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Liberty Bell 7

Vor 40 Jahren machte das noch sehr wackelige US-Raumfahrtprogramm einen kleinen, doch sehr wichtigen Schritt auf den Mond zu. Es startete seine zweite Mercury-Kapsel - die Liberty Bell 7. An Bord war Gus Grissom, der nach einem 16-minütigen Flug im Atlantischen Ozean landete. Der Astronaut hatte gerade genügend Zeit, einen Blick aus dem Fenster zu werfen, die Raumkapsel zu manövrieren und für etwa 5 Minuten das Gefühl der Schwerelosigkeit zu erleben. Dann brachte ihn die Schwerkraft zurück auf die Erde.

Damond Benningfield |
    Der Flug selbst galt als großer Erfolg - die Landung dagegen nicht. Kurz nach dem Aufprall im Meer riss eine Luke der Kapsel ab. Wasser strömte in die Liberty Bell 7. Grissom entkam knapp, denn Wasser war in seinen Anzug gedrungen und begann, ihn nach unten zu ziehen. Der Astronaut überlebte - die Raumkapsel sank.

    Die Geschichte der Liberty Bell 7 endet hier jedoch noch nicht. Ein privates Expeditionsteam fand die Kapsel und barg sie am 20. Juli 1999. Man restaurierte sie und machte sie der Öffentlichkeit zugänglich.

    Vier Jahre nach seinem ersten Ausflug ins All flog Gus Grissom als Kommandant der ersten Gemini-Raumfähre erneut in den Weltraum. Diesmal hatte er einen Kollegen dabei. Nach einer Überlebenden der Titanic nannte er das Raumschiff "Molly Brown".