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Livingstone
Die vergessenen Juden von Sambia

Von Jan-Philippe Schlüter | 04.08.2014
    Sambia hatte nie eine große, dafür aber eine einflussreiche jüdische Gemeinde. In Livingstone, im Süden des Landes, errichteten sie Synagogen und Geschäfte. Heute sind die meisten Läden geschlossen. Ihre Unternehmer hatten Größeres vor.
    Juden haben die Stadt am Sambesi-Fluss geprägt. Hier begann die Karriere der Familie Susmann mit einem Gemischtwarenladen. Heute betreibt sie die 400 Filialen starke südafrikanische Kaufhauskette Woolworths. Ihr Geschäftspartner Harry Wulfsohn gründete eine Privatbank, mit Sitz in London. Heute leben kaum noch Juden in Livingstone. Ihre Kinder haben sie im Ausland in Internate geschickt. Nach Sambia kehrte kaum jemand von ihnen zurück.
    Ende des 19. Jahrhunderts waren die Juden vor Pogromen im Russischen Reich geflohen. In Südafrika zog sie die aufstrebende Wirtschaft an. Da sie wegen der britischen Besatzung auch hier auf Ablehnung stießen, zogen sie gen Norden und ließen sich an der Nordgrenze des damaligen Rhodesien nieder. Heute verläuft hier die Grenze zwischen Sambia im Norden und Simbabwe im Süden.
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