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Malta
Flugzeugentführung beendet, Entführer festgenommen

Die Entführer der libyschen Passagiermaschine haben das Flugzeug gemeinsam mit den Crewmitgliedern verlassen und sind festgenommen worden. Das teilte Maltas Premier Joseph Muscat mit. Zuvor waren bereits die Passagiere frei gekommen. Das Flugzeug war in Libyen gestartet und nach Malta entführt worden.

    Eine Maschine der Afriqiyah Airways aus Libyen steht auf dem Rollfeld des maltesischen Luqa International Airport.
    Die entführte Maschine am maltesischen Luqa International Airport (picture alliance / dpa / Jonathan Borg)
    Die Entführer der aus Libyen stammenden Passagiermaschine hätten sich ergeben und seien in Gewahrsam genommen worden, teilte der maltesische Regierungschef Joseph Muscat auf Twitter mit.
    Zuvor waren auf dem Rollfeld Busse vorgefahren, mit denen die freigelassenen Passagiere abtransportiert werden sollten. Auf Fernsehbildern gab es keine Anzeichen von Auseinandersetzungen oder Alarm.
    Der mit mehr als 100 Menschen besetzten Airbus A320 von "Afriqiyah Airways" war entführt worden. Die mit mehr als 100 Menschen besetzte Maschine sei auf dem Weg von Sabha nach Tripolis gewesen und zur Landung auf Malta gezwungen worden, berichteten maltesische Medien. Demnach hätten zwei Entführer damit gedroht, das Flugzeug zu sprengen. Forderungen seien bislang nicht bekanntgeworden. Die Zeitung "Times of Malta" berichtete von einem statt zwei Entführern. Maltas Hauptstadt Valletta ist rund 350 Kilometer von Tripolis entfernt.
    Libyens international anerkannte Regierung hat die Entführung inzwischen bestätigt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Lana meldete. Allen Passagieren gehe es gut, hieß es unter Berufung auf Kreise im Außenministerium. Der Außenminister sei in Kontakt mit der maltesischen Regierung.
    Der Pilot des Flugzeugs habe dem Tower mitgeteilt, dass die Maschine entführt worden sei, teilte ein Sprecher der Sicherheitskräfte am Flughafen Tripolis der Nachrichtenagentur Reuters mit.
    Chaos nach Tod von Machthaber Gaddafi
    Er sei informiert, twittert Maltas Premierminister, "Sicherheits- und Notfalloperationen seien in Bereitschaft".
    Muscat zufolge befand sich der Airbus auf einem Inlandsflug.
    In Libyen herrscht nach dem Sturz und dem Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Zuge des Nato-Einsatzes im Jahr 2011 Chaos. Seitdem streiten konkurrierende bewaffnete Milizen um das das ölreiche Land. Auch die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) nutzt die unübersichtliche Lage aus, um sich in Libyen auszubreiten.
    (vic/bor/tj/tgs)