Nius und andere
Lobbycontrol fordert Maßnahmen gegen superreiche Finanziers rechter Hetzportale

Der Verein Lobbycontrol hat sich für Maßnahmen gegen den Einfluss „rechter Hetzplattformen“ und „Superreicher“ ausgesprochen, die sie finanzieren.

    Das Logo von LobbyControl Köln, Am Justizzentrum, ist im Eingangsbereich befestigt.
    LobbyControl schlägt als Beispiel einen Parteispendendeckel vor. (Sascha Steinach via www.imago-images.de)
    Es gehe um den Schutz der Demokratie, sagte Sprecherin Christina Deckwirth dem Deutschlandfunk. Sie schlägt als Beispiel einen Parteispendendeckel vor. Ein Unternehmer wie Frank Gotthardt, der hinter dem Portal Nius stehe, lasse den Parteien sehr viel Geld zukommen und gewinne dadurch politischen Einfluss. Deckwirth fügte hinzu, auch insgesamt müsse es mehr Sensibilität gegenüber dem Einfluss Superreicher geben, die Hetzkampagnen finanzierten und so politische Macht bekämen.
    Die Kampagnen lassen sich nicht immer auf einen Urheber zurückführen. Meistens gibt es keinen einzelnen, zentralen Akteur. Im Internet finden sich in der Regel Gleichgesinnte zusammen. Sie treiben ihre Ziele aus Eigenantrieb und ohne Absprachen voran. Insgesamt zwei Drittel der letztlich erfolgreichen Kampagne gegen die SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht, Brosius-Gersdorf, gehen laut einer Untersuchung der Denkfabrik Polisphere auf die AfD und deren Umfeld zurück. Gesteuert gewesen sei es nicht, erklärte Geschäftsführer Philipp Sälhoff. Das sei eben auch gar nicht nötig. Es handele sich im Internet um eine sehr eingespielte Szenerie. Irgendjemand in den Sozialen Medien oder ein Blog oder ein Alternativmedium bringt einen Beitrag, und andere aus der Szene springen darauf an und verbreiten ihn. Das ist einstudiert. Da müsste niemand unbedingt jemanden erst anrufen oder antexten.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.