Die Leute können sich darunter gar nichts vorstellen. Ich hab' schon mehrere merkwürdige Fragen dazu bekommen. Zum Beispiel "Lernt man da Afrikanisch?" habe ich schon mal gehört, das ist meine Lieblingsfrage.
Mittlerweile erklärt Thomas Wieczorek ganz gelassen, dass eine solche Sprache ja gar nicht existiert. Denn in Afrika, wo es über 50 Staaten gibt, sprechen die Menschen mehr als zweitausend verschiedene Sprachen. Der Kölner Student ist schon daran gewöhnt, dass sein Fach nicht ernst genommen wird. Dabei sehen die Chancen der Afrikanistik-Studenten nach ihrem Abschluß gar nicht schlecht aus. Afrika-Spezialisten sind in der Journalistik, bei der Entwicklungshilfe und in Verlagen sehr willkommen. Sie arbeiten in sozialen Einrichtungen oft mit Ausländern oder schlagen beispielsweise eine universitäre Laufbahn ein. Die Kölner Dozentin Dr. Ulrike Claudi:
Es ist eine ganz breite Palette, und es gibt keinen geraden Weg. Das muss man ganz klar sehen: es ist keine Berufsausbildung, es wird nicht passieren, dass man Stellenanzeigen sieht, wo jetzt explizit ein Afrikanist gesucht wird. Man muss sich seine Nische suchen und möglichst schon während des Studiums schauen, wo könnte für mich eine Nische sein.
Und weil es für Afrikanistik-Studenten keinen vorgegebenen Berufsweg gibt, wissen während des Studiums nur wenige, was sie nach dem Abschluß werden möchten. Der Kölner Student Thomas Wieczorek:
Das ist die schwierigste Frage, die man einem Afrikanisten stellen kann. Ich hoffe natürlich, in Verbindung mit meinen anderen Fächern vielleicht zu promovieren...
Dass die Afrikanisten in vielen Bereichen tätig sein können, ermöglicht ihnen ein sehr breites Fächerangebot in ihrem Institut an der Universität. So werden hier fünf afrikanische Sprachen angeboten: die wichtigsten Verkehrssprachen Hausa und Swahili, aber auch Bambara, Somali und Ewe. Die Studenten müssen zwei davon lernen, denn die Sprache sei der Schlüssel zur Kultur, so die Kölner Dozentin Dr. Ulrike Claudi:
Afrikanistik ist im Kernbereich Sprachwissenschaft. Und die Sichtweise ist, dass die Sprachen Teil der Kultur sind einerseits und andererseits, dass über die Sprachen auch der Zugang zur Kultur im weiteren Sinne und zur Geschichte und natürlich zur Literatur erfolgt.
Außer Sprachen lernen die Afrikanistik-Studenten im Grundstudium auch Sprachanalyse. Sie setzen sich mit den historischen Zusammenhängen der Sprachen Afrikas und mit der Sprachsoziologie auseinander. Hier versuchen die Afrikanisten zu verstehen, welche Rolle die Sprachen in den afrikanischen Staaten spielen. In manchen Ländern wie zum Beispiel in Gambia werden neben der offiziellen Amtssprache Englisch noch über 20 weitere Sprachen benutzt.
Und im Hauptstudium können die Studenten sich sehr stark auf ihre Interessen konzentrieren, ob sie jetzt sprachwissenschaftlicher Natur sind oder mehr in Richtung Geschichte, Kulturen gehen. Das steht den Studenten dann frei.
Trotz guter Berufsaussichten der Absolventen droht zwei der sieben Afrikanistik-Institute in Deutschland das Aus. Der Grund liege in den immer größer werdenden Finanznöten der Universitäten, so die Afrikanistik-Dozentin Dr. Ulrike Claudi:
Wir haben ganz große Befürchtungen, was Hamburg angeht. Dann Berlin. Das Land Berlin ist pleite. Auch aufgrund der allgemeinen Tendenz, die Geisteswissenschaften gering zu schätzen, gerade auch die kleinen Fächer, wo der unmittelbare Nutzwert nicht so erkennbar ist, da haben wir kein gutes Gefühl...
