Archiv


Linuxsysteme vorinstalliert

Immer mehr Anwender schätzen das freie Linux als solide Alternative zu kommerziellen Betriebsystemen. Allerdings ist die Installation immer noch nicht so komfortabel wie von Microsoft-Produkten gewohnt. Ein weiteres Problem kann die Hardware werden, falls es dafür noch keine Linux-Treiber gibt. Eine Lösung versprechen Computer, bei denen Linux bereits vorinstalliert ist. Computer & Kommunikation hat fünf solcher Komplettsysteme getestet. Diesmal wurde der "Red Zac Hyrricane" unter die Lupe genommen.

Wolfram Koch |
    Auspacken – Die Hardware

    In einem Minitower kommt der PC mit vorinstalliertem Linux von Red Zac daher. Unter der Haube stecken ein mit 300 Megahertz getakteter Cyrix-M2-Prozessor, 64 Megabyte Arbeitsspeicher und eine Vier-Gigabyte-Festplatte. Für 1300 Mark inklusive Tastatur und Maus sind außerdem eine ISDN- und eine Soundkarte enthalten.

    Anschalten – Das Betriebssystem

    Als Betriebssystem ist natürlich Linux auf dem Rechner vorinstalliert. Darum verwirrt es beim Auspacken etwas, Treiber und Utility-CDs für Windows vorzufinden. Ist der Rechner komplett angeschlossen, kann er mit der beiliegenden Diskette gestartet werden. Nach diesem Bootvorgang und einem anschließenden Systemupdate startet der Computer zum ersten Mal DLD-Linux-6.01 von der Festplatte. Nach Eingabe des eigenen Namen und der Seriennummer präsentiert sich Linux mit KDE, der grafischen Benutzeroberfläche. KDE bietet nicht nur Hilfsprogramme vom Dateimanager bis hin zum Papierkorb sondern auch die volle Funktionalität eines modernen Desktops wie Cut and Paste oder Drag and Drop. Eine wichtige Eigenschaft von Linux ist die Fähigkeit, mehrere Benutzer verwalten zu können. Der auf dem System vorinstallierte Nutzer heißt Pclinux. Ihm muss nur noch ein Passwort zugewiesen werden, um die Installation des Betriebssystems abzuschließen.

    Arbeiten – Die Anwendungen

    Schon beim ersten Start fragt die Installationsroutine, ob das im Paket enthaltene Büropaket Staroffice 5 installiert werden soll. Die 30-Tage-Lizenz kann kostenlos gegen eine unbeschränkt lauffähige Version getauscht werden, wenn man sich registrieren lässt. Auch ein Internetzugang per ISDN kann eingerichtet werden. Besonders einfach haben es Nutzer von T-Online. Sie müssen nur die Anschlussdaten eingeben - fertig. Die Verbindung wird automatisch bei Öffnen des Browsers und Wahl einer externen Seite oder per Mausklick auf den Internet-Button gestartet. Nutzer anderer Provider haben es längst nicht so einfach, denn sie müssen ein Einwahlskript manuell erstellen.

    Neben der Bürosoftware Staroffice bietet das vorinstallierte DLD Linux unter anderem die Bildbearbeitungssoftware Gimp, den Netscape Navigator und zahlreiche kleine nützliche Programme sowie ein paar Spiele. Alle lassen sich schnell per Mausklick starten. So überzeugt das gesamte System durch Benutzerfreundlichkeit und einfache Bedienung, die der von Windows in nichts nachsteht. Selbst das gewöhnungsbedürftige Linux-Dateisystem ist zahm geworden: Zum Lesen einer CD oder Diskette kann das Laufwerk einfach per Klick auf das entsprechende Symbol in das System eingebunden werden. Auch Software für Musik-CDs oder zum Abspielen von Videodateien ist direkt startklar.

    Fazit

    Insgesamt überzeugt das Hyrricane-System durch kinderleichte Installation und umfassende Programmausstattung. Wer auf einem Computer lediglich eine Textverarbeitung benötigt, ist auch als Einsteiger mit diesem System bestens beraten. Wer weitere Software installieren oder die Konfiguration ändern möchte, kann auf die Hilfe des mitgelieferten Linux-Handbuchs zurückgreifen.