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Frankreich
Mehr als 200 Festnahmen bei Protesten gegen Rentenreform in Paris

Bei Protesten gegen die Rentenreform in Frankreich sind in Paris mehr als zweihundert Menschen festgenommen worden.

17.03.2023
    Eine Feuerwehrmann löscht Feuer. Es ist dunkel, man sieht Rauch und Flammen am Boden.
    Ein Feuerwehrmann in Paris bei Protesten gegen die Rentenreform. Die Protestierenden hatten vor dem Parlament Feuer gelegt. (AFP / JULIEN DE ROSA)
    Das berichten französische Medien unter Berufung auf die Polizei. Zuvor waren die Sicherheitskräfte unter anderem im Zentrum von Paris mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstrierende vorgegangen, die auf dem Place de la Concorde vor dem Parlament Paletten in Brand gesetzt hatten.
    Auch in anderen französischen Städten kam es zu Ausschreitungen bei Demonstrationen. In Marseille verwüsteten Demonstranten dabei mehrere Geschäfte. Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gab es laut Medienberichten auch in Nantes, Rennes und Lyon.

    Misstrauensanträge gegen Regierung möglich

    Die Regierung in Paris hatte zuvor kurzfristig entschieden, die umstrittene Rentenreform auch ohne Abstimmung in der Nationalversammlung durchzusetzen. Als Premierministerin Borne dafür den Rückgriff auf einen Sonderartikel der Verfassung ankündigte, brach auch in der Nationalversammlung Tumult aus.
    Die Oppositionsparteien haben noch bis heute Nachmittag Zeit, Misstrauensanträge gegen die Regierung einzubringen. Linke und Rechtsnationale haben dies bereits angekündigt. Abgestimmt wird darüber in den kommenden Tagen.
    Diese Nachricht wurde am 17.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.