Am heutigen Dienstag wurde die Arbeit zu den Medikamenten der Arbeitsgruppe von Prusiner veröffentlicht. Es handelt sich um zwei altbekannte Arzneimittel. Quinacrin ist ein Malariamedikament, das bereits vor mehr als 50 Jahren eingesetzt wurde. Heute wird es zwar noch hergestellt, ist aber wegen zahlreicher Nebenwirkungen kaum noch gebräuchlich. Das andere Medikament, Chlorpromazin, war in den 50er Jahren eines der ersten Medikamente gegen Psychosen. Auch dieser Wirkstoff gilt heute als überholt und wird nur noch selten verschrieben.
Die unerwartete Wirkung der beiden Medikamente wurde gefunden, weil die Forscher bei ihren Versuchen alle erdenklichen Substanzen auf ihre Wirksamkeit hin testeten. Es kamen alle Stoffe in Frage, die durch die so genannte Blut-Hirn-Schranke dringen. Carsten Korth, Mitarbeiter im Labor von Stanley Prusiner in San Francisco, arbeitete mit einer Zellkultur aus bestimmten Mäusezellen, die als Modell für Prionen-Erkrankungen wie BSE oder Creutzfeld-Jakob gelten. Gesucht wurde nach Stoffen, die die typische Formveränderung der Eiweiße stoppen können oder sogar formveränderte Eiweiße wieder in die alte Form zurückbringen. Besonders erfolgreich war hier das Quinacrin.
Warum die Stoffe wirken, ist allerdings unbekannt. Lediglich gewisse Übereinstimmungen in der Molekularstruktur der viel versprechenden Substanzen wurden von den Forschern ermittelt: Die Moleküle hatten immer drei Ringe und eine Seitenkette an einer ganz bestimmten Stelle. Dies könnte die Suche nach Stoffen mit ähnlichen Eigenschaften erleichtern, die dann möglicherweise nicht die Nebenwirkungen der beiden alten Medikamente hätten.
Offensichtlich wurden in zwei Fällen die Medikamente an Creutzfeld-Jakob-Kranken getestet. Die in der 'Mail on Sunday' erwähnte Patientin saß bereits im Rollstuhl und konnte nach der Behandlung wieder aufstehen. Nach Aussagen der Wissenschaftler muss es sich hierbei aber keineswegs um eine dauerhafte Heilung handeln. Bei dem zweiten Patienten zeigten die Medikamente gar keine Wirkung. Da es sich bei Creutzfeld-Jakob um eine sehr schwere Krankheit handelt, empfehlen die US-Forscher nun, die gängigen Wege, die sonst vor einer klinischen Studie stehen, zu überspringen. Da die Krankheit innerhalb eines Jahres tödlich verläuft und es derzeit keine Alternativen gibt, können die Nebenwirkungen zunächst vernachlässigt werden.
[Quelle: Michael Lange]
Die unerwartete Wirkung der beiden Medikamente wurde gefunden, weil die Forscher bei ihren Versuchen alle erdenklichen Substanzen auf ihre Wirksamkeit hin testeten. Es kamen alle Stoffe in Frage, die durch die so genannte Blut-Hirn-Schranke dringen. Carsten Korth, Mitarbeiter im Labor von Stanley Prusiner in San Francisco, arbeitete mit einer Zellkultur aus bestimmten Mäusezellen, die als Modell für Prionen-Erkrankungen wie BSE oder Creutzfeld-Jakob gelten. Gesucht wurde nach Stoffen, die die typische Formveränderung der Eiweiße stoppen können oder sogar formveränderte Eiweiße wieder in die alte Form zurückbringen. Besonders erfolgreich war hier das Quinacrin.
Warum die Stoffe wirken, ist allerdings unbekannt. Lediglich gewisse Übereinstimmungen in der Molekularstruktur der viel versprechenden Substanzen wurden von den Forschern ermittelt: Die Moleküle hatten immer drei Ringe und eine Seitenkette an einer ganz bestimmten Stelle. Dies könnte die Suche nach Stoffen mit ähnlichen Eigenschaften erleichtern, die dann möglicherweise nicht die Nebenwirkungen der beiden alten Medikamente hätten.
Offensichtlich wurden in zwei Fällen die Medikamente an Creutzfeld-Jakob-Kranken getestet. Die in der 'Mail on Sunday' erwähnte Patientin saß bereits im Rollstuhl und konnte nach der Behandlung wieder aufstehen. Nach Aussagen der Wissenschaftler muss es sich hierbei aber keineswegs um eine dauerhafte Heilung handeln. Bei dem zweiten Patienten zeigten die Medikamente gar keine Wirkung. Da es sich bei Creutzfeld-Jakob um eine sehr schwere Krankheit handelt, empfehlen die US-Forscher nun, die gängigen Wege, die sonst vor einer klinischen Studie stehen, zu überspringen. Da die Krankheit innerhalb eines Jahres tödlich verläuft und es derzeit keine Alternativen gibt, können die Nebenwirkungen zunächst vernachlässigt werden.
[Quelle: Michael Lange]