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Mars in Sonnennähe

Morgen früh bilden die Mondsichel, die Venus und der Mars ein hübsches Dreieck am Osthimmel. Allerdings sind allenfalls Mond und Venus zu sehen. Mars ist noch zu lichtschwach, um sich gegen die helle Dämmerung durchzusetzen. Erst ab Juni wird er wieder gut am Morgenhimmel zu beobachten sein.

Von Dirk Lorenzen |
    Heute durchläuft Mars den sonnennächsten Punkt seiner Bahn. Er ist jetzt nur noch 207 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Mars braucht ein Jahr und knapp elf Monate für eine volle Runde. Der größtmögliche Abstand beträgt 249 Millionen Kilometer, 42 Millionen Kilometer mehr als heute. Zum Vergleich: Der Abstand unserer Erde von der Sonne schwankt nur um 5 Millionen Kilometer.

    Die recht stark elliptische Marsbahn war für die Astronomen großes Glück. Der dänische Astronom Tycho Brahe hat Ende des 16. Jahrhunderts die Bewegung des Mars so genau vermessen wie niemand zuvor. Johannes Kepler konnte aus diesen Daten seine Gesetze der Planetenbewegung ableiten, die er vor genau 400 Jahren in seinem Werk "Astronomia Nova" veröffentlicht hat.

    Doch die "neue Astronomie" konnte nur beginnen, weil die Marsbahn so stark elliptisch ist. Würde Mars auf einer so kreisähnlichen Bahn laufen wie die Venus, hätte Kepler niemals erkennen können, dass die Planeten eben nicht auf Kreisen, sondern auf Ellipsen um die Sonne laufen.

    Nach dem Zweiten Keplerschen Gesetz bewegt sich Mars heute am schnellsten auf seiner Bahn: Mit 26,5 Kilometern pro Sekunde jagt er um die Sonne. Im sonnenfernsten Punkt sind es "nur" 22 Kilometer pro Sekunde.

    Europas Raumsonde Mars Express

    Informationen über den größten Berg im Sonnensystem auf dem Planeten Mars