Goldstücke-Festival
Lichtkünstlerin Kujević spricht von Zensur - Projekt "Hallender Hass" mit AfD-Zitaten darf nicht in Gelsenkirchen gezeigt werden

Nach dem Ausschluss ihres Projekts vom Lichtkunstfestival "Goldstücke" in Gelsenkirchen spricht Melisa Kujević von Zensur.

    Ein Wahlplakat der Partei AFD Alternative für Deutschland für die Kommunalwahl NRW 2025 hängt an einem Lichtmast
    Die AfD hat bei der jüngsten Kommunalwahl unter anderem in Gelsenkirchen besonders gut abgeschnitten. (picture alliance / dpa / Horst Galuschka)
    Die Künstlerin beklagte unter anderem im Deutschlandfunk Kultur einen Verstoß gegen die Kunstfreiheit. Kritische Kunst müsse auch politische Debatten berühren können. Kujevićs Licht- und Ton-Installation heißt "Hallender Hass" und befasst sich mit der Normalisierung rechter Rhetorik. In einer Halle wollte sie Zitate von AfD-Politikern an Wände projizieren, weitere sollten über Lautsprecher zu hören sein. Zudem zeigt ein Fernseher Bilder rechtsextremer Gewalt. Kujević, die an der "Hochschule der Bildenden Künste Saar" studiert, vermutet politische Einflussnahme auf die Kuratoren des Festivals. Sie spricht von einem "gefährlichen Präzedenzfall". Die Stadt Gelsenkirchen hält das Werk für nicht mit dem Neutralitätsgebot vereinbar.
    In Gelsenkirchen ist die AfD nach der jüngsten Kommunalwahl zweitstärkste politische Kraft. Zuvor hatten bereits zwei AfD-Mitglieder den Vorsitz im Kulturausschuss inne.
    Das Goldstücke-Festival startet morgen. Kujevićs Installation war als Teil einer Gruppenausstellung der "Hochschule der Bildenden Künste Saar" geplant. Zuvor war sie bereits in Saarbrücken zu sehen.
    Der Saarländische Rundfunk hat einen TV-Beitrag zu dem Thema.
    Diese Nachricht wurde am 01.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.