Heidschnucken grasen friedlich auf grünen Wiesen, Esel tummeln sich, dazwischen watscheln Enten gemächlich ihres Weges. Auf dem circa 100.000 Quadratmeter großem Gelände stehen 15 originale oder originalgetreu nachgebaute Wind- und Wassermühlen aus aller Welt. Gleich am Eingang bekommt der Besucher einen Hauch von südlichem Flair zu spüren. Dort stehen vier verschiedene Turmwindmühlen aus dem Mittelmeerraum, erzählt Philipp Oppermann. Er führt regelmäßig Besucher über das Gelände:
"Also aus festem Stein gemauerte massive Türme mit einem drehbaren Kopf und einer sehr einfachen Technik drin, das heißt meistens nur ein Mahlgang mit einem ganz einfachen Winkelgetriebe ohne große technische Einrichtung, wie wir es in unseren Mühlen finden würden:"
Besonders herausragend sind eine griechische und eine portugiesische Windmühle mit weißen Türmen. Dorothea Neumann aus Salzgitter hat das Museum schon öfter besucht. Inzwischen gehören sie zu ihren Lieblingsmühlen:
"Wenn die Kuppeln so im Licht glänzen und wenn man jetzt so auf das Wasser schaut und die Mühlen, also wirklich ganz toll. Besonders schön gefällt mir auch da hinten das Mediterrane, das fand ich also ganz toll. Das ist so Urlaub, Sonne und Entspannung."
Ein Kiesweg führt zu drei verschiedenen Wassermühlen: Bei dem koreanischen Exemplar handelt es sich um eine sogenannte oberschlächtige Mühle. Sie wurde ursprünglich dazu genutzt, Getreide zu stampfen. Dass das schlichte Bauwerk aus Asien stammt, ist unschwer zu erkennen. Die Geländerpfosten der Holzbrücke sind mit fernöstlichen Masken verziert. Die Mühle kann auch von Innen besichtigt werden. Philipp Oppermann erklärt die Mahltechnik:
" Die Besucher können sich hier ansehen, wie einmal das Mühlengebäude gefertigt ist, das Bauwerk, aber natürlich auch vor allem, wie die Mühlentechnik konstruiert ist und wie sie auch funktioniert und gerade auch bei dieser Mühle kann man es sehr gut sehen, es ist ein sehr einfaches System, man sieht die Hauptantriebswelle, die vom Wasserrad kommt mit den hölzernen Nocken, die eingesetzt werden können und dann hier die Hirsestampfe, die dann von der Wasserradwelle angetrieben wird."
Gleich neben der Wassermühle aus Korea befindet sich ein Exemplar aus Tirol. Direkt an einem Teich - einem Ausläufer der Ise - gelegen. Die Mühle ist etwa dreihundert Jahre alt, aus massiven Lärchenstämmen gebaut und noch voll funktionsfähig. Und dann gibt es noch eine Mühle aus Serbien zu sehen, mit der früher Mais gemahlen wurde. Durch einen ausgehöhlten Baumstamm schießt das Wasser auf die Turbine der Mühle:
"Mit einem ganz einfachen Mahlgang und als Besonderheit einen sogenannten Löffelradantrieb. Also kein richtiges Wasserrad sondern der Vorläufer einer Turbine, ein kleines, waagerechtes Wasserrad und durch sehr hohes Gefälle und geringe Wasserkraft eigentlich oder geringe Wassermenge wurde dann dieses Wasserrad in Bewegung gesetzt."
Auf einem Hügel steht eine Bockwindmühle – ein einheimischer Mühlentyp aus dem Landkreis Gifhorn. Mitarbeiter des Museums haben die Ruine abgebaut, liebevoll restauriert und im Mühlenmuseum wieder aufgebaut. Eine dunkle, schmale Holztreppe führt in das Gebäude hinein:
"Das ist eine schwankende Holztreppe außen, das war typisch, denn die Treppe musste ja mit dem Mühlengebäude mit in den Wind gedreht werden. Die Mühle steht auf dem senkrechten Hausbaum, ein großer Balken in der Mitte der Mühle und wird in den Wind gedreht. Hier können wir sehen, hier ist der Hausbaum, das ist dieser senkrechte Balken und obendrauf liegt der Hammer, ein waagerechter Balken, der drehbar gelagert ist und an diesem großen Hammerbalken hängt die gesamte Mühlenkonstruktion."
