Trotz dieser Verheißungen erntet die Hamburgische Behörde für Bildung und Sport viel Ärger für ihre Versuche, Lehrerarbeitszeiten zu reformieren und nach objektiven Kriterien zu bemessen: Ex cathedra sei das Modell erstellt, die zwanzig Mitglieder der Arbeitszeitkommission kamen aus der Schulbehörde, das Gremium aber ist nicht von den berufsständischen Organisationen beschickt worden – die Beschwerden von erbosten Lehrern und den gänzlich übergangenen Eltern und Schülern häufen sich. Die Kritiker monieren die nicht adäquate Berechnungsgrundlage für den Arbeitsaufwand der Lehrer, also die wenig realistische Bewertung der tatsächlichen Leistungen.
Zunächst gehen die Schulverwaltungen in ihrem Modell davon aus, dass ein Lehrer 75 Prozent seiner Arbeitszeit für den Unterricht benötigt, dazu kommen etwa 15 Prozent so genannter funktionsbezogener Aufgaben wie die von Klassenlehrern, Tutoren oder den in HH gewählten Schulleitern, und schließlich resultieren die restlichen zehn Prozent aus Konferenzen oder Aufsichten. Ausgehend von den Netto-Schulstunden errechnet sich nun nach einem mathematischen Schlüssel der tatsächliche wöchentliche Arbeitsaufwand für einzelne Fächer, der multipliziert mit den 38 Unterrichtswochen die Jahresarbeitszeit ergibt. Fällt im Sport zumindest in der Unter- und Sekundarstufe wenig Schreibtischarbeit an, im Fremdsprachenunterricht dagegen überdurchschnittlich hohe Korrekturzeiten, so soll ein Rechenschlüssel dieses Missverhältnis ausbalancieren. Das Ergebnis: zum Beispiel in der Sekundarstufe 1 wird der Deutschunterricht mit dem Faktor 1,7 bedacht, während ein Gesamtschullehrer der gleichen Stufe seinen Deutschunterricht nur mit dem Faktor 1,6 bewertet sieht. Grundschulstunden erreichen nur den Faktor 1,3.
Das ist eine schmähliche Missachtung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, befinden die Kritiker von GEW und dem Deutschem Lehrerverband Hamburg unisono. Die Faktorisierung behindere fächerübergreifende Projekte, vor allem lasse sie in mehrfacher Hinsicht soziale Erwägungen außer acht. So werde weder die höchst unterschiedliche Belastung der Lehrer in den verschiedenen Stadtteilen mit jeweils typischen sozialen Zusammenhängen angemessen berücksichtigt, noch die unterschiedliche Belastbarkeit der in Hamburg mit durchschnittlich 50 Jahren ohnehin überalterten Lehrer.
Unbeliebt gemacht hat sich der liberale Hamburgische Schulsenator Rudolf Lange mit dem Modell vor allem deshalb, weil der Schulbehörde über die nunmehr auf die Stunde genau errechnete Jahresarbeitszeit ein neues Lenkungsinstrument an die Hand gegeben wird: Erreicht ein Lehrer aufs Jahr gesehen, möge er seinen Schülern noch so aufwendige Aktivitäten bieten, rein rechnerisch die Sollarbeitszeit nicht, kann er gegebenenfalls auch an anderen Schulen eingesetzt werden. Insbesondere kleinere Schulen sind zur verstärkten Kooperation mit Nachbarschulen gezwungen, Kritiker fürchten überlappende, gewissermaßen ständig von Schule zu Schule pendelnde Kollegien – was wiederum dem Ziel zuwiderläuft, eigenständige Schulprofile zu entwickeln und den Schulen mehr Autonomie zu gewähren. Das Modell gewährleiste am Ende nur eines: den weiteren Stellenabbau in Hamburgs Schulen, so die Kritiker.
Zunächst gehen die Schulverwaltungen in ihrem Modell davon aus, dass ein Lehrer 75 Prozent seiner Arbeitszeit für den Unterricht benötigt, dazu kommen etwa 15 Prozent so genannter funktionsbezogener Aufgaben wie die von Klassenlehrern, Tutoren oder den in HH gewählten Schulleitern, und schließlich resultieren die restlichen zehn Prozent aus Konferenzen oder Aufsichten. Ausgehend von den Netto-Schulstunden errechnet sich nun nach einem mathematischen Schlüssel der tatsächliche wöchentliche Arbeitsaufwand für einzelne Fächer, der multipliziert mit den 38 Unterrichtswochen die Jahresarbeitszeit ergibt. Fällt im Sport zumindest in der Unter- und Sekundarstufe wenig Schreibtischarbeit an, im Fremdsprachenunterricht dagegen überdurchschnittlich hohe Korrekturzeiten, so soll ein Rechenschlüssel dieses Missverhältnis ausbalancieren. Das Ergebnis: zum Beispiel in der Sekundarstufe 1 wird der Deutschunterricht mit dem Faktor 1,7 bedacht, während ein Gesamtschullehrer der gleichen Stufe seinen Deutschunterricht nur mit dem Faktor 1,6 bewertet sieht. Grundschulstunden erreichen nur den Faktor 1,3.
Das ist eine schmähliche Missachtung ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, befinden die Kritiker von GEW und dem Deutschem Lehrerverband Hamburg unisono. Die Faktorisierung behindere fächerübergreifende Projekte, vor allem lasse sie in mehrfacher Hinsicht soziale Erwägungen außer acht. So werde weder die höchst unterschiedliche Belastung der Lehrer in den verschiedenen Stadtteilen mit jeweils typischen sozialen Zusammenhängen angemessen berücksichtigt, noch die unterschiedliche Belastbarkeit der in Hamburg mit durchschnittlich 50 Jahren ohnehin überalterten Lehrer.
Unbeliebt gemacht hat sich der liberale Hamburgische Schulsenator Rudolf Lange mit dem Modell vor allem deshalb, weil der Schulbehörde über die nunmehr auf die Stunde genau errechnete Jahresarbeitszeit ein neues Lenkungsinstrument an die Hand gegeben wird: Erreicht ein Lehrer aufs Jahr gesehen, möge er seinen Schülern noch so aufwendige Aktivitäten bieten, rein rechnerisch die Sollarbeitszeit nicht, kann er gegebenenfalls auch an anderen Schulen eingesetzt werden. Insbesondere kleinere Schulen sind zur verstärkten Kooperation mit Nachbarschulen gezwungen, Kritiker fürchten überlappende, gewissermaßen ständig von Schule zu Schule pendelnde Kollegien – was wiederum dem Ziel zuwiderläuft, eigenständige Schulprofile zu entwickeln und den Schulen mehr Autonomie zu gewähren. Das Modell gewährleiste am Ende nur eines: den weiteren Stellenabbau in Hamburgs Schulen, so die Kritiker.