Dienstag, 07. Mai 2024

US-Studie
Luftverschmutzung ist größte Gefahr für globale Lebenserwartung - Südasien stark betroffen

Luftverschmutzung hat einer US-Studie zufolge den größten externen Einfluss auf die globale Lebenserwartung. Forscher der Universität Chicago teilten mit, dass die durchschnittliche Lebenszeit weltweit um 2,3 Jahre angehoben werden könnte, würde überall der empfohlene Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingehalten. 

01.09.2023
    Neu Delhi: Das India Gate ist im Smog hinter einer Baustelle nur schwach zu sehen.
    Luftverschmutzung in Indien (kyodo)
    Die Auswirkungen auf die Lebenserwartung seien vergleichbar mit denen des Rauchens sowie mehr als dreimal so hoch wie die von Alkoholkonsum und fünfmal so hoch wie die von Verkehrsunfällen, hieß es. Die Erkenntnisse basieren auf neu ausgewerteten Daten für den "Air Quality Life Index" (AQLI) des Projekts. 
    Feinstaub entsteht unter anderem durch Fahrzeug- und Industrieabgase sowie bei Waldbränden. Er wird mit Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, Schlaganfällen und Krebs in Verbindung gebracht.

    Am stärksten belastete Länder in Südasien

    Die Herausforderungen durch Umweltverschmutzung seien global sehr ungleich verteilt, hieß es. Drei Viertel der Auswirkungen durch Luftverschmutzung gebe es in nur sechs Ländern: Bangladesch, Indien, Pakistan, China, Nigeria und Indonesien. Laut den Modellrechnungen übersteigt die Feinstaubbelastung in Bangladesch den Grenzwert der WHO um fast das 15-Fache, so dass die Menschen wegen der Verschmutzung dort im Schnitt über sechs Jahre kürzer lebten.
    Ein Vergleich mit älteren Daten zeigt laut der Untersuchung vor allem für China eine rasante Verbesserung der Lage. Für Menschen in Deutschland sieht die Studie bei idealer Sauberkeit der Luft einen Gewinn an Lebenszeit um knapp ein halbes Jahr.
    Diese Nachricht wurde am 29.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.