Eichelhäher sind die farbenfrohen Wächter des Waldes. Jeder Eindringling wird lautstark verschrien. Im privaten Bereich geht es bei ihnen ruhiger zu. Die Paare bleiben über Jahre zusammen. Kleine Geschenke erhalten dabei die Freundschaft und die Männchen wissen genau, was ihr Weibchen will.
"So knüpfen und erhalten sie ihre Beziehung. Die Männchen reichen ihr einzeln Futterstückchen von Schnabel zu Schnabel. Wir können genau mitzählen und das Ganze wissenschaftlich analysieren."
In den Volieren im Labor von Professor Nicky Clayton von der Universität Cambridge leben eine ganze Reihe Eichelhäherpärchen. Ihr Futternapf ist immer gut gefüllt, aber ab und zu gibt es besondere Leckereien, Mehlwürmer oder die Raupen der Wachsmotte. An den Tagen ihres Experiments stellte Nicky Clayton den Weibchen zum Beispiel einen Napf voller Mehlwürmer hin. Die Eichelhäher-Damen konnten sich so richtig daran satt essen. Danach hatten sie erst einmal keine Lust mehr auf Mehlwürmer, während ihnen durchaus noch der Sinn nach Wachsmotten stand.
Wir können jetzt fragen, ob die Männchen wissen, was die Weibchen wollen, meint Nicky Clayton. Sie ließ die männlichen Eichelhäher wählen: eine Wachsmotte oder einen Mehlwurm. Sie mussten sich entscheiden, womit sie ihr Weibchen beschenken wollten. Das Ergebnis war eindeutig:
"Die Männchen verstehen, wenn das Weibchen gerade Wachsmotten gegessen hatte, dann will sie jetzt Mehlwürmer und umgekehrt. Er ist also in der Lage herauszufinden, was sie essen möchte."
Das gelingt den Männchen aber nur, wenn sie das Weibchen vorher beim Fressen beobachten konnten. War eine undurchsichtige Barriere dazwischen, boten sie ihre Präsente zufällig an. Dieses Kontrollexperiment zeigt, die Weibchen geben ihren Partnern keine direkten Hinweise, auf das von ihnen bevorzugte Futter. Aber wenn die Männchen ihre Partnerin sehen konnten, dann gelingt es ihnen offensichtlich, sich in die Weibchen hineinzuversetzen. Das klingt einfacher als es ist. Die Eichelhäher müssen erst einmal verstehen, dass ein anderer Vogel etwas anderes wollen kann, als sie selbst. Auf den Menschen übertragen lautete die Frage so:
"Sind sie in der Lage, das richtige Geschenk für ihre Lieben auszuwählen? Dazu müssen sie verstehen, dass sie sich vielleicht nichts aus Blumen machen, aber dass sie ein wirklich nettes Geschenk für mich wären."
Diese Fähigkeit, sich in andere, oder zumindest in die Partnerin hineinzufühlen, besitzen also auch Eichelhäher. Eine Verwandte Fähigkeit, nämlich zu wissen, was andere wissen, konnte Nicky Clayton übrigens bei einer amerikanischen Häher-Art nachweisen. Diese Häher legen Futterdepots an. Wenn sie dabei beobachtet werden, kommen sie später zurück und suchen ein neues Versteck. Sie wissen also, dass der andere Vogel versuchen könnte, sie heimlich auszurauben. Nicky Clayton vermutet, dass in der Evolution zuerst die Fähigkeit, sich in andere hineinzuführen, entstanden ist und die dann später zum Hineindenken erweitert wurde. Bei den Menschen haben schon Kleinkinder eine komplexe Vorstellung von den geistigen Vorgängen anderer Personen. Diese sogenannte Theorie des Geistes scheint es in Ansätzen auch bei Hähern zu geben und nicht nur dort, vermutet Nicky Clayton.
