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Margaret Thatcher war autoritär und durchsetzungsfähig

Nach dem Wahlsieg der Konservativen am 3. Mai 1979 wurde Margaret Thatcher die erste weibliche Regierungschefin Großbritanniens. Sie war bekannt für ihre Durchsetzungskraft, was ihr später auch als Starrsinn und Dogmatismus ausgelegt wurde. Im Alter von 87 Jahren ist sie an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Von Brigitte Baetz | 08.04.2013
    "Ich habe Chancen und Anreize geschaffen. Wenn wir es nicht schaffen, die Tüchtigen anzulocken und sie zum Bleiben in unserem Land zu bewegen, dann haben wir auch nicht den Motor, der den Rest von uns mit nach oben zieht. Machen wir nicht die Fähigen, nicht diejenigen nieder, die mit nichts angefangen und ein großes Unternehmen aufgebaut haben. Dies sind die Leute, die Wohlstand schaffen und Arbeitsplätze für die anderen. Ihre wachsenden Einnahmen ermöglichen es uns, Steuern zu erheben und den Gesundheitsdienst, die Renten, usw. zu finanzieren."

    Den Vorwurf, ihre Politik sei unsozial gewesen, hat Margaret Thatcher nie verstanden. Schließlich, so ihre feste Überzeugung, war sie es, die erreicht hatte, dass auch in Großbritannien das Glück des Tüchtigen Vorrang bekam vor der Gnade einer privilegierten Geburt.

    Noch Ende der 60er-Jahre war Großbritannien eine weitgehend in sich geschlossene Klassengesellschaft. Arbeiterschaft und besitzende Stände pflegten zwar unterschiedliche Kulturen und Lebensweisen, hatten jedoch in der Nachkriegszeit einen gemeinsamen Konsens entwickelt, der den Wohlfahrtsstaat und die Gewerkschaften stärkte, aber die Klassenunterschiede unangetastet ließ.

    Die Nachteile dieses unverhohlenen Paternalismus der Oberschicht, gepaart mit dem Einfluss mächtiger Einzelgewerkschaften, zeigte sich spätestens in den 70er-Jahren mit aller Wucht. Großbritannien war international nicht mehr wettbewerbsfähig. Die Ölkrisen der Jahre 1973, 74 und 79 machten für jeden offensichtlich, wie sehr die einstige Weltmacht wirtschaftlich zugrunde gegangen war. Die aus dem Niedergang folgenden Verteilungskämpfe und Massenstreiks, der auch die Labourregierungen nicht wirklich Herr werden konnten, führten zu einem Überdruss an der "Englischen Krankheit": der Ineffizienz in Wirtschaft und Politik und der Dauerlähmung durch streikende Gewerkschaften.

    In diesem Moment - der "winter of discontent" von 1979 hatte zum Sturz der Labour-Regierung Callaghan geführt - stand eine Frau an der Spitze der Konservativen Partei, die untypischer nicht hätte sein können: für das überkommene Bild von Frauen, für die Tories, für Großbritannien allgemein. Konsensfähigkeit gehörte nicht zu ihren Tugenden. Aus der Geld- oder Adelselite des Landes stammte sie auch nicht. Sie war autoritär und durchsetzungsfähig. Und sie trat an, Großbritannien zu verändern. Wie sehr ihr das gelang, das musste auch die Menschen, die ihren ersten Wahlsieg möglich gemacht hatten, nämlich die aufstrebenden Mittelschichten, Facharbeiter und Frauen in den folgenden zwölf Jahren ihrer Regierungszeit überraschen.

    Am 13. Oktober 1925 kam Margaret Hilda Roberts als zweite Tochter eines Kolonialwarenhändlers in England zur Welt. Die "Krämerstochter", diese als Schimpfwort gebrauchte Bezeichnung, machte sie stolz. Ihre kleinbürgerliche Herkunft und die auf Arbeit ausgerichtete Erziehung ihrer Methodisteneltern prägten ihr einen lebenslangen Ehrgeiz ein. Fleiß, Sparsamkeit, Disziplin und Pflichterfüllung hießen die Werte, mit denen sie aufwuchs. Mitleid mit Schwächeren war dagegen ihre Sache nicht.

