Wer neben einer aufblasbaren Tennishalle steht, stellt erstaunt fest, dass das typische Plopp der Tennisbälle gar nicht so laut ist wie sonst. Man erwartet ja, dass nur dicke Wände, Erdwälle oder schwere Kirchentüren Lärm abhalten. Doch das stimmt nur zum Teil, erklärt Professor Shew-Ram Mehra:
" Jede Lärmschutzwand, die wir draußen auf der Straße entlang von Autobahnen sehen, die bringt in der Regel eine Schallpegel-Minderung von maximal 12, 15 Dezibel. Während in einem Haus, die Trennwand zwischen zwei Räumen, die bringt ja 50, 60 dB, je nachdem. Und draußen, ob die Wand jetzt aus Folie und Membran besteht oder Beton oder Glas oder Holz, bringt sie nicht mehr als 15, maximal vielleicht 1, 2 dB mehr."
Der Schall kann ja um die Wand herum, deshalb ist die Dämpfung draußen begrenzt.
" Und damit man diese 12, 15, 17 dB Abschirmwirkung draußen bekommt, braucht man eine Wand, die maximal eine Schalldämmung - das ist der Widerstand, den das Bauteil gegen den Schall aufbringt - 10 dB mehr, das heißt 15 plus 10: 25. Und diese 25 erreichen die aufblasbaren Konstruktionen auch!"
Dieser aufblasbare Lärmschutz ähnelt Luftmatratzen oder aufblasbaren Tennishallen. Die Folien können sogar transparent sein. Professor Mehra, der an der Universität Stuttgart unterrichtet und am Fraunhofer-Institut für Bauphysik forscht, erklärt, wie diese "Luftmatratzen" als Schallbremse wirken:
" Die Folien sind schon schwerer als die Luft, klein bisschen, die haben zwar keine Masse, aber ein Teil der Schallenergie, die auf die Wand aufkommt, wird zurück reflektiert, je nachdem, wie stark die Wand aufgeblasen ist oder nicht; ein Teil der Schallenergie geht im Luftzwischenraum in Wärme über, wird gedämpft, und ein Teil - weil die Folie auch gewisse Materialdämpfung haben, so sagen wir's, geht auch dort verloren, so dass diese 15, 25 dB durch diese Phänomen ohne Weiteres erreicht werden."
Diese Schallschutz-Matratzen stehen allein und müssen nur festgebunden werden, damit der Wind sie nicht umwirft. Sie können jede Form annehmen, also kann man kleine Lärmquellen, etwa eine Kreissäge, unter eine Art Käseglocke stellen. Bei größeren Baustellen polstert man damit den Bauzaun oder die Sicherheitsnetze, so dass der Lärm die Nachbarn weniger plagt.
Bei Abbrucharbeiten, Popkonzerten oder Autorennen kann man in etwa einem Meter Abstand vor den Häusern der Anwohner vorübergehend eine Art transparenter Schallschutz-Fassade anbringen, die den Lärm bremst. Da sie auch Echos dämpft, kann das sogar die Akustik eines Platzes verbessern.
" Wir beabsichtigen - und das haben wir auch erprobt, ist machbar - dass diese Konstruktionen, die aufblasbaren, in der Hauptsache transparent sein sollen. Und das ist mit transparenten Folien genauso gut machbar, wie mit nicht transparenten. Akustisch!"
Akustisch ist das Problem gelöst. Aber Bauarbeiter haben scharfe Werkzeuge und Vandalen werden bei aufblasbaren Schallschutz-Wänden mit Feuerzeug oder Taschenmesser probieren, was die aushalten. Mehra hat das bedacht und sucht nach einer Lösung:
" Ich weiß von diesen Kontakten, die wir mit der Industrie haben, dass es möglich ist, Materialien herzustellen, bei denen irgendwas beigemischt wird, dass sie nicht brennen. Es ist auch möglich die Folie so herzustellen, dass die gegen scharfe Kanten, Messer unempfindlich sind."
Was man vom Kampf mit entsprechender Verpackung aus der Küche kennt.
Die Erprobung auf einer Baustelle soll bald beginnen. Klappt alles, dann können Baustellen, Volksfeste, Freiluftkonzerte, oder Motorsportveranstaltungen in Zukunft Ohren und Nerven weniger belasten. Vorausgesetzt Bürger oder Gesetzgeber verlangen das, denn freiwillig wird niemand Geld für den Lärmschutz der Nachbarn ausgeben - selbst wenn die aufblasbaren Folien eine sehr preisgünstige Lösung bieten.
