Indianer kennen keinen Schmerz: Das hört der kleine Junge schon, wenn er sich mal wehgetan hat. Und Männer haben wirklich seltener und schwächere Schmerzen als Frauen. Nur wegen der Erziehung? Nein, sagt Professorin Esther Pogatzki-Zahn vom Universitätsklinikum Münster:
" Es ist ganz deutlich geworden in den letzten Jahren, dass, experimentell gesehen, Frauen eine deutlich höhere Schmerzempfindlichkeit haben als Männer. Das heißt, wenn wir Männern und Frauen, gesunden Männern und Frauen im Experiment leichte Schmerzen verabreichen, empfinden Frauen diese generell als schmerzhafter im Vergleich zu den Männern. "
Weibliche und männliche Probanden werden beispielsweise mit einem warmen Metallstück berührt, das langsam immer heißer wird. Frauen sagen dann viel eher, dass es anfängt, weh zu tun. Auch gegen mechanische und chemische Reize sind sie empfindlicher. Frauen leiden häufiger unter Erkrankungen wie Migräne und Fibromyalgie, einem chronischen Leiden mit Schmerzen vor allem in den Sehnen und Muskeln. Das Team um die Schmerzforscherin Pogatzi-Zahn beschäftigt sich derzeit aber vor allem mit dem Schmerz nach einer Operation. Tierversuche liefern bei der Schmerzforschung wenig brauchbare Aussagen. Gerade wenn es um den Unterschied zwischen weiblich und männlich geht. Deshalb arbeiten die Münsteraner mit Menschen:
" Was wir machen, ist, gesunden Probanden und Probandinnen einen Schnitt zu verpassen an den Unterarm. Der Schnitt ist sehr klein, es handelt sich um einen vier Millimeter langen und sieben Millimeter tiefen Schnitt, und gleichzeitig untersuchen wir ein Phänomen, das ich als Hyperalgesie bezeichne. Das ist ein Phänomen, bei dem es nach dieser Verletzung, nach dieser kleinen Schnittinzision, zu einer vermehrten Schmerzempfindung auf mechanische Reize kommt, die um diese Schnittinzision herum empfunden werden. "
Ein Schmerz, unter dem Frauen wahrscheinlich eher leiden. So kann die Zeit nach einer Operation zur Qual werden. Banale Dinge wie Husten tun dann nämlich weh. Und was vorher schon leicht geschmerzt hat, wird jetzt unerträglich. Aber es gibt nicht nur zwischen den Geschlechtern große Differenzen. Selbst ein und dieselbe Frau empfindet Schmerzen zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich. Dabei spielen die weiblichen Hormone eine große Rolle. So sinkt die Schmerzschwelle im gebärfähigen Alter. Und sie schwankt innerhalb des monatlichen Menstruationszyklus. Zu verschiedenen Zeiten sind die Frauen für bestimmte Schmerzarten besonders empfindlich. Mit diesem Wissen könnten Ärzte künftig einen schmerzarmen Zeitpunkt für eine Operation bestimmen. Wichtig sind jedoch nicht nur die absoluten Hormonwerte:
" Es gibt Hinweise darauf, dass ein schneller Abfall von Östrogen zum Beispiel entscheidend ist für Migränekopfschmerzen. Oder das der Wechsel zwischen Östrogen- und Progesteronwerten eine Rolle spielt. Darüber hinaus ist es möglicherweise auch so, dass zum Beispiel menopausale Frauen, die Östrogen bekommen, vermehrt Kopfschmerzen bekommen oder vermehrt andere Schmerzen bekommen. "
Bei Migränepatientinnen analysiert Pogatzki-Zahn heute schon den genauen Schmerzverlauf. Wann er im Monatszyklus auftritt und wie stark: danach wählt sie das konkrete Schmerzmittel aus:
" Es ist einfach ein Spiel der Hormone, was bei Frauen im gebärfähigen Alter doch so einiges bewirkt, allerdings ist auch bei Männern sicherlich hormonell gesehen noch nicht alles erforscht. Was zum Beispiel die Rolle des Testosterons im Schmerzgeschehen ist, das wissen wir noch gar nicht. Da beginnt erst die Forschung. "
Frauen und Männer empfinden aber nicht nur die Schmerzen verschieden. Auch die Arzneien dagegen wirken bei ihnen oft ganz unterschiedlich. Es gibt Medikamente, die wirken entweder bei Frauen oder bei Männern gar nicht. Weitere Forschungen müssen klären, welche Schmerzmittel künftig nur bei weiblichen und welche nur bei männlichen Patienten eingesetzt werden sollten.
