
Die genauen Hintergründe der Tat und die Gefährlichkeit des verwendeten Materials waren zunächst unklar. Erstmals soll der Junge seinen Anschlag Ende November auf dem Weihnachtsmarkt versucht haben, doch die Bombe habe nicht gezündet, berichtet der Südwestrundfunk. Am 5. Dezember habe es der Junge am Rathaus-Center noch einmal versucht. Ein aufmerksamer Passant habe den Rucksack entdeckt und die Polizei verständigt.
Spur führt in Richtung des IS
Der Zwölfjährige sei daraufhin schnell ermittelt worden. Der Junge hatte nach SWR-Recherchen Hilfe und wurde über den Messengerdienst "Telegram" angeleitet. Die Ermittler vermuten, dass der sogenannte "Islamische Staat" hinter dem geplanten Anschlag stand.
In Deutschland war noch nie ein mutmaßlicher Täter so jung. Gegen ihn wird es kein Ermittlungsverfahren geben, weil Kinder nicht strafmündig sind. Trotzdem wird untersucht, wer hinter den Anleitungen stehen kann. Der Fall ähnle anderen Fällen der vergangenen Monate, in denen es Anleitungen von Terrororganisationen mittels Messenger-Diensten gab. Der Junge hat neben der irakischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft, was darauf hinweise, dass er nicht als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des Fundes der Nagelbombe. Aus "ermittlungstaktischen Gründen" könnten aber keine weiteren Angaben gemacht werden, so ein Behördensprecher in Karlsruhe.
(vic/tzi)