    Die zielstrebige Margaret Roberts studierte Chemie und Jura und heiratete 1951 den Industriellen Dennis Thatcher, mit dem sie zwei Jahre später Zwillinge bekam. Zur gleichen Zeit baute sie sich eine Karriere als Steueranwältin auf und zog mit 34 Jahren 1959 ins Unterhaus ein. Als sie unter dem konservativen Premier Edward Heath das Erziehungsministerium übernahm, setzte sie die Streichung der kostenlos ausgegebenen Schulmilch durch. "Thatcher - milksnatcher", "Thatcher - die Milchdiebin" - das blieb als Spitzname an ihr hängen.

    Ihrem Aufstieg zur Oppositionsführerin stand dieser Ruf nicht im Wege. Obwohl nicht wenige ihrer Parteifreunde Margaret Thatcher für ein überdrehtes Weib aus dem Kleinbürgertum hielten, stimmten sie 1975 doch für sie, um dem noch unbeliebteren Edward Heath einen Denkzettel zu verpassen. Sie ahnten nicht, dass Frau Thatcher wie keine andere dazu fähig war, die angeschlagene Labour-Regierung abzulösen. Der langjährige Leiter der "London School of Economics", Ralf Dahrendorf:

    "Sie markiert die Tatsache, dass man eben nicht mehr zufrieden ist mit den wirtschaftlichen Nachteilen der sozialen Stärke dieses Landes, sondern dass man aufholen will. In den Jahren von 1950 bis 1960, als das durchschnittliche Wachstum in Deutschland bei über sechs Prozent lag pro Jahr, lag es in Großbritannien bei unter drei Prozent und so etwas summiert sich, das schlägt sich dann nieder im Gesamtwohlstand des Landes, auch im Realeinkommen der Menschen. Dies also schien Frau Thatcher, schien auch vielen anderen unerträglich, und sie haben mit einem gewissen Recht gesehen, dass die großen britischen Traditionen, das traditionelle Verhalten der Leute, ein Stück Erklärung liefert für die wirtschaftliche Schwäche, und sind daher daran gegangen, eben dieses wirtschaftliche Verhalten zu verändern. Sind übrigens Personen auch, die für andere Werte stehen als die traditionellen britischen Werte."

    Nach dem Wahlsieg der Konservativen am 3. Mai 1979 wurde Margaret Thatcher die erste weibliche Regierungschefin ihres Landes. Es gebe keine Gesellschaft, nur Individuen, ließ sie wissen und verordnete der Wirtschaft Großbritanniens eine Schocktherapie monetaristischer Art. Der Bekämpfung der Inflation wurde Vorrang eingeräumt, von dem Ziel der Vollbeschäftigung nahm die Regierung Abstand. Die Unternehmenssteuern wurden gesenkt, um Leistungsanreize zu schaffen, die Subventionen für Staatsbetriebe zusammengestrichen, die Devisenkontrollen abgeschafft und die Zinsen erhöht.

    Innerhalb kurzer Zeit stieg die Arbeitslosigkeit dramatisch an. 1982 waren mehr als drei Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Die Privatisierung der Staatsbetriebe wurde eingeleitet. Gleichzeitig begann Thatcher einen Kreuzzug gegen die Gewerkschaften, vor allem die Einrichtung des "closed shop" war ihr ein Dorn im Auge. Sie besagt, dass alle Mitarbeiter eines Unternehmens Mitglied in der dazugehörenden Gewerkschaft sein müssen. Doch die Trade Unions würden nicht so leicht klein beigeben. Len Murray, der damalige Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbandes TUC klagte:

    "Die Ablehnung des Wohlfahrtsstaates, die Gleichgültigkeit gegenüber Vollbeschäftigung, die Feindschaft gegenüber den Gewerkschaften. Aber wir lassen uns nicht bezwingen und wir wissen uns und unseren Lebensstandard zu verteidigen."

