Kulturgut
Letzter französischer Akkordeon-Hersteller ist pleite

Der letzte Akkordeon-Hersteller Frankreichs ist insolvent. Nach 105 Jahren hat das Unternehmen "Maugeuin" das Geschäft mit dem „Klavier der armen Leute“ liquidiert. Das berichtet die Zeitung „The Guardian“.

    Blick auf eine Button-Konzert-Akkordeon, das in einem Konzert im Einsatz ist.
    Von "Die fabelhafte Welt der Amélie" bis Edith Piaf - das Akkordeon ist aus der französischen Kultur nicht wegzudenken. (picture alliance / MAXPPP / ALLILI MOURAD)
    Der Geschäftsführer macht demnach die Covid-Pandemie und vor allem die billige Konkurrenz aus China für den Niedergang verantwortlich. „Maugein“ beschäftigte als letzter handwerklich arbeitender französischer Akkordeonhersteller noch 10 Mitarbeiter – es waren mal 290. In 110 Stunden setzten die Mitarbeiter die bis zu 6.000 Teile zu einem Instrument zusammen, zuletzt waren es 600 Instrumente im Jahr.
    Das Akkordeon gehört zur französischen Kultur. Sein unverwechselbarer Klang hat den Soundtrack für einige der bekanntesten französischen Kulturklassiker geliefert, von Pariser Tanzlokalen über den Film Amélie bis hin zu den Liedern von Édith Piaf. Immerhin gibt es laut „Guradian“ noch Hoffnung für das Traditionsunternehmen: Einige Mitarbeiter verhandelten über die Übernahme des Geschäfts.
    Diese Nachricht wurde am 07.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.