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Bandengewalt in Haiti
Medienberichte: Krankenhäuser schließen, Gesundheitssystem vor dem Kollaps

In Haiti steht das Gesundheitssystem wegen der eskalierenden Bandengewalt offenbar vor dem Zusammenbruch.

    Haiti, Port-au-Prince: Frauen und Kinder, die aufgrund von Zusammenstößen zwischen Polizei und Bandenmitgliedern aus ihren Häusern vertrieben wurden, stehen in einer Schlange, um in einer mobilen medizinischen Klinik in einer öffentlichen Schule untersucht zu werden.
    Das Gesundheitssystem in Haiti steht Medienberichten zufolge vor dem Kollaps. (Odelyn Joseph/AP/dpa)
    Die "New York Times" und der britische "Guardian" berichten gleichermaßen, zahlreiche Krankenhäuser - darunter das State University Hospital - seien bereits geschlossen oder nicht mehr arbeitsfähig. Es fehle an Treibstoff für Stromgeneratoren ebenso wie an Medikamenten. Bewaffnete Banden hätten Kliniken geplündert und Brände gelegt. Ärzte seien ermordet worden oder gingen nicht mehr zur Arbeit - aus Angst, schon auf dem Weg angegriffen zu werden. Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" hat dem "Guardian" zufolge zwar in einigen Gegenden mobile Kliniken einrichten können, klagt aber auch über Versorgungsengpässe.
    Haiti hat derzeit keine funktionierende Regierung. Nach Angaben der Vereinten Nationen kontrollieren die bewaffneten Banden inzwischen 80 Prozent der Hauptstadt Port-au-Prince.
    Diese Nachricht wurde am 19.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.