    Margaret Thatchers Beliebtheit in der Bevölkerung hatte gerade einen neuen Tiefpunkt erreicht, als die argentinische Militärjunta im April 1982 die Falklandinseln besetzen ließ, eine britische Inselgruppe im Südatlantik. Die Regierung entsandte die größte Flotte, die Großbritannien seit dem Suez-Abenteuer 1956 zusammengestellt hatte, um die Malwinas, wie die Argentinier die Falklandinseln nennen, für die Krone zurückzuerobern. Am 14. Juni 1982 konnte die Premierministerin den Erfolg der verlustreichen Militäroperation im Unterhaus verkünden:

    "Large numbers of Argentine soldiers threw down their weapons, they are reported to be flying white flags over Port Stanley.”"

    Den nationalen Höhenrausch, den der Falklandkrieg ausgelöst hatte, nutzte Margaret Thatcher geschickt. Sie gebrauchte ihr Recht als Premierministerin, um Neuwahlen auszuschreiben, die sie 1983 bravourös gewann. Dabei profitierte sie allerdings auch vom britischen Mehrheitswahlrecht, das nicht die Prozentzahl der abgegebenen Stimmen zählt, sondern die Menge der gewonnenen Mandate.

    Mit der absoluten Mehrheit der Mandate im Rücken setzte die "Eiserne Lady", wie die Moskauer Nachrichtenagentur TASS sie getauft hatte, eine rigorose Kabinettsumbildung durch und ersetzte mögliche Rivalen durch gläubige Thatcheristen. Innenpolitisch focht sie mit den Gewerkschaften einen heftigen letzten Kampf aus. Die streikenden Drucker, die um den Erhalt ihrer Gewerkschaftsrechte kämpften und mehr noch die streikenden Bergarbeiter, die den Subventionsabbau für ihre Branche nicht hinnehmen wollten, rang sie mit harter Hand nieder. Die militant geführten Auseinandersetzungen nahmen bürgerkriegsähnliche Formen an.

    Der Chef der Bergarbeitergewerkschaft, Arthur Scargill, beschwor auf dem Labourparteitag die Einheit der traditionellen Arbeiterpartei mit ihrer Mutterorganisation, den Gewerkschaften:

    ""3000 wurden verletzt, fünf getötet, als sie für ihr Recht auf Arbeit gekämpft haben. Um Himmels willen, Kollegen, unterstützt den Beschluss der NEC. Nehmt das mit, zusammen mit der NEM auf dem Weg zum Sieg."

    Margaret Thatcher blieb jedoch hart. Entschlossen, ein Exempel zu statuieren und den britischen Gewerkschaften mit der ganzen Macht des Staates das Rückgrat zu brechen. Auf dem Parteitag in Blackpool, kurz, nachdem die IRA ein Bombenattentat auf sie verübt hatte, rief sie den Tories zu:

    "Die Nation ist mit der vielleicht größten Krise unserer Zeit konfrontiert: mit dem Kampf zwischen Extremisten und dem Rest. Die Regierung wird nicht schwach werden. Die Regierung wird sich der Herausforderung stellen. Die Demokratie wird obsiegen."

    Drei Milliarden Pfund kostete der ergebnislos abgebrochene Zechenstreik den britischen Steuerzahler. Margaret Thatcher hatte sich durchgesetzt und der britischen Arbeiterbewegung alter Schule einen Schlag versetzt, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind. Nicht wenige politische Beobachter in Großbritannien sind der Meinung, dass New Labour mit Tony Blair nicht denkbar gewesen wäre ohne Margaret Thatcher.

