind.
Im richterlichen und staatsanwaltschaftlichen Dienst ist es so, dass inzwischen bei den Einstellungen Gleichheit gegeben ist. Das heißt die Einstellungsquote von Frauen liegt bei 45 bis 55 Prozent.
Bei der ersten Beförderungsstufe, also zum Oberstaatsanwalt oder Vorsitzenden Richter bleiben immerhin noch 25 Prozent Frauen übrig. Danach wird es immer dünner. Trotzdem sind Präsidentinnen von Landes- oder Sozialgerichten oder auch Oberlandesgerichten heute keine Exotinnen mehr. Dass es nicht mehr von ihnen gibt, liegt nach Ansicht von Marlies Hampel daran, dass viele Anwältinnen auf Führungspositionen schlichtweg keine Lust haben.
Das sehe ich nicht als ein typisch weibliches Element. Sondern ich glaube, das ist bei Männern genauso, jedenfalls was ich hier bei meinen Staatsanwälten und Staatsanwältinnen sehe. Das da doch auch Männer sich entscheiden, nein, ich will nicht auf der Karriereleiter weiter hoch. Mir genügt das, was ich habe. Bei Frauen kommt allerdings der Gesichtspunkt häufig dazu: wie vereinbare ich Beruf und Familie und dann kommt es halt aus dem Grund häufiger zu der Entscheidung: ich verzichte auf Karriere.
Marlies Hampels Entscheidung für die Karriere und gegen Familie mit Kindern hat sich eher zufällig ergeben. Ihr Job ist mit viel Arbeit und viel Verantwortung verbunden. Ich habe Spaß daran, sagt sie und wenn ihr ein Posten angeboten wurde, hat sie nicht nein gesagt. Irgendwann hatte die Zeit ihr die Entscheidung abgenommen. So wie Marlies Hampel halten es fast zwei Drittel aller Frauen mit akademischem Abschluss. Das ist eine Zahl, die auch Beate Bartoldus keineswegs überrascht.
Nee, überrascht mich überhaupt nicht. War ja auch meine Entscheidung, keine Familie und keine Kinder zu haben. Weil ich gesehen habe und eigentlich immer noch sehe, dass es nicht möglich ist, auf Dauer beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Weil ich glaube, dass Frauen sehr große Ansprüche an ihre Arbeit und die Qualität ihrer Arbeit stellen, also wenn sie schon so einen Job in Leitungsfunktion übernehmen, dann möchten sie den auch 100- oder 150-prozentig machen und das lässt sich schwer verbinden mit einem 100- oder 150-prozentigen Mutterjob.
Beate Bartoldus leitet in der Friedrich Ebert Stiftung die Abteilung Asien und Pazifik. Sie ist verantwortlich für die Kontakte der Stiftung zu dieser Region und vierzehn Angestellte in Bonn und Berlin und achtzehn vor Ort helfen ihr, sie aufrecht zu erhalten. Als sie den Zuschlag für den Posten bekam, sah sie sich zunächst einigen Eifersüchteleien durch männliche Mitbewerber ausgesetzt. Um die Situation zu entschärfen hat sie auf Kollegialität, nicht auf Hierarchie gesetzt.
Ich bin dann auch nicht so jemand, die alles bis ins Kleinste kontrolliert, sondern eher sage, das klappt schon in der guten Zusammenarbeit. Gerade wenn es qualifizierte Kollegen sind. Dann muss ich mich ja auch nicht einmischen und muss auch nicht das Gefühl vermitteln, das ist jetzt so eine Chefin und ich muss jetzt das machen, was die sich vorstellt.
Im Unterschied zu den männlichen Kollegen auf ihrer Hierarchieebene geht Beate Bartoldus auch mal Umwege, um an ihr Ziel zu kommen. Umgekehrt hat sie von den Männern gelernt, nicht alles so nahe an sich heranzulassen und nicht alles persönlich zu nehmen.
Sowohl Beate Bartoldus als auch Marlies Hampel sind überzeugt, dass Frauen heute die Möglichkeit haben, sich für jede nur denkbare Position zu qualifizieren. Häufig entscheiden sie sich gegen eine Karriere, aber mindestens ebenso häufig werden sie auch davon abgehalten. Und das, so Marlies Hampel, schlägt sich auch im Gehalt nieder.
Wir haben es durchaus, in der freien Wirtschaft oder in Unternehmen, dass Frauen sagen, ich werde von den großen Töpfen noch ferngehalten, ich komme also nicht weiter. Ich laufe so mit aber komme nicht an die Spitze. Das passiert also noch und von daher auch einen niedrigeren Verdienst haben als Männer. Weil man sie einfach nicht weiter hochkommen lässt.
Im öffentlichen Dienst wird nach festgelegten Tarifen bezahlt und da wird kein Unterschied gemacht zwischen Männlein und Weiblein. Das gilt sowohl für die Essener Staatsanwaltschaft, als auch für die Friedrich Ebert Stiftung. Trotzdem hat Beate Bartoldus beobachtet, dass ihre männlichen Kollegen häufig noch zusätzliche Töpfe für Vortragsveranstaltungen oder ähnliche Leistungen auftun, die bei Frauen im Gehalt inbegriffen sind.