Ein Jahr danach
Magdeburg gedenkt der Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt

Am Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt hat Magdeburg an die Opfer erinnert. In einem Gedenken in der Johanniskirche rief eine der Angehörigen der sechs Toten dazu auf, die Opfer der Tat nicht zu vergessen. Gerichtet an die Politik äußerte sie die Hoffnung, den heutigen Tag nicht als Pflichttermin zu betrachten.

    Friedrich Merz, Simone Borris, Reiner Haseloff und Gunnar Schellenberger stehen bei einer Kranzniederlegung am Gedenkort ein Jahr nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt.
    Am Gedenkort in Magdeburg wurden Kränze für die Opfer niedergelegt. (dpa / Klaus-Dietmar Gabbert)
    Bundeskanzler Merz hob hervor, die Regierung stehe an der Seite der Betroffenen. Er wies in seiner Rede zudem auf die Leistungen der Rettungs- und Hilfsdienste hin, die nach dem Anschlag im Einsatz waren. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff sagte, der 20. Dezember 2024 habe einen Schatten auf die Stadt Magdeburg und das Land gelegt.

    Lichterkette und Gottesdienst

    Im Anschluss an das Gedenken bildeten Bürgerinnen und Bürger rund um den damaligen Tatort eine Lichterkette.
    Am Vormittag hatte der Bischof des katholischen Bistums, Feige, bei einem ökumenischen Gottesdienst an Gesten der Nächstenliebe in dem Moment des Grauens erinnert. Eine Betroffene sowie ein Notfallseelsorger und ein Unfallchirurg berichteten von ihren Erlebnissen vor Ort. Bundespräsident Steinmeier rief im Onlinedienst X dazu auf, an die Toten und Verletzten der "menschenverachtenden" Tat und die Angehörigen zu denken.
    Heute vor einem Jahr hatte ein Attentäter ein Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gesteuert. Dabei wurden sechs Menschen getötet und mehr als 300 verletzt. Der Täter steht seit Mitte November vor Gericht.
    Diese Nachricht wurde am 20.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.