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Mangelnde Kooperation
FIFA bestraft Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer ist für sein Schweigen zu den WM-Vergaben an Russland und Katar bestraft worden. Die FIFA-Ethikkommission hat eine Geldstrafe in Höhe von 7000 Schweizer Franken verhängt. Außerdem bekam Beckenbauer eine Verwarnung.

17.02.2016
    Franz Beckenbauer am 17.07.2015 in China.
    Die FIFA hat Franz Beckenbauer wegen fehlender Zusammenarbeit bestraft (dpa / picture-alliance / Imagechina)
    Nach Ansicht der FIFA hat Beckenbauer bei den Ermittlungen rund um die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 nicht genügend kooperiert - trotz wiederholter Aufforderungen. Damit habe Beckenbauer "gegen die allgemeinen Verhaltenspflichten" für Fußballfunktionäre verstoßen, heißt es in einer Stellungnahme der Ethikkommission. Die Sanktionen gegen den 70-Jährigen treten unmittelbar in Kraft.
    Beckenbauer war wegen mangelnder Mithilfe bereits im Sommer 2014 von der FIFA für 90 Tage provisorisch gesperrt worden. Dass die jetzt verhängte Strafe vergleichsweise gering ausfiel, begründet die FIFA damit, dass Beckenbauer nach dieser Sperre bereit zur Kooperation gewesen sei.
    Korruptionsvorwürfe bei WM-Vergabe
    Bei den Ermittlungen geht es um den Vorwurf, dass bei der Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland und Katar Stimmen gekauft wurden.
    Der mächtige Fußball-Weltverband wird derzeit von dem größten Skandal seiner mehr als hundertjährigen Geschichte erschüttert. Die USA haben Anklage gegen mehrere Fifa-Funktionäre erhoben. Ihnen wird organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Betrug im Zuge millionenschwerer systematischer Bestechungen zur Last gelegt.
    Auch der Deutsche Fußball-Bund hatte Ungereimtheiten rund um eine Millionen-Zahlung an die Fifa eingeräumt. Die WM-Vergabe 2006 an Deutschland spielte im aktuellen Fall aber keine Rolle.
    (rm/tzi)