"Ludwig van Beethoven - Geistertrio/Erzherzogtrio"
Das gleiche Label förderte eine Ausgrabung zutage, die freilich von ganz anderem Gewicht ist. Da kam bei den Salzburger Festspielen 1952 ein Trio zusammen, das längst zu den Legenden zählt: der Pianist Edwin Fischer, der Geiger Wolfgang Schneiderhan und der Cellist Enrico Mainardi. Die drei spielten das op. 70 Nr. 1, das so genannte "Geistertrio", und das Erzherzog op. 97 von Ludwig van Beethoven mit einer gemächlichen Gründlichkeit und zugleich gelassenen Heiterkeit, dass dies alles heute wie Nachrichten aus einer sehr fernen Zeit wirkt. Aber nicht nur, dass die langsamen Sätze voll kostbarer Momente von Nachdenklichkeit sind, die Ecksätze sind so stressfrei und genussvoll zelebriert, dass man eben doch ins Grübeln gerät, ob wir heutzutage, wo wir zweifellos Beethoven authentischer und richtiger spielen und überhaupt mit unseren modernen Interpretationen unbedingt Recht haben, - ob wir da nicht ein bisschen vergessen, dass es möglicherweise in der Kunst gar nicht darauf ankommt, Recht zu haben. Aber das können Sie ja selbst entscheiden, wenn Sie jetzt Edwin Fischer, Wolfgang Schneiderhan und Enrico Mainardi mit dem Finale aus dem Trio B-dur op. 97 von Ludwig van Beethoven hören. * Musikbeispiel: Ludwig van Beethoven - 4. Satz 'Allegro moderato’ (Ausschnitt) aus: Klaviertrio Nr.7 B-dur op. 97 Das war die neue Platte im Deutschlandfunk. Heute mit der vierten CD aus der Gesamteinspielung der Werke für Violine und Klavier von Max Reger durch Ulf Wallin und Roland Pöntinen, erschienen bei cpo, sowie den beiden Orfeo-Editionen mit historischen Mitschnitten von den Salzburger Festspielen. Zuletzt hörten Sie einen Ausschnitt aus dem "Erzherzog-Trio" von Ludwig van Beethoven mit Edwin Fischer, Wolfgang Schneiderhan und Enrico Mainardi, aufgenommen bei den Festspielen des Jahres 1952.