" Jede Lärmschutzwand, die wir draußen auf der Straße entlang von Autobahnen sehen, die bringt in der Regel eine Schallpegel-Minderung von maximal 12, 15 Dezibel. Während in einem Haus, die Trennwand zwischen zwei Räumen, die bringt ja 50, 60 dB, je nachdem. Und draußen, ob die Wand jetzt aus Folie und Membran besteht oder Beton oder Glas oder Holz, bringt sie nicht mehr als 15, maximal vielleicht 1, 2 dB mehr."
Der Schall kann ja um die Wand herum, deshalb ist die Dämpfung draußen begrenzt.
" Und damit man diese 12, 15, 17 dB Abschirmwirkung draußen bekommt, braucht man eine Wand, die maximal eine Schalldämmung - das ist der Widerstand, den das Bauteil gegen den Schall aufbringt - 10 dB mehr, das heißt 15 plus 10: 25. Und diese 25 erreichen die aufblasbaren Konstruktionen auch!"
Dieser aufblasbare Lärmschutz ähnelt Luftmatratzen oder aufblasbaren Tennishallen. Die Folien können sogar transparent sein. Professor Mehra, der an der Universität Stuttgart unterrichtet und am Fraunhofer-Institut für Bauphysik forscht, erklärt, wie diese "Luftmatratzen" als Schallbremse wirken:
" Die Folien sind schon schwerer als die Luft, klein bisschen, die haben zwar keine Masse, aber ein Teil der Schallenergie, die auf die Wand aufkommt, wird zurück reflektiert, je nachdem, wie stark die Wand aufgeblasen ist oder nicht; ein Teil der Schallenergie geht im Luftzwischenraum in Wärme über, wird gedämpft, und ein Teil - weil die Folie auch gewisse Materialdämpfung haben, so sagen wir's, geht auch dort verloren, so dass diese 15, 25 dB durch diese Phänomen ohne Weiteres erreicht werden."
Diese Schallschutz-Matratzen stehen allein und müssen nur festgebunden werden, damit der Wind sie nicht umwirft. Sie können jede Form annehmen, also kann man kleine Lärmquellen, etwa eine Kreissäge, unter eine Art Käseglocke stellen. Bei größeren Baustellen polstert man damit den Bauzaun oder die Sicherheitsnetze, so dass der Lärm die Nachbarn weniger plagt.
Bei Abbrucharbeiten, Popkonzerten oder Autorennen kann man in etwa einem Meter Abstand vor den Häusern der Anwohner vorübergehend eine Art transparenter Schallschutz-Fassade anbringen, die den Lärm bremst. Da sie auch Echos dämpft, kann das sogar die Akustik eines Platzes verbessern.
" Wir beabsichtigen - und das haben wir auch erprobt, ist machbar - dass diese Konstruktionen, die aufblasbaren, in der Hauptsache transparent sein sollen. Und das ist mit transparenten Folien genauso gut machbar, wie mit nicht transparenten. Akustisch!"
Akustisch ist das Problem gelöst. Aber Bauarbeiter haben scharfe Werkzeuge und Vandalen werden bei aufblasbaren Schallschutz-Wänden mit Feuerzeug oder Taschenmesser probieren, was die aushalten. Mehra hat das bedacht und sucht nach einer Lösung:
" Ich weiß von diesen Kontakten, die wir mit der Industrie haben, dass es möglich ist, Materialien herzustellen, bei denen irgendwas beigemischt wird, dass sie nicht brennen. Es ist auch möglich die Folie so herzustellen, dass die gegen scharfe Kanten, Messer unempfindlich sind."
Was man vom Kampf mit entsprechender Verpackung aus der Küche kennt.
Die Erprobung auf einer Baustelle soll bald beginnen. Klappt alles, dann können Baustellen, Volksfeste, Freiluftkonzerte, oder Motorsportveranstaltungen in Zukunft Ohren und Nerven weniger belasten. Vorausgesetzt Bürger oder Gesetzgeber verlangen das, denn freiwillig wird niemand Geld für den Lärmschutz der Nachbarn ausgeben - selbst wenn die aufblasbaren Folien eine sehr preisgünstige Lösung bieten.