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Licht aus dem Weltall

Sie stehen auf der Erdoberfläche. Das Licht der Sterne sehen Sie als kleine Lichtpunkte am Nachthimmel. Nicht selten ist es Tausende von Jahren unterwegs, bevor es unseren kleinen Planeten Erde erreicht. Es rast mit der unglaublichen Geschwindigkeit von knapp 300 000 Kilometern pro Sekunde durch das fast perfekte Vakuum des Weltalls. Erst kurz bevor es Ihr Auge erreicht, stößt es auf ein Hindernis: auf die Atmosphäre der Erde.

Sven Carlsson |
    Am Übergang zwischen Weltall und Erdatmosphäre wird das Licht leicht gebrochen. Diesen Effekt können Sie leicht in einem einfachen Versuch beobachten. Füllen Sie ein Glas mit Wasser und stecken Sie einen Löffel in das Wasser. An der Grenze zwischen Luft und Wasser wird das Licht gebrochen. Der Löffel erscheint Ihnen abgeknickt. Sie wissen, dass dies nur eine optische Täuschung ist, denn der Löffel ist unversehrt, wenn Sie ihn aus dem Glas herausnehmen.

    Bei Himmelskörpern, die hoch am Himmel stehen, ist die Lichtbrechung durch die Erdatmosphäre gering. Je näher ein Himmelskörper zum Horizont steht, desto stärker beeinflusst sie unser Bild von diesem Objekt. Sein Licht muss eine dickere Atmosphärenschicht durchwandern.

    Beispielsweise erscheint ein Stern am Horizont etwa ein halbes Winkelgrad höher als seine wirkliche Position. Diesen Effekt erleben wir auch bei der Sonne. Beobachten Sie die Sonne bei ihrem Auf- oder Untergang. Sehen Sie die Sonne gerade noch über dem Horizont, so befindet sie sich wirklich bereits unter dem Horizont. Die Lichtbrechung ist für die optische Täuschung verantwortlich.