Montag, 29. April 2024

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Lied und Chanson
Neues aus der Welt der Lieder

Zu Gast: Die Singer/Songwriterin und Gitarristin Melissa Laveaux. Die 33-Jährige wurde in Kanada geboren und lebt in Paris. Mit ihrem dritten Album "Radio Sywèl" ist sie tief in die Musik, Kultur und Geschichte von Haiti eingetaucht, dem Heimatland ihrer Eltern.

Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause | 07.04.2018
    Eine Frau mit Rastalocken steht auf einer Bühne und spielt Gitarre.
    Melissa Laveaux während eines Konzerts in Warschau/Polen. (dpa/picture alliance/Pawel Supernak)
    "Wenn ich von Haiti spreche, denken die Leute an Erdbeben oder an Diktatur, viel mehr wissen sie nicht. Zum Beispiel, dass Haiti schon 1804 unabhängig wurde und noch weniger wissen sie von der militärischen Besetzung der Insel durch die US-Amerikaner von 1915 bis 1934. Meine Eltern haben mir nie davon erzählt und deshalb war es für mich wichtig, dass ich mir auch diesen Teil der Geschichte einverleibe, der mit bislang entgangen ist", sagt Melissa Laveaux.
    Entstanden sind zwölf außergewöhnliche Songs, die eine neue Facette der Künstlerin hörbar machen. Sie erzählen eine verdrängte, außerhalb Haitis heutzutage unbekannte Episode der Inselgeschichte. Laveaux, die im April 2016 in das Land ihrer Eltern gereist war, ist beim Stöbern in Archiven und durch Gespräche mit Menschen vor Ort darauf gestoßen. Deshalb hat die 33-Jährige ausnahmsweise keine eigenen Songs geschrieben, sondern Lieder interpretiert, die größtenteils fast 100 Jahre alt sind. Auch wenn sich das nicht so anhört. Exotisch, was die Sprache betrifft, denn alle ihre Texte sind erstmals auf Kreol, der Sound jedoch westlich-urban.
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