Ganz oben unterm Dach ist der Mahlboden. Am drehbaren Mühlenhaus sind vier Flügel befestigt, die über Gabelrad, Kammrad und Flügelwelle den Mahlvorgang antreiben:
"Hier oben war der Hauptarbeitsplatz des Müllers. Wir können noch das große Antriebsrad hier sehen, das Kammrad mit der Flügelwelle und von hier wurde die Drehbewegung direkt auf den Mahlgang übertragen, könne wir hier sehen, der obere Stein hat sich gedreht, der untere liegt fest und zwischen den beiden Steinen wird das Getreide dann zermahlen."
Vorbei an Blumenbeeten mit Rosen, Tulpen und Veilchen geht es zu einem Ausstellungsgebäude. Fünf große Modelle füllen den Raum - Hier wird Mühlentechnik von der Antike bis zur Moderne gezeigt. Die Mühlen gehören zu den ältesten Kraftmaschinen der Welt, erzählt Philipp Oppermann. Gleich am Eingang steht eine Holzsägemühle, mit der Balken gesägt wurden:
"Und zwar hat man mit diesen Mühlen Bäume zersägt in Bretter und Balken. Die wurden auf dem Wasser, diese Mühlen standen in der Regel am Wasser – auf dem Wasser zu den Mühlen gebracht, mit Windkraft über einen Kran in die Mühle hineingehoben, dann mit einem Sägewerk zersägt und auf der anderen Seite kamen die Bretter raus und konnten dann hier auf Land auf Fahrzeuge verladen werden und abtransportiert werden."
Alte Kacheln, pittoreske Bilder, Werkzeuge und viele Utensilien sind in dem sternförmigen Gebäude zu sehen. Zeichnungen und Pläne an den Wänden zeigen dem Besucher, wie eine Mühle aufgebaut ist und funktioniert. So musste der Müller die Bockwindmühle zunächst in den Wind drehen, erklärt Philipp Oppermann. Bei diesem Exemplar können die Besucher sogar sehen, wie sich die Flügel drehen:
"Der Wind muss ja immer von vorne auf die Flügel treffen, um die Flügel anzutreiben. Und in diesem Fall hat man das ganze Gebäude drehbar gelagert um einen Punkt in der Mitte und der Müller konnte mit dem auf der Rückseite mit einer Person das ganze Mühlengebäude, was so ungefähr 40 Tonnen wiegt mit Getrieben und Flügeln immer in den Wind drehen."
Selten wohnte der Müller auch in der Mühle. Er nutzte sie hauptsächlich als Lagerraum. Auch die Wippmühle war in erster Linie Arbeitsplatz. Noch heute stehen viele von ihnen an der holländischen Küste. Sie diente zur Entwässerung der Felder, erklärt Philipp Oppermann. Statt eines hölzernen Ständers hat sie einen gemauerten Unterbau, in dem die Mahlgänge untergebracht sind. Der Besucher kann ins Innere der Mühle hineinschauen, wo eine Flügelwelle und zwei Kammräder zu sehen sind:
"Ähnlich wie bei der Bockwindmühle wird also der obere Teil dieses Gebäudes in diesem Fall gedreht und im unteren Teil befindet sich entweder ein Wasserrad oder eine Schöpfwelle, archimedische Schraube mit der dann Wasser aus tieferen Ländereien in höhere gepumpt wurde, das heißt, vor allem in Holland oder auch in Norddeutschland waren diese Mühlen stark verbreitet, um die Ländereien trockenzulegen und das Wasser wieder ins Meer zurück zu pumpen."
