Archiv

Triage in Krankenhäusern
Marburger Bund kündigt Verfassungsbeschwerde an

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat eine Verfassungsbeschwerde gegen die Regeln zur sogenannten Triage angekündigt, also zur Priorisierung von Patienten bei eingeschränkten Kapazitäten auf Intensivstationen.

    Eine Markierung und das Wort "Triage" im Eingangsbereich der Notaufnahme der Leipziger Uniklinik.
    Triage: Marburger Bund kündigt Verfassungsbeschwerde an. (picture alliance / dpa / Jan Woitas)
    Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Johna, sagte, es gehe im Wesentlichen um die Frage, ob die Vorgaben zur Triage mit der ärztlichen Therapiefreiheit kollidierten. Die 2022 beschlossene Gesetzesänderung habe auch zu Verunsicherungen mit Blick auf mögliche strafrechtliche Konsequenzen geführt.
    Bei der Triage legen Ärzte etwa bei zu wenigen Betten oder Beatmungsgeräten während einer Pandemie eine Reihenfolge fest, wer zuerst behandelt wird. Der Marburger Bund wendet sich gegen die Vorgabe, dass die Behandlung eines Patienten mit geringer Überlebenswahrscheinlichkeit nicht abgebrochen werden darf, um einen Patienten mit besserer Prognose versorgen zu können.
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.