Mittlerweile erklärt Thomas Wieczorek ganz gelassen, dass eine solche Sprache ja gar nicht existiert. Denn in Afrika, wo es über 50 Staaten gibt, sprechen die Menschen mehr als zweitausend verschiedene Sprachen. Der Kölner Student ist schon daran gewöhnt, dass sein Fach nicht ernst genommen wird. Dabei sehen die Chancen der Afrikanistik-Studenten nach ihrem Abschluß gar nicht schlecht aus. Afrika-Spezialisten sind in der Journalistik, bei der Entwicklungshilfe und in Verlagen sehr willkommen. Sie arbeiten in sozialen Einrichtungen oft mit Ausländern oder schlagen beispielsweise eine universitäre Laufbahn ein. Die Kölner Dozentin Dr. Ulrike Claudi:
Es ist eine ganz breite Palette, und es gibt keinen geraden Weg. Das muss man ganz klar sehen: es ist keine Berufsausbildung, es wird nicht passieren, dass man Stellenanzeigen sieht, wo jetzt explizit ein Afrikanist gesucht wird. Man muss sich seine Nische suchen und möglichst schon während des Studiums schauen, wo könnte für mich eine Nische sein.
Und weil es für Afrikanistik-Studenten keinen vorgegebenen Berufsweg gibt, wissen während des Studiums nur wenige, was sie nach dem Abschluß werden möchten. Der Kölner Student Thomas Wieczorek:
Das ist die schwierigste Frage, die man einem Afrikanisten stellen kann. Ich hoffe natürlich, in Verbindung mit meinen anderen Fächern vielleicht zu promovieren...
Dass die Afrikanisten in vielen Bereichen tätig sein können, ermöglicht ihnen ein sehr breites Fächerangebot in ihrem Institut an der Universität. So werden hier fünf afrikanische Sprachen angeboten: die wichtigsten Verkehrssprachen Hausa und Swahili, aber auch Bambara, Somali und Ewe. Die Studenten müssen zwei davon lernen, denn die Sprache sei der Schlüssel zur Kultur, so die Kölner Dozentin Dr. Ulrike Claudi:
Afrikanistik ist im Kernbereich Sprachwissenschaft. Und die Sichtweise ist, dass die Sprachen Teil der Kultur sind einerseits und andererseits, dass über die Sprachen auch der Zugang zur Kultur im weiteren Sinne und zur Geschichte und natürlich zur Literatur erfolgt.
Außer Sprachen lernen die Afrikanistik-Studenten im Grundstudium auch Sprachanalyse. Sie setzen sich mit den historischen Zusammenhängen der Sprachen Afrikas und mit der Sprachsoziologie auseinander. Hier versuchen die Afrikanisten zu verstehen, welche Rolle die Sprachen in den afrikanischen Staaten spielen. In manchen Ländern wie zum Beispiel in Gambia werden neben der offiziellen Amtssprache Englisch noch über 20 weitere Sprachen benutzt.
Und im Hauptstudium können die Studenten sich sehr stark auf ihre Interessen konzentrieren, ob sie jetzt sprachwissenschaftlicher Natur sind oder mehr in Richtung Geschichte, Kulturen gehen. Das steht den Studenten dann frei.
Trotz guter Berufsaussichten der Absolventen droht zwei der sieben Afrikanistik-Institute in Deutschland das Aus. Der Grund liege in den immer größer werdenden Finanznöten der Universitäten, so die Afrikanistik-Dozentin Dr. Ulrike Claudi:
Wir haben ganz große Befürchtungen, was Hamburg angeht. Dann Berlin. Das Land Berlin ist pleite. Auch aufgrund der allgemeinen Tendenz, die Geisteswissenschaften gering zu schätzen, gerade auch die kleinen Fächer, wo der unmittelbare Nutzwert nicht so erkennbar ist, da haben wir kein gutes Gefühl...