Endlich schulfrei! Für die meisten Schüler sind die Schulferien ein Grund zur Freunde. Doch der Zeugnisausgabe begegnen viele Schüler mit gemischten Gefühlen.
"Eigentlich bin ich nicht aufgeregt. Ich finde das eigentlich schön. Dann beginnen endlich die Ferien."
"Wir wissen unsere Noten schon alle wegen der Versetzung und so. Ich werde auf jeden Fall versetzt. Hätte besser sein können, aber na ja."
"Ich stand jetzt erst Fünf in Englisch und jetzt habe ich mich um eine Note verbessert. ich stehe jetzt Vier."
Und so hat diese Schülerin den Sprung in die nächste Klasse geschafft. Eine Fünf in Mathe und Deutsch bedeutet allerdings: Das Kind wird nicht versetzt. Nicht nur für Schüler, sondern auch für Eltern kann eine Welt zusammenbrechen, wenn das Kind nicht die erwünschten Leistungen bringt, sagt Tinuola Adeniran, die eine Schülerhilfe in der Nähe von Köln führt.
"Das Klassische ist, dass die Mutter mit dem Kind zu uns kommt und die Stimmung ist immer relativ gedrückt. Wir hatten das heute gerade eben. Die lassen den Kopf wirklich hängen, weil wir nicht immer die allerersten sind, zu denen die Leute kommen, um nach Hilfe zu fragen. Man hat vorher schon alles Mögliche versucht. Nachhilfe in der Schule, sich selber noch mal hingesetzt, und das ist dann ganz wichtig in dieser allerersten Situation das Gefühl zu geben, doch, es gibt einen Weg."
Der beginnt in der Schülerhilfe mit einem Beratungsgespräch. Ganz wichtig sei es, das Problem gemeinsam mit dem Kind zu ergründen, sagt Tinuola Adeniran.
"Erst mal nachfragen. Nachfragen, woher diese Note kommt. Ist es ein ganz neues Phänomen? Ganz oft ist es so, die letzten zwei, drei Jahre hat sich das so angekündigt und vorbereitet. Eine Fünf in Mathe ist nicht isoliert. Es gibt immer einen Kontext, warum das so geworden ist. Und es ist nicht immer nur der Lehrer und es ist nicht immer nur das Kind, sondern es sind meistens mehrere Faktoren."
Schüler können gerade die großen Ferien besonders gut dazu nutzen, Defizite aufzuarbeiten. Für solche, die nach den Ferien die Chance auf eine Nachprüfung haben, gibt es sogar besondere Förderkurse. Bei der Vorbereitung sollten Eltern ihre Kinder mit Vorwürfen und Standpauken verschonen. Denn für die Schüler ist diese Zeit schon schwer genug, hat die 16-jährige Vanessa bei ihrer Freundin beobachtet:
"Die ist jetzt auch sehr unter Druck und nervös. Die muss jetzt das ganze Jahr wiederholen, was wir gemacht haben und die muss jetzt eine schriftliche Prüfung machen über 90 Minuten und dann fragen dann noch drei Sowi-Lehrer die ab. Das muss die mindestens mit Vier bestehen, dann kommt sie weiter."
Die Eltern sollten ihrem Kind dabei helfen, dass es sich die Lernzeit sinnvoll einteilt. Brigitte Philipp ist Schuldezernentin der Bezirksregierung Münster. Sie rät Eltern:
"Dass auch solch ein Kind Ferien hat und auch Ferien machen muss. Dass es nicht jetzt die ganzen Ferien sitzen muss und arbeiten muss, sondern dass man sich einen Plan zusammenstellt und sagt, wir wollen also in diesem Bereich meinetwegen erst mal 14 Tage wegfahren und auch die Schule vergessen können und danach kannst du dich intensiv daran kümmern und dann sagen, vielleicht drei Stunden am Tag wird gelernt und dann erzählst du mir mal, was du gemacht hast."
Nicht immer sei die Nachprüfung allerdings der richtige Weg. Sie ist vor allem für solche Schüler sinnvoll, die erst seit kurzem Probleme in der Schule haben. Brigitte Philipp.
"Wenn es aber tatsächlich so aussieht, dass dort große Versäumnisse sind in den Hauptfächern, die sich schon über lange Zeit hinschleppen, dann ist das manchmal auch in sechs Wochen oder in weniger Zeit nicht zu leisten. Und ich weiß nicht, ob man dann wirklich der Entwicklung des Schülers eine gute Rechnung trägt. Das Recht hat jeder und das sollte dann auch jeder für sich wahrnehmen, aber Eltern und Lehrer müssen gemeinsam überlegen, was für jeden einzelnen das Richtige ist."
Eine Alternative zur Klassenwiederholung ist der Wechsel auf eine andere Schule. Oft sind Kinder schlicht überfordert. Um das herauszufinden, bietet sich ein Wechsel auf Probe an, bei dem die Kinder zunächst testweise in die gleiche Klassenstufe gehen wie vorher. Nur eben an einer anderen Schulform. Egal ob Klassenwiederholung oder Schulwechsel: Beides bedeutet nicht zwangsläufig das Ende der Schullaufbahn. Viele Schüler finden in der neuen Klasse schneller Unterstützung, als sie vorher dachten, sagt die 16-jährige Gymnasiastin Daniela.
"Das ist jetzt bei uns schon öfter vorgekommen. Die werden direkt aufgenommen. Es ist nicht so, dass irgendwer ausgeschlossen wird. Das geht immer relativ gut."
Städte, Bezirksregierungen und private Elterninitiativen bieten in den Tagen rund um die Zeugnisausgabe verschiedene Beratungsangebote an, wie das Zeugnis-Telefon für Eltern und Schülern. Dort gibt es wichtige Hinweise zu Noten, Nachprüfungen und Schulwechseln.