Rund 40 kleine Wind- und Wassermühlenmodelle informieren über die Mahltradition. Jedes der Exemplare ist ein kleines Kunstwerk. Nach dem Rundgang lässt es sich auf einem idyllischen Dorfplatz oder im Trachtenhaus angenehm rasten. Brot und Butterkuchen aus dem alten Steinofen schmecken herrlich nach der "guten alten Zeit". Und wer möchte, kann einen Blick ins Brothaus werfen - dem Bäcker über die Schulter schauen und einen Laib Brot ganz frisch aus dem Ofen mit nach Hause nehmen.
"Also aus festem Stein gemauerte massive Türme mit einem drehbaren Kopf und einer sehr einfachen Technik drin, das heißt meistens nur ein Mahlgang mit einem ganz einfachen Winkelgetriebe ohne große technische Einrichtung, wie wir es in unseren Mühlen finden würden:"
Besonders herausragend sind eine griechische und eine portugiesische Windmühle mit weißen Türmen. Dorothea Neumann aus Salzgitter hat das Museum schon öfter besucht. Inzwischen gehören sie zu ihren Lieblingsmühlen:
"Wenn die Kuppeln so im Licht glänzen und wenn man jetzt so auf das Wasser schaut und die Mühlen, also wirklich ganz toll. Besonders schön gefällt mir auch da hinten das Mediterrane, das fand ich also ganz toll. Das ist so Urlaub, Sonne und Entspannung."
Ein Kiesweg führt zu drei verschiedenen Wassermühlen: Bei dem koreanischen Exemplar handelt es sich um eine sogenannte oberschlächtige Mühle. Sie wurde ursprünglich dazu genutzt, Getreide zu stampfen. Dass das schlichte Bauwerk aus Asien stammt, ist unschwer zu erkennen. Die Geländerpfosten der Holzbrücke sind mit fernöstlichen Masken verziert. Die Mühle kann auch von Innen besichtigt werden. Philipp Oppermann erklärt die Mahltechnik:
" Die Besucher können sich hier ansehen, wie einmal das Mühlengebäude gefertigt ist, das Bauwerk, aber natürlich auch vor allem, wie die Mühlentechnik konstruiert ist und wie sie auch funktioniert und gerade auch bei dieser Mühle kann man es sehr gut sehen, es ist ein sehr einfaches System, man sieht die Hauptantriebswelle, die vom Wasserrad kommt mit den hölzernen Nocken, die eingesetzt werden können und dann hier die Hirsestampfe, die dann von der Wasserradwelle angetrieben wird."
Gleich neben der Wassermühle aus Korea befindet sich ein Exemplar aus Tirol. Direkt an einem Teich - einem Ausläufer der Ise - gelegen. Die Mühle ist etwa dreihundert Jahre alt, aus massiven Lärchenstämmen gebaut und noch voll funktionsfähig. Und dann gibt es noch eine Mühle aus Serbien zu sehen, mit der früher Mais gemahlen wurde. Durch einen ausgehöhlten Baumstamm schießt das Wasser auf die Turbine der Mühle:
"Mit einem ganz einfachen Mahlgang und als Besonderheit einen sogenannten Löffelradantrieb. Also kein richtiges Wasserrad sondern der Vorläufer einer Turbine, ein kleines, waagerechtes Wasserrad und durch sehr hohes Gefälle und geringe Wasserkraft eigentlich oder geringe Wassermenge wurde dann dieses Wasserrad in Bewegung gesetzt."
Auf einem Hügel steht eine Bockwindmühle – ein einheimischer Mühlentyp aus dem Landkreis Gifhorn. Mitarbeiter des Museums haben die Ruine abgebaut, liebevoll restauriert und im Mühlenmuseum wieder aufgebaut. Eine dunkle, schmale Holztreppe führt in das Gebäude hinein:
"Das ist eine schwankende Holztreppe außen, das war typisch, denn die Treppe musste ja mit dem Mühlengebäude mit in den Wind gedreht werden. Die Mühle steht auf dem senkrechten Hausbaum, ein großer Balken in der Mitte der Mühle und wird in den Wind gedreht. Hier können wir sehen, hier ist der Hausbaum, das ist dieser senkrechte Balken und obendrauf liegt der Hammer, ein waagerechter Balken, der drehbar gelagert ist und an diesem großen Hammerbalken hängt die gesamte Mühlenkonstruktion."