    Nichts sollte mehr so sein wie zuvor. Mit diesem Credo war die Premierministerin angetreten und es sollte sich erfüllen. Während die Gewerkschaften nie mehr zu alter Macht zurückfanden, etablierte sich zumindest im Süden des Landes eine neue, leistungsfähige Mittelschicht in Handel und Dienstleistung. Der Politologe David Kavanagh:

    "Die neue wohlhabende Arbeiterklasse, die Leute, die ihre Häuser gekauft haben, die nicht länger in den Gewerkschaften sind - drei Millionen haben ihre Mitgliedschaft in den Gewerkschaften aufgekündigt - diejenigen, die in der Privatwirtschaft arbeiten oder sogar selbstständig sind, das sind die neuen Thatcheristen."

    Während eine leistungsbereite, bildungshungrige Mittelschicht vom frischen Wind der Thatcherjahre profitieren konnte, verlor ein gutes Drittel der britischen Bevölkerung den Anschluss an die neue Leistungsgesellschaft. Die Infrastruktur des Landes - vom Staat vernachlässigt – verfiel. Die Kultur, kaum noch gefördert, blutete aus. Vor allem der Norden, der den Strukturwandel hin zur Dienstleistung nicht mitvollziehen konnte, verelendete. Die Verbrechensrate stieg um mehr als 50 Prozent. Peter Jenkins, lange Jahre politischer Chefkommentator der Tageszeitung "The Independent", zog folgende Bilanz:

    "Es gibt eine zunehmende Zahl von Menschen, die auf vielfache Weise benachteiligt sind. Sie haben keine Arbeit, sie leben in heruntergekommenen Sozialwohnungen in den Innenstädten. In einer abgeschlossenen Welt, wo Gewalt Gewalt provoziert, meistens Gewalt Armer gegen andere Armen. Viele sind Schwarze oder Angehörige einer anderen Minderheit. Diese Menschen entfremden sich mehr und mehr der Umwelt, werden zu Außenseitern dieser Gesellschaft. Weil sie keine Mehrheit haben, können sie sich auch kein politisches Gehör verschaffen. Sie sind nicht nötig, um eine parlamentarische Mehrheit zusammenzubringen."

    Margaret Thatcher konnte ihre Linie des konsequenten Neoliberalismus so lange durchhalten, solange es der sie stützenden Mittelschicht des Südens gut ging. Die allgemeinen Wirtschaftsdaten sprachen für sie. Auch profitierte Thatcher von der anhaltenden Schwäche der Labour Party, die sich zwischen radikaler Linker und einer konservativen Sozialdemokratie nicht zu entscheiden vermochte. Nach einem überzeugenden dritten Wahlsieg steuerte sie 1987 ihr Land konsequent weiter hin zu weniger Staat und freiem Spiel der Marktkräfte.

    "We have a great deal of work to do. So no one must slack.”"

    Doch der Überschwang war nicht von langer Dauer. Zwar brachte Margaret Thatcher ihre Vorhaben wie weitere Privatisierungen und eine Schul- und Gesundheitsreform durch, aber der Rückfall in die Inflation, die hohen Zinsen und der immer weiter fortschreitende Abbau der sozialen Leistungen führten dazu, dass sich gerade die Mittelschichten von ihr abwandten.

    Dazu kam, dass sie auch außenpolitisch an Einfluss eingebüßt hatte. Konnte sie sich vorher guter Beziehungen sowohl zu Michail Gorbatschow als auch zu Ronald Reagan rühmen, so führte der Fall des Eisernen Vorhangs zu einer Marginalisierung ihrer Rolle. Dass sie sich sowohl gegen die deutsche Einheit als auch gegen eine weitere europäische Integration stemmte, isolierte sie zusätzlich.

    "Im Falle der Wiedervereinigung würde die deutsche Bevölkerung auf 80 Millionen ansteigen und vielleicht noch zunehmen. Sie hätte dann eine beherrschende Stellung – sowohl der Zahl nach als auch durch ihre wirtschaftliche und politische Macht. Warum mich das beunruhigt? Sicher, Deutschland ist natürlich eine gute Demokratie gewesen. Jetzt wird es wiedervereinigt. Doch da bleibt ein ungutes Gefühl, das ich verstehen kann."

