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Linksextremismus-Prozess
Lina E. kommt unter Auflagen frei

Die im Dresdner Linksextremismus-Prozess verurteilte Lina E. kommt unter Auflagen frei.

    Da Foto zeigt die Angeklagte Lina E. beim Prozess im Oberlandesgericht Dresden. Sie hält im Verhandlungssaal einen Aktenordner vor ihr Gesicht.
    Die zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilte Lina E. kommt unter Auflagen vorerst frei. (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
    Der Vorsitzende Richter der Staatsschutzkammer am Oberlandesgericht verkündete, der Haftbefehl gegen sie werde außer Vollzug gesetzt. Die Haftstrafe muss sie antreten, falls das Urteil rechtskräftig wird. Das Oberlandesgericht ließ Revision zu. Der Staatsschutzsenat sah bei der Studentin den Vorwurf der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung als erwiesen an.
    Nach dem Urteil gegen Lina E. in Dresden ist es in mehreren Städten zu Protesten und Ausschreitungen gekommen. In Leipzig protestierten nach Angaben der Polizei etwa 500 Personen gegen die Verurteilung. Einzelne Demonstranten haben den Angaben zufolge Pyrotechnik und Flaschen auf die Einsatzkräfte geworfen. In Hamburg gab es am Abend die größten Proteste: Nach Schätzung der Einsatzleitung waren etwa 2.000 Menschen auf der Straße. Anhänger der linken Szene zogen durch das Hamburger Schanzenviertel. In Bremen versammelten sich rund 300 meist vermummte Demonstranten in der Innenstadt und griffen Beamte an. Auch in Köln, Berlin und Dresden gab es Proteste, dort aber zumeist friedlich.
    Diese Nachricht wurde am 01.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.