Ganz oben unterm Dach ist der Mahlboden. Am drehbaren Mühlenhaus sind vier Flügel befestigt, die über Gabelrad, Kammrad und Flügelwelle den Mahlvorgang antreiben:
"Hier oben war der Hauptarbeitsplatz des Müllers. Wir können noch das große Antriebsrad hier sehen, das Kammrad mit der Flügelwelle und von hier wurde die Drehbewegung direkt auf den Mahlgang übertragen, könne wir hier sehen, der obere Stein hat sich gedreht, der untere liegt fest und zwischen den beiden Steinen wird das Getreide dann zermahlen."
Vorbei an Blumenbeeten mit Rosen, Tulpen und Veilchen geht es zu einem Ausstellungsgebäude. Fünf große Modelle füllen den Raum - Hier wird Mühlentechnik von der Antike bis zur Moderne gezeigt. Die Mühlen gehören zu den ältesten Kraftmaschinen der Welt, erzählt Philipp Oppermann. Gleich am Eingang steht eine Holzsägemühle, mit der Balken gesägt wurden:
"Und zwar hat man mit diesen Mühlen Bäume zersägt in Bretter und Balken. Die wurden auf dem Wasser, diese Mühlen standen in der Regel am Wasser – auf dem Wasser zu den Mühlen gebracht, mit Windkraft über einen Kran in die Mühle hineingehoben, dann mit einem Sägewerk zersägt und auf der anderen Seite kamen die Bretter raus und konnten dann hier auf Land auf Fahrzeuge verladen werden und abtransportiert werden."
Alte Kacheln, pittoreske Bilder, Werkzeuge und viele Utensilien sind in dem sternförmigen Gebäude zu sehen. Zeichnungen und Pläne an den Wänden zeigen dem Besucher, wie eine Mühle aufgebaut ist und funktioniert. So musste der Müller die Bockwindmühle zunächst in den Wind drehen, erklärt Philipp Oppermann. Bei diesem Exemplar können die Besucher sogar sehen, wie sich die Flügel drehen:
"Der Wind muss ja immer von vorne auf die Flügel treffen, um die Flügel anzutreiben. Und in diesem Fall hat man das ganze Gebäude drehbar gelagert um einen Punkt in der Mitte und der Müller konnte mit dem auf der Rückseite mit einer Person das ganze Mühlengebäude, was so ungefähr 40 Tonnen wiegt mit Getrieben und Flügeln immer in den Wind drehen."
Selten wohnte der Müller auch in der Mühle. Er nutzte sie hauptsächlich als Lagerraum. Auch die Wippmühle war in erster Linie Arbeitsplatz. Noch heute stehen viele von ihnen an der holländischen Küste. Sie diente zur Entwässerung der Felder, erklärt Philipp Oppermann. Statt eines hölzernen Ständers hat sie einen gemauerten Unterbau, in dem die Mahlgänge untergebracht sind. Der Besucher kann ins Innere der Mühle hineinschauen, wo eine Flügelwelle und zwei Kammräder zu sehen sind:
"Ähnlich wie bei der Bockwindmühle wird also der obere Teil dieses Gebäudes in diesem Fall gedreht und im unteren Teil befindet sich entweder ein Wasserrad oder eine Schöpfwelle, archimedische Schraube mit der dann Wasser aus tieferen Ländereien in höhere gepumpt wurde, das heißt, vor allem in Holland oder auch in Norddeutschland waren diese Mühlen stark verbreitet, um die Ländereien trockenzulegen und das Wasser wieder ins Meer zurück zu pumpen."
Rund 40 kleine Wind- und Wassermühlenmodelle informieren über die Mahltradition. Jedes der Exemplare ist ein kleines Kunstwerk. Nach dem Rundgang lässt es sich auf einem idyllischen Dorfplatz oder im Trachtenhaus angenehm rasten. Brot und Butterkuchen aus dem alten Steinofen schmecken herrlich nach der "guten alten Zeit". Und wer möchte, kann einen Blick ins Brothaus werfen - dem Bäcker über die Schulter schauen und einen Laib Brot ganz frisch aus dem Ofen mit nach Hause nehmen.