Globale Studie
Lebenserwartung weltweit wieder auf Niveau vor Corona

Die weltweite Lebenserwartung ist nach einer neuen Studie 2023 wieder auf das Niveau vor der Corona-Pandemie gestiegen.

    Eine alte Frau hat einen kleinen Jungen huckepack auf dem Rücken. Im Hintergrund ist verschwommen ein See zu sehen. Die Frau lacht.
    Eine Großmutter und ihr Enkelkind - die Lebenserwartung ist wieder auf dem Stand von vor der Coronapandemie. (IMAGO / Westend61 / IMAGO / Anastasiya Amraeva)
    Bei Frauen liegt sie demnach bei knapp über 76 Jahren, Männer werden durchschnittlich mehr als 71 Jahre alt. Für die Studie des "Institute for Health Metrics and Evaluation" an der Washington Universität in Seattle trugen 16.000 Experten weltweite Daten über die Todesursachen durch Krankheiten zusammen. Die Studie wurde im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht, die Erhebung erscheint jedes Jahr in der Reihe "Global Burden of Desease", also weltweite Krankheitslast.

    Lebenserwartung stieg seit 1950 um mehr als 20 Jahre

    Demnach stieg die Lebenserwartung für Frauen und Männer seit 1950 um mehr als 20 Jahre. Während die Sterblichkeitsraten generell rückläufig sind, nahmen sie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Nord- und Südamerika hingegen zu, hauptsächlich wegen Suizid sowie Drogen- und Alkoholkonsum.
    Allgemein sind die Todesursachen vor allem bei Infektionskrankheiten rückläufig. Sie verlagern sich verstärkt hin zu sogenannten 'nicht-übertragbaren' Krankheiten wie Schlaganfälle, Diabetes und Herzkrankheiten. Die Autoren der Studie sehen darin einen Weckruf für die Regierungen, auf diese beunruhigenden Trends zu reagieren.

    Sorge wegen Kürzung internationaler Hilfen

    Trotz einer insgesamt positiven Entwicklung befürchten die Forscher Rückschritte in den kommenden Jahren. So sagte etwa Emmanuela Gakidou von der University of Washington, dass sich jahrzehntelange Arbeit, um die Lücke anhaltender gesundheitlicher Ungleichheit in einkommensschwachen Regionen zu schließen, aufgrund der jüngsten Kürzungen der internationalen Hilfe aufzulösen drohe. Die betroffenen Länder seien aber auf die globale Gesundheitsfinanzierung für lebensrettende Grundversorgung, Medikamente und Impfstoffe angewiesen.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.