Sinai
Machtkampf um Weltkulturerbe Katharinenkloster beendet

Im Katharinenkloster auf dem Sinai hat der 91-jährige Abt Damianos in seinen Amtsverzicht eingewilligt. Damit ist ein monatelanger Machtkampf beendet. Das griechisch-orthodoxe Kloster in Ägypten ist eines der ältesten der Christenheit und zählt - wegen seiner kostbaren Sammlungen alter Handschriften und Ikonen zum Weltkulturerbe.

    Das in der Bergwelt der Sinai-Halbinsel gelegene Katherinenkloser liegt am nördlichen Fuß des 2285 Meter hohen Mosesberges, auf dem Moses die zehn Gebote empfangen haben soll
    Das Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel ist eines der ältesten Klöster der Christenheit. (R3540_A._Paduch)
    Nach Angaben der griechischen Regierung wurde Damianos zusammen mit neun Mönchen aus dem Südsinai nach Athen ausgeflogen. In den nächsten Tagen solle der Prozess zur Wahl eines Nachfolgers eingeleitet werden, hieß es weiter. Die genauen Hintergründe für den internen Streit in dem Wüstenkloster sind unklar. Berichten standen der Führungsstil und die Finanzverwaltung des Abtes in der Kritik, der dem Kloster 52 Jahre lang vorstand.
    Eine Rolle spielten aber offenbar auch Pläne der ägyptischen Regierung, das Areal um das Kloster touristisch weiter zu erschließen. Damianos nannte als Grund für die "existenzielle Krise" das Urteil eines ägyptischen Gerichts, das den Staat Ägypten als Eigentümer des gesamten Areals einschließlich des Klosters selbst anerkennt. Damit wären die Mönche faktisch nur noch Pächter. Zuletzt gab es Zusicherungen, dass man an einer konstruktiven Lösung des Konflikts arbeite. Die BBC meldet allerdings, dass die Pläne zur touristischen Erschließung des Areals vorangetrieben werden. So seien etwa Häuser einer Beduinengemeinschaft rund um den Berg Sinai schon abgerissen worden.

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    Diese Nachricht wurde am 08.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.