Es gibt Affen, die haben in Mathe mehr drauf als mancher Student. So das überraschende Ergebnis von Experimenten an der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina. Da man den Studenten dieser renommierten Bildungseinrichtung eher überdurchschnittliche intellektuelle Belastbarkeit unterstellen darf, bergen die Ergebnisse eine gewisse Brisanz. Allerdings nur auf den ersten Blick, stellt Elizabeth Brannon klar: Hätte man bei unseren Testaufgaben wirklich rechnen müssen, hätten unsere Studenten sicher besser abgeschnitten, betont die Psychologie-Professorin. Tatsächlich waren es nicht so sehr Rechenkünste im eigentlichen Sinne, bei denen die beiden Rhesus-Makakken Boxer und Feinstein brillierten. Es waren simple Additionsaufgaben, verpackt in ein rasantes Computerspiel. Das Video der Versuche zeigt eins der Tiere vor einem berührungsempfindlichen Monitor, über den im Sekundentakt Ansammlungen großer roter Punkte flackern. Das Ganze geht so flott, dass Elizabeth Brannon Schwierigkeiten hat, die Bilder live zu kommentieren. Jeder Klingelton signalisiert, dass Boxer oder Feinstein einmal mehr korrekt zusammen gezählt haben.
"Wir wollten wissen, ob die Affen zwei Punktmengen addieren können. Wir zeigten ihnen also ein erstes Bild mit einer bestimmten Anzahl roter Punkte, eine halbe Sekunde später dann ein zweites mit einer bestimmten Anzahl roter Punkte. Wieder eine halbe Sekunde später hatten die Affen dann die Wahl zwischen einer Punktmenge, die der Summe der beiden ersten Bilder entsprach und einer anderen Punktmenge, die nicht der korrekten Summe entsprach. Jede richtige Antwort wurde mit einem Schluck Fruchtsaft belohnt. Jede falsche ließ den Bildschirm eine Zeit lang schwarz werden."
Obwohl sie die Addition der gezeigten Zahlenpaare zuvor nie geübt hatten, wählten Boxer und Feinstein bei 75 Prozent der Aufgaben die korrekte Summe. Fast genauso häufig wie die Studenten der Kontrollgruppe im Durchschnitt. Was bedeutet: Die Affen lagen öfter richtig, als die additionsmäßig weniger Bewanderten unter den künftigen Leistungsträgern.
"Die Affen lösen das Problem allerdings anders als Sie oder ich das tun würden. Wenn wir zwei und zwei zusammen zählen sollen, wissen wir die korrekte Lösung entweder sofort oder wir können sie ausrechnen. Affen lösen das Problem dagegen nur näherungsweise. Sie wählen nur dann meistens die richtige Summe, wenn diese sich deutlich von der falschen Antwort unterscheidet. Wenn sie bei der Addition von fünf und sechs zwischen zehn und der korrekten Antwort elf wählen müssen, liegen die Affen fast so häufig daneben, als wenn sie nur raten würden, was stimmt. Wie viele andere Tierarten haben sie also nur ein näherungsweises Zahlenverständnis."
Selbst wenn Boxer und Feinstein die Subtraktions-Versuche, an denen Elizabeth Brannon gerade arbeitet, ähnlich zahlenfest meistern sollten: Spätestens bei Multiplikation und Division ist dann vermutlich Schluss. Die Krone der Schöpfung bleibt, was das Rechenvermögen angeht, bis auf Weiteres unangetastet. Allerdings benutzen Menschen, denen keine Zeit zum Rechnen bleibt, offenbar ähnliche kognitive Mechanismen wie ihre evolutionären Vorfahren. Elizabeth Brannon.
"Wenn wir dieselbe Additions-Aufgabe ähnlich schnell lösen müssen, wie die Affen das tun, benutzen wir dasselbe näherungsweise Zahlenverständnis. Unsere Erfolgsquote ähnelt dann stark jener der Rhesus-Makakken. Wir glauben gemeinhin, Addition sei ein zentraler Bestandteil menschlicher Mathematik. Doch Tiere können das auch. Und sie verwenden sogar dieselben unbewussten Lösungsstrategien wie wir."
"Wir wollten wissen, ob die Affen zwei Punktmengen addieren können. Wir zeigten ihnen also ein erstes Bild mit einer bestimmten Anzahl roter Punkte, eine halbe Sekunde später dann ein zweites mit einer bestimmten Anzahl roter Punkte. Wieder eine halbe Sekunde später hatten die Affen dann die Wahl zwischen einer Punktmenge, die der Summe der beiden ersten Bilder entsprach und einer anderen Punktmenge, die nicht der korrekten Summe entsprach. Jede richtige Antwort wurde mit einem Schluck Fruchtsaft belohnt. Jede falsche ließ den Bildschirm eine Zeit lang schwarz werden."
Obwohl sie die Addition der gezeigten Zahlenpaare zuvor nie geübt hatten, wählten Boxer und Feinstein bei 75 Prozent der Aufgaben die korrekte Summe. Fast genauso häufig wie die Studenten der Kontrollgruppe im Durchschnitt. Was bedeutet: Die Affen lagen öfter richtig, als die additionsmäßig weniger Bewanderten unter den künftigen Leistungsträgern.
"Die Affen lösen das Problem allerdings anders als Sie oder ich das tun würden. Wenn wir zwei und zwei zusammen zählen sollen, wissen wir die korrekte Lösung entweder sofort oder wir können sie ausrechnen. Affen lösen das Problem dagegen nur näherungsweise. Sie wählen nur dann meistens die richtige Summe, wenn diese sich deutlich von der falschen Antwort unterscheidet. Wenn sie bei der Addition von fünf und sechs zwischen zehn und der korrekten Antwort elf wählen müssen, liegen die Affen fast so häufig daneben, als wenn sie nur raten würden, was stimmt. Wie viele andere Tierarten haben sie also nur ein näherungsweises Zahlenverständnis."
Selbst wenn Boxer und Feinstein die Subtraktions-Versuche, an denen Elizabeth Brannon gerade arbeitet, ähnlich zahlenfest meistern sollten: Spätestens bei Multiplikation und Division ist dann vermutlich Schluss. Die Krone der Schöpfung bleibt, was das Rechenvermögen angeht, bis auf Weiteres unangetastet. Allerdings benutzen Menschen, denen keine Zeit zum Rechnen bleibt, offenbar ähnliche kognitive Mechanismen wie ihre evolutionären Vorfahren. Elizabeth Brannon.
"Wenn wir dieselbe Additions-Aufgabe ähnlich schnell lösen müssen, wie die Affen das tun, benutzen wir dasselbe näherungsweise Zahlenverständnis. Unsere Erfolgsquote ähnelt dann stark jener der Rhesus-Makakken. Wir glauben gemeinhin, Addition sei ein zentraler Bestandteil menschlicher Mathematik. Doch Tiere können das auch. Und sie verwenden sogar dieselben unbewussten Lösungsstrategien wie wir."