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Lufthansa-Streik
Aus der Luft auf Straße und Schiene

Wer mit dem Flugzeug verreisen will, braucht während des Lufthansa-Streiks viel Geduld oder Glück. Umsteigemöglichkeiten gibt es auf die Bahn. Wer auf einen Flug angewiesen ist, sollte den nach Möglichkeit verschieben.

Von Verena Kemna | 02.04.2014
    Die gar nicht überfüllten Abflughallen an den Drehkreuz-Flughäfen München und Frankfurt am Main, aber auch in Köln-Bonn und Berlin, zeigen, dass sich die meisten Flugreisenden gut vorbereitet haben. So gibt es die Möglichkeit, innerdeutsche Flüge einfach und unkompliziert in einen Reisegutschein für die Deutsche Bahn umzubuchen. So können Passagiere des innerdeutschen Flugverkehrs ihr elektronisches Lufthansa-Ticket entweder online über die Internetseite der Lufthansa, im Flughafengebäude am Check-in-Automaten oder am Lufthansa-Schalter in einen Reisegutschein für die Deutsche Bahn quasi eintauschen. Damit können die Fluggäste dann direkt in den Zug steigen, eine Sitzplatzreservierung wird empfohlen. Wer bei Germanwings gebucht hat, bekommt den Reisegutschein nicht im Internet, sondern nur am Flughafenschalter.
    Waren die Bahnsteige in den Morgenstunden und am Vormittag zum Beispiel am Berliner Hauptbahnhof noch nicht überfüllt, so wird sich das im Laufe des Tages sicher ändern. Die Deutsche Bahn hat an allen großen Bahnhöfen zusätzliche Mitarbeiter positioniert, die den Reisenden bei Umbuchungen helfen sollen. Im Moment ist die Lage ruhig, meint Bahnsprecher Jürgen Kornmann. Bundesweit hält die Deutsche Bahn etwa in Hamburg, München und Berlin Reservezüge bereit.
    Reservezüge stehen bereit
    "Diese Reserveflotte umfasst ein bis zwei Dutzend Züge, die an verschiedenen Stellen in Deutschland positioniert sind mit den entsprechenden Mitarbeitern, Lokführern, Zugpersonal, die dann schnell diesen Zug in Bewegung setzen können und die dann die zusätzlichen Reisenden an ihr Ziel bringen können."
    Er rechnet mit täglich etwa 20.000 zusätzlichen Reisenden. Doch die würden problemlos in den normalen Regelzügen einen Platz finden. In jedem Fall empfiehlt sich ein Anruf im Lufthansa Service Center. Obwohl die vielen Anrufer gestern die Leitungen vorübergehend lahmgelegt haben, sollte ein Durchkommen inzwischen möglich sein. Ansonsten bietet die Internetseite der Lufthansa einen guten Überblick, etwa eine Liste mit allen gestrichenen Flugverbindungen. Unter der Rubrik: Status ihrer Buchung, werden jeweils Reisealternativen angeführt. All das ist vor allem praktikabel für Reiseverbindungen innerhalb von Deutschland.
    Wer verschieben kann, sollte es tun
    Bei Interkontinentalflügen wird es etwas komplizierter. Wer seinen Flug verschieben kann, sollte dies tun und warten, bis der Streik vorbei ist. Wer dennoch unbedingt fliegen muss, für den versucht die Lufthansa alles, was möglich ist. Lufthansa Sprecher Wolfgang Weber.
    "Wir werden es zunächst versuchen innerhalb der Lufthansa Group. Wir haben ja noch verschiedene Fluggesellschaften im Lufthansa Konzern, also die Austrian Airlines mit der kann man über das Drehkreuz Wien in die weite Welt kommen, oder mit Swiss über Zürich, die dritte Möglichkeit wäre mit Brussels Airlines über Brüssel, das sind drei weitere Drehkreuze über die was geht."
    Doch das kann nicht in jedem Fall klappen, meint Weber. Weitere Möglichkeiten bietet das weltweite Netzwerk der Star Alliance, ein Verbund der Lufthansa mit anderen Fluggesellschaften. Wer auf eine Fremdairline umbuchen muss, die nicht mit der Star Alliance verbunden ist, muss Zugeständnisse machen, meint Lufthansasprecher Weber.
    "Dann kann es passieren, dass sie das Gepäckstück einmal mehr vom Band holen müssen, um noch mal einzuchecken. Aber auch dies würden wir ihnen ermöglichen, um einfach an ihr Ziel zu kommen."