
Das südamerikanische Land steht somit vor einem politischen Umbruch. In den vergangenen 20 Jahren hatten stets linksgerichtete Staatschefs und Regierungen Bolivien regiert. Der derzeitige Präsident Luis Arce war nicht mehr angetreten.
Quiroga gratulierte Paz bereits - auch wenn er betonte, das offizielle Endergebnis noch abwarten zu wollen. Im November wird das neue Staatsoberhaupt sein Amt für fünf Jahre antreten. Der 58-jährige Paz ist der Sohn von Ex-Präsident Jaime Paz Zamora, der zwischen 1989 und 1993 bolivianischer Präsident gewesen war. Der in Spanien geborene Politiker will eine Art bedingungsloses Grundeinkommen für Frauen einführen. Zudem kündigte er an, mit einer Steuerreform der Industrie des Landes zum Aufschwung zu verhelfen.
Wirtschaftskrise und hohe Armut
Bolivien steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise: Benzin- und Devisenmangel, hohe Inflation und fehlende Medikamente prägen den Alltag. Kostspielige Subventionen, vor allem für Treibstoffe, belasten den Staatshaushalt stark. Der Binnenstaat mit rund zwölf Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern Südamerikas, vor allem in ländlichen und indigenen Regionen leidet die Bevölkerung besonders unter der Krise.
Globale Bedeutung
Der politische Richtungswechsel weckt auch international Interesse. Bolivien verfügt über die weltgrößten Lithiumreserven - ein Schlüsselrohstoff für Batterien und Elektroautos. Unter der bisherigen linken Regierung kamen Investitionen aber nur langsam voran. Deutsche Unternehmen hoffen nun auf neue Chancen.
Diese Nachricht wurde am 20.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.