
Daran orientieren sich zum Beispiel Insekten. Es kann aber laut einer Studie passieren, dass sie den Duft nicht mehr riechen können - wenn die Luft zu schlecht ist. Das berichtet ein US-Forschungsteam im Fachmagazin Science. Konkret geht es um eine bestimmte Form von Stickoxiden in der Luft, sogenannte Nitrat-Radikale. Sie entstehen unter anderem im Straßenverkehr und durch Kraftwerke.
Die Forschenden haben herausgefunden, dass Nitrat-Radikale bestimmte Duftstoffe einer nordamerikanischen Primel-Art mehr oder weniger ausschalten. Unter anderem genau die Duftstoffe, die einige Bestäuber besonders anziehen. Weitere Versuche zeigten, dass eine bestimmte Mottenart die Primeln in dem Fall nur noch halb so oft fand, eine weitere Art gar nicht mehr. Tagsüber war das Problem geringer - weil das Sonnenlicht die Radikal-Verbindung in der Luft abbaut.
Schätzungen zufolge sind drei Viertel aller Blütenpflanzen auf Bestäuber angewiesen. Die Forschenden hoffen jetzt auf weitere Untersuchungen, wie genau sich Luftverschmutzung auf die Bestäubung auswirkt - und mit welchen Folgen zum Beispiel die Landwirtschaft rechnen muss.
Die Studie ist nicht die erste ihrer Art: Im Jahr 2022 hatte bereits ein britisches Forschungsteam in Feldversuchen festgestellt, dass Stickoxide und Ozon als Luftschadstoffe die Bestäubung durch Insekten verrringern.
Diese Nachricht wurde am 12.02.2024 im Programm Deutschlandfunk Nova gesendet.