"Eigentlich bin ich nicht aufgeregt. Ich finde das eigentlich schön. Dann beginnen endlich die Ferien."
"Wir wissen unsere Noten schon alle wegen der Versetzung und so. Ich werde auf jeden Fall versetzt. Hätte besser sein können, aber na ja."
"Ich stand jetzt erst Fünf in Englisch und jetzt habe ich mich um eine Note verbessert. ich stehe jetzt Vier."
Und so hat diese Schülerin den Sprung in die nächste Klasse geschafft. Eine Fünf in Mathe und Deutsch bedeutet allerdings: Das Kind wird nicht versetzt. Nicht nur für Schüler, sondern auch für Eltern kann eine Welt zusammenbrechen, wenn das Kind nicht die erwünschten Leistungen bringt, sagt Tinuola Adeniran, die eine Schülerhilfe in der Nähe von Köln führt.
"Das Klassische ist, dass die Mutter mit dem Kind zu uns kommt und die Stimmung ist immer relativ gedrückt. Wir hatten das heute gerade eben. Die lassen den Kopf wirklich hängen, weil wir nicht immer die allerersten sind, zu denen die Leute kommen, um nach Hilfe zu fragen. Man hat vorher schon alles Mögliche versucht. Nachhilfe in der Schule, sich selber noch mal hingesetzt, und das ist dann ganz wichtig in dieser allerersten Situation das Gefühl zu geben, doch, es gibt einen Weg."
Der beginnt in der Schülerhilfe mit einem Beratungsgespräch. Ganz wichtig sei es, das Problem gemeinsam mit dem Kind zu ergründen, sagt Tinuola Adeniran.
"Erst mal nachfragen. Nachfragen, woher diese Note kommt. Ist es ein ganz neues Phänomen? Ganz oft ist es so, die letzten zwei, drei Jahre hat sich das so angekündigt und vorbereitet. Eine Fünf in Mathe ist nicht isoliert. Es gibt immer einen Kontext, warum das so geworden ist. Und es ist nicht immer nur der Lehrer und es ist nicht immer nur das Kind, sondern es sind meistens mehrere Faktoren."
Schüler können gerade die großen Ferien besonders gut dazu nutzen, Defizite aufzuarbeiten. Für solche, die nach den Ferien die Chance auf eine Nachprüfung haben, gibt es sogar besondere Förderkurse. Bei der Vorbereitung sollten Eltern ihre Kinder mit Vorwürfen und Standpauken verschonen. Denn für die Schüler ist diese Zeit schon schwer genug, hat die 16-jährige Vanessa bei ihrer Freundin beobachtet:
"Die ist jetzt auch sehr unter Druck und nervös. Die muss jetzt das ganze Jahr wiederholen, was wir gemacht haben und die muss jetzt eine schriftliche Prüfung machen über 90 Minuten und dann fragen dann noch drei Sowi-Lehrer die ab. Das muss die mindestens mit Vier bestehen, dann kommt sie weiter."
Die Eltern sollten ihrem Kind dabei helfen, dass es sich die Lernzeit sinnvoll einteilt. Brigitte Philipp ist Schuldezernentin der Bezirksregierung Münster. Sie rät Eltern:
"Dass auch solch ein Kind Ferien hat und auch Ferien machen muss. Dass es nicht jetzt die ganzen Ferien sitzen muss und arbeiten muss, sondern dass man sich einen Plan zusammenstellt und sagt, wir wollen also in diesem Bereich meinetwegen erst mal 14 Tage wegfahren und auch die Schule vergessen können und danach kannst du dich intensiv daran kümmern und dann sagen, vielleicht drei Stunden am Tag wird gelernt und dann erzählst du mir mal, was du gemacht hast."
Nicht immer sei die Nachprüfung allerdings der richtige Weg. Sie ist vor allem für solche Schüler sinnvoll, die erst seit kurzem Probleme in der Schule haben. Brigitte Philipp.
"Wenn es aber tatsächlich so aussieht, dass dort große Versäumnisse sind in den Hauptfächern, die sich schon über lange Zeit hinschleppen, dann ist das manchmal auch in sechs Wochen oder in weniger Zeit nicht zu leisten. Und ich weiß nicht, ob man dann wirklich der Entwicklung des Schülers eine gute Rechnung trägt. Das Recht hat jeder und das sollte dann auch jeder für sich wahrnehmen, aber Eltern und Lehrer müssen gemeinsam überlegen, was für jeden einzelnen das Richtige ist."
Eine Alternative zur Klassenwiederholung ist der Wechsel auf eine andere Schule. Oft sind Kinder schlicht überfordert. Um das herauszufinden, bietet sich ein Wechsel auf Probe an, bei dem die Kinder zunächst testweise in die gleiche Klassenstufe gehen wie vorher. Nur eben an einer anderen Schulform. Egal ob Klassenwiederholung oder Schulwechsel: Beides bedeutet nicht zwangsläufig das Ende der Schullaufbahn. Viele Schüler finden in der neuen Klasse schneller Unterstützung, als sie vorher dachten, sagt die 16-jährige Gymnasiastin Daniela.
"Das ist jetzt bei uns schon öfter vorgekommen. Die werden direkt aufgenommen. Es ist nicht so, dass irgendwer ausgeschlossen wird. Das geht immer relativ gut."
Städte, Bezirksregierungen und private Elterninitiativen bieten in den Tagen rund um die Zeugnisausgabe verschiedene Beratungsangebote an, wie das Zeugnis-Telefon für Eltern und Schülern. Dort gibt es wichtige Hinweise zu Noten, Nachprüfungen und Schulwechseln.