    Das Fass zum Überlaufen brachte allerdings die geplante Einführung einer sogenannten Kopfsteuer, der "Poll Tax". Der Herzog von Westminster beispielsweise, der reichste Mann des Landes, hätte demnach weniger Steuern zu bezahlen. Eine vierköpfige Familie mit zwei erwachsenen Kindern aber vier Mal so viel wie bisher. Den Tories bläst der Wind der Empörung ins Gesicht.

    Dazu kommt eine stagnierende Wirtschaft und ein schwaches Pfund. Sogar zu neuen Streiks kommt es. Doch Margaret Thatcher, die Überzeugungstäterin, weicht nicht von ihrer Position ab. Ihre Kraft und Energie werden jetzt als Starrsinn und Dogmatismus ausgelegt.

    "Neulich wurde ich gefragt, ob ich ein fünftes Mal antreten wolle. Und ich antwortete, ich wüsste es nicht. Daraufhin hagelte es Proteste. Sie dürfen nicht aufgeben, sagten die Leute. Ich bin bereit, weiterzumachen. Man glaubt ja, jemand sei eine lahme Ente, wenn er das nicht will. Ich war noch nie in meinem Leben eine lahme Ente und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen."

    Es blieb ihrer eigenen Partei überlassen, die Unbeugsame zu stürzen. Mit ihrem unnachgiebigen Kurs in der Europa- und Sozialpolitik und ihrem selbstherrlichen Führungsstil hatte sie sich gegenüber ihrer eigenen Fraktion immer mehr ins Abseits gesteuert. In einer bemerkenswerten Rede vor dem Unterhaus rechnete ihr ehemaliger Vizepremier Geoffrey Howe mit der Europapolitik der Eisernen Lady ab. Wenige Tage später, am 11. November 1990, meldete Michael Hesseltine, lange Zeit als Kronprinz Margaret Thatchers gehandelt, seine Kandidatur für den Parteivorsitz der Tories an. Er konnte zwar nicht die erforderliche Mehrheit der Stimmen auf sich vereinigen, aber auch für Margaret Thatcher reichte es nicht. In dieser aussichtslosen Lage gab sie dem Drängen von Partei und Kabinett nach und erklärte von sich aus ihren Rücktritt.

    Selbstbewusst wie eh und je konstatierte sie bei ihrem Auszug aus dem Amtssitz des britischen Premiers, Downing Street Nr. 10, dass das Vereinte Königreich nun in einem weitaus besseren Zustand sei als bei ihrem Einzug.

    "We are leaving Downing Street for the last time and we´re very happy that we leave United Kingdom in a very much better state than we came here 11,5 years ago.”"

    Eine Ära von über elf Jahren ging damit zu Ende. Eine außergewöhnlich lange Amtszeit für einen britischen Premierminister. Und auch nach ihrem Rücktritt meldete sie sich immer wieder in der Politik zu Wort. Sie kritisierte vor allem die Europapolitik ihres Nachfolgers John Major und nannte Maastricht "eine Vision von gestern". Sie besuchte demonstrativ den chilenischen Diktator Augusto Pinochet, als dieser wochenlang im englischen Hausarrest ausharren musste und ihm eine Auslieferung nach Spanien wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" drohte.

    ""Präsident Pinochet war ein treuer Freund dieses Landes in unserer Stunde der Not, als Argentinien die Falklandinseln besetzte. Ich weiß das, weil ich damals Premierministerin war. Chile hat uns damals aufgrund der raschen Anweisungen Präsident Pinochets und unter großen Risiken außerordentlich wertvolle Unterstützung gewährt."

    Noch lange blieb die Baroness Thatcher, wie sie sich nach ihrer Erhebung in den Adelsstand nennen durfte, für ihre Feinde eine halsstarrige neoliberale Nationalistin, für ihre Freunde ein Bollwerk gegen europäische Gleichmacherei und Sozialismus. Zuletzt hat sich Margaret Thatcher nur noch selten in der Öffentlichkeit gezeigt. Nach Angaben ihrer Tochter Carol war sie seit Jahren dement. Heute ist sie im Alter von 87 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.