FIFA-Präsident Joseph Blatter spricht oft von "bösen Dämonen", die sein Geschäft bedrohen. Zu jenen "Dämonen" zählt Blatter stets auch den Wettbetrug. In Johannesburg erklärte Marco Villiger, Chef der FIFA-Rechtsabteilung, man sei bei dieser WM auf alle Eventualitäten vorbereitet. Er bezeichnete die letzten Vorrundenspiele als "high risk matches" - Spiele mit großem Gefahrenpotenzial.
Vor fünf Jahren hat die FIFA ein Frühwarnsystem etabliert. Es nennt sich EWS: Early Warning System. Die FIFA-Firma EWS GmbH war bereits bei der WM 2006 in Deutschland tätig, auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking im Auftrag des IOC, und beim Confederations Cup 2009. Ganz unerfahren ist man also nicht - auch wenn Experten die Effektivität des Systems in Zweifel ziehen. Vor allem asiatische Wettpaten lassen sich kaum beeindrucken.
EWS kooperiert mit Interpol, etlichen anderen Institutionen und beobachtet rund 400 Wettanbieter. Bei Verdacht werden 400 weitere Buchmacher und Anbieter überprüft, heißt es. So weit die Angaben der FIFA, die wiederum kaum überprüft werden können, vor allem nicht auf die Qualität des Screenings.
Vertreter jener Gilde, die zu den Zielpersonen von Wettbetrügern zählen, geben sich in Südafrika demonstrativ gelassen - die Referees. So sagt der deutsche WM-Schiedsrichter Wolfgang Stark:
""Über dieses spezielle Thema wurde eigentlich nicht gesprochen. Denn ich denke mal, dass es eine Grundvoraussetzung sein muss für jeden Schiedsrichter, dass er nicht nur im Sinne des Fairplays die Spiele über die Bühne bringen muss, sondern dass auch der Schiedsrichter Fairplay beinhaltet. Und ich denke mal, die FIFA hat da schon ganz genau hingesehen, welche Leute sie in dieses Programm aufgenommen haben, und somit hat die FIFA von vornherein diese Thematik ausgeschlossen.”"
Sein Schweizer Kollege Massimo Busacca pflichtet ihm bei:
"”Nein, wir haben nicht über diese Themen gesprochen. Ich bin hundert Prozent sicher, wir werden nicht einmal ein kleines Problem haben. Ich habe nicht mehr Worte. Wir sind nur positiv und in einer Phase, wo wir nur genießen wollen.”"
Es gab keine Aufklärungskampagne zum Thema, bis vor wenigen Tagen nicht einmal ein Seminar mit den WM-Schiedsrichtern, die in der Nähe von Pretoria auf einem streng bewachten Gelände kaserniert werden. Das verwundert, denn Prävention ist dringend gefordert.
Wohl aber haben die WM-Teilnehmer einige Unterlagen zur Problematik erhalten - und erstmals wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet, wo der auffällige Vorgänge gemeldet werden können.
Anders als die Europäische Fußball-Union UEFA, die in einem spektakulären Verfahren etwa mit der Staatsanwaltschaft Bochum kooperiert, hat die FIFA bei ihren Wettbewerben noch keine Fahndungserfolge zu verzeichnen. Das Argument, wonach WM-Spiele weniger anfällig als etwa Spiele nationaler Ligen oder Vereinswettbewerbe seien, ist kein Ausschlusskriterium - es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen.
Eine schwarze Liste mit besonders gefährdeten Teams gebe es nicht, sagt Chef-Jurist Villiger. Laut FIFA treten besondere Maßnahmen erst bei begründetem Verdacht in Kraft. Dann werden auch Teams und Schiedsrichter kurz vor dem Spiel in den Kabinen über die Lage informiert. Dies soll potenzielle Betrüger im letzten Moment abschrecken.
Vor fünf Jahren hat die FIFA ein Frühwarnsystem etabliert. Es nennt sich EWS: Early Warning System. Die FIFA-Firma EWS GmbH war bereits bei der WM 2006 in Deutschland tätig, auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking im Auftrag des IOC, und beim Confederations Cup 2009. Ganz unerfahren ist man also nicht - auch wenn Experten die Effektivität des Systems in Zweifel ziehen. Vor allem asiatische Wettpaten lassen sich kaum beeindrucken.
EWS kooperiert mit Interpol, etlichen anderen Institutionen und beobachtet rund 400 Wettanbieter. Bei Verdacht werden 400 weitere Buchmacher und Anbieter überprüft, heißt es. So weit die Angaben der FIFA, die wiederum kaum überprüft werden können, vor allem nicht auf die Qualität des Screenings.
Vertreter jener Gilde, die zu den Zielpersonen von Wettbetrügern zählen, geben sich in Südafrika demonstrativ gelassen - die Referees. So sagt der deutsche WM-Schiedsrichter Wolfgang Stark:
""Über dieses spezielle Thema wurde eigentlich nicht gesprochen. Denn ich denke mal, dass es eine Grundvoraussetzung sein muss für jeden Schiedsrichter, dass er nicht nur im Sinne des Fairplays die Spiele über die Bühne bringen muss, sondern dass auch der Schiedsrichter Fairplay beinhaltet. Und ich denke mal, die FIFA hat da schon ganz genau hingesehen, welche Leute sie in dieses Programm aufgenommen haben, und somit hat die FIFA von vornherein diese Thematik ausgeschlossen.”"
Sein Schweizer Kollege Massimo Busacca pflichtet ihm bei:
"”Nein, wir haben nicht über diese Themen gesprochen. Ich bin hundert Prozent sicher, wir werden nicht einmal ein kleines Problem haben. Ich habe nicht mehr Worte. Wir sind nur positiv und in einer Phase, wo wir nur genießen wollen.”"
Es gab keine Aufklärungskampagne zum Thema, bis vor wenigen Tagen nicht einmal ein Seminar mit den WM-Schiedsrichtern, die in der Nähe von Pretoria auf einem streng bewachten Gelände kaserniert werden. Das verwundert, denn Prävention ist dringend gefordert.
Wohl aber haben die WM-Teilnehmer einige Unterlagen zur Problematik erhalten - und erstmals wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet, wo der auffällige Vorgänge gemeldet werden können.
Anders als die Europäische Fußball-Union UEFA, die in einem spektakulären Verfahren etwa mit der Staatsanwaltschaft Bochum kooperiert, hat die FIFA bei ihren Wettbewerben noch keine Fahndungserfolge zu verzeichnen. Das Argument, wonach WM-Spiele weniger anfällig als etwa Spiele nationaler Ligen oder Vereinswettbewerbe seien, ist kein Ausschlusskriterium - es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen.
Eine schwarze Liste mit besonders gefährdeten Teams gebe es nicht, sagt Chef-Jurist Villiger. Laut FIFA treten besondere Maßnahmen erst bei begründetem Verdacht in Kraft. Dann werden auch Teams und Schiedsrichter kurz vor dem Spiel in den Kabinen über die Lage informiert. Dies soll potenzielle Betrüger im letzten Moment abschrecken.