"Vermutlich gibt es das bei allen Krähenvögeln, vielleicht auch bei Papageien. Gute Kandidaten sind langlebige Arten, die in festen Beziehungen leben. Ohne stabile Beziehungen kann es den Männchen ja egal sein, was die Leibspeise ihrer Partnerin ist."
"So knüpfen und erhalten sie ihre Beziehung. Die Männchen reichen ihr einzeln Futterstückchen von Schnabel zu Schnabel. Wir können genau mitzählen und das Ganze wissenschaftlich analysieren."
In den Volieren im Labor von Professor Nicky Clayton von der Universität Cambridge leben eine ganze Reihe Eichelhäherpärchen. Ihr Futternapf ist immer gut gefüllt, aber ab und zu gibt es besondere Leckereien, Mehlwürmer oder die Raupen der Wachsmotte. An den Tagen ihres Experiments stellte Nicky Clayton den Weibchen zum Beispiel einen Napf voller Mehlwürmer hin. Die Eichelhäher-Damen konnten sich so richtig daran satt essen. Danach hatten sie erst einmal keine Lust mehr auf Mehlwürmer, während ihnen durchaus noch der Sinn nach Wachsmotten stand.
Wir können jetzt fragen, ob die Männchen wissen, was die Weibchen wollen, meint Nicky Clayton. Sie ließ die männlichen Eichelhäher wählen: eine Wachsmotte oder einen Mehlwurm. Sie mussten sich entscheiden, womit sie ihr Weibchen beschenken wollten. Das Ergebnis war eindeutig:
"Die Männchen verstehen, wenn das Weibchen gerade Wachsmotten gegessen hatte, dann will sie jetzt Mehlwürmer und umgekehrt. Er ist also in der Lage herauszufinden, was sie essen möchte."
Das gelingt den Männchen aber nur, wenn sie das Weibchen vorher beim Fressen beobachten konnten. War eine undurchsichtige Barriere dazwischen, boten sie ihre Präsente zufällig an. Dieses Kontrollexperiment zeigt, die Weibchen geben ihren Partnern keine direkten Hinweise, auf das von ihnen bevorzugte Futter. Aber wenn die Männchen ihre Partnerin sehen konnten, dann gelingt es ihnen offensichtlich, sich in die Weibchen hineinzuversetzen. Das klingt einfacher als es ist. Die Eichelhäher müssen erst einmal verstehen, dass ein anderer Vogel etwas anderes wollen kann, als sie selbst. Auf den Menschen übertragen lautete die Frage so:
"Sind sie in der Lage, das richtige Geschenk für ihre Lieben auszuwählen? Dazu müssen sie verstehen, dass sie sich vielleicht nichts aus Blumen machen, aber dass sie ein wirklich nettes Geschenk für mich wären."
Diese Fähigkeit, sich in andere, oder zumindest in die Partnerin hineinzufühlen, besitzen also auch Eichelhäher. Eine Verwandte Fähigkeit, nämlich zu wissen, was andere wissen, konnte Nicky Clayton übrigens bei einer amerikanischen Häher-Art nachweisen. Diese Häher legen Futterdepots an. Wenn sie dabei beobachtet werden, kommen sie später zurück und suchen ein neues Versteck. Sie wissen also, dass der andere Vogel versuchen könnte, sie heimlich auszurauben. Nicky Clayton vermutet, dass in der Evolution zuerst die Fähigkeit, sich in andere hineinzuführen, entstanden ist und die dann später zum Hineindenken erweitert wurde. Bei den Menschen haben schon Kleinkinder eine komplexe Vorstellung von den geistigen Vorgängen anderer Personen. Diese sogenannte Theorie des Geistes scheint es in Ansätzen auch bei Hähern zu geben und nicht nur dort, vermutet Nicky Clayton.
"Vermutlich gibt es das bei allen Krähenvögeln, vielleicht auch bei Papageien. Gute Kandidaten sind langlebige Arten, die in festen Beziehungen leben. Ohne stabile Beziehungen kann es den Männchen ja egal sein, was die Leibspeise ihrer Partnerin ist."