" Es ist ganz deutlich geworden in den letzten Jahren, dass, experimentell gesehen, Frauen eine deutlich höhere Schmerzempfindlichkeit haben als Männer. Das heißt, wenn wir Männern und Frauen, gesunden Männern und Frauen im Experiment leichte Schmerzen verabreichen, empfinden Frauen diese generell als schmerzhafter im Vergleich zu den Männern. "
Weibliche und männliche Probanden werden beispielsweise mit einem warmen Metallstück berührt, das langsam immer heißer wird. Frauen sagen dann viel eher, dass es anfängt, weh zu tun. Auch gegen mechanische und chemische Reize sind sie empfindlicher. Frauen leiden häufiger unter Erkrankungen wie Migräne und Fibromyalgie, einem chronischen Leiden mit Schmerzen vor allem in den Sehnen und Muskeln. Das Team um die Schmerzforscherin Pogatzi-Zahn beschäftigt sich derzeit aber vor allem mit dem Schmerz nach einer Operation. Tierversuche liefern bei der Schmerzforschung wenig brauchbare Aussagen. Gerade wenn es um den Unterschied zwischen weiblich und männlich geht. Deshalb arbeiten die Münsteraner mit Menschen:
" Was wir machen, ist, gesunden Probanden und Probandinnen einen Schnitt zu verpassen an den Unterarm. Der Schnitt ist sehr klein, es handelt sich um einen vier Millimeter langen und sieben Millimeter tiefen Schnitt, und gleichzeitig untersuchen wir ein Phänomen, das ich als Hyperalgesie bezeichne. Das ist ein Phänomen, bei dem es nach dieser Verletzung, nach dieser kleinen Schnittinzision, zu einer vermehrten Schmerzempfindung auf mechanische Reize kommt, die um diese Schnittinzision herum empfunden werden. "
Ein Schmerz, unter dem Frauen wahrscheinlich eher leiden. So kann die Zeit nach einer Operation zur Qual werden. Banale Dinge wie Husten tun dann nämlich weh. Und was vorher schon leicht geschmerzt hat, wird jetzt unerträglich. Aber es gibt nicht nur zwischen den Geschlechtern große Differenzen. Selbst ein und dieselbe Frau empfindet Schmerzen zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich. Dabei spielen die weiblichen Hormone eine große Rolle. So sinkt die Schmerzschwelle im gebärfähigen Alter. Und sie schwankt innerhalb des monatlichen Menstruationszyklus. Zu verschiedenen Zeiten sind die Frauen für bestimmte Schmerzarten besonders empfindlich. Mit diesem Wissen könnten Ärzte künftig einen schmerzarmen Zeitpunkt für eine Operation bestimmen. Wichtig sind jedoch nicht nur die absoluten Hormonwerte:
" Es gibt Hinweise darauf, dass ein schneller Abfall von Östrogen zum Beispiel entscheidend ist für Migränekopfschmerzen. Oder das der Wechsel zwischen Östrogen- und Progesteronwerten eine Rolle spielt. Darüber hinaus ist es möglicherweise auch so, dass zum Beispiel menopausale Frauen, die Östrogen bekommen, vermehrt Kopfschmerzen bekommen oder vermehrt andere Schmerzen bekommen. "
Bei Migränepatientinnen analysiert Pogatzki-Zahn heute schon den genauen Schmerzverlauf. Wann er im Monatszyklus auftritt und wie stark: danach wählt sie das konkrete Schmerzmittel aus:
" Es ist einfach ein Spiel der Hormone, was bei Frauen im gebärfähigen Alter doch so einiges bewirkt, allerdings ist auch bei Männern sicherlich hormonell gesehen noch nicht alles erforscht. Was zum Beispiel die Rolle des Testosterons im Schmerzgeschehen ist, das wissen wir noch gar nicht. Da beginnt erst die Forschung. "
Frauen und Männer empfinden aber nicht nur die Schmerzen verschieden. Auch die Arzneien dagegen wirken bei ihnen oft ganz unterschiedlich. Es gibt Medikamente, die wirken entweder bei Frauen oder bei Männern gar nicht. Weitere Forschungen müssen klären, welche Schmerzmittel künftig nur bei weiblichen und welche nur bei männlichen Patienten eingesetzt werden sollten.