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Mehr Masse, weniger Leben

Wenn ein Stern geboren wird, diktiert seine Masse, wie lange er zu leben hat. Für die Sterne ist Masse so etwas wie ein Energievorrat von dem sie Zeit ihres Lebens zehren. Sterne erzeugen Licht und Wärme, indem sie einen gewissen Prozentsatz ihrer Masse in nuklearen Reaktionen in Energie umwandeln. Man könnte demnach meinen, dass die massereichsten Sterne am längsten leben.

Von Damond Benningfield |
    Es ist jedoch genau umgekehrt. Je mehr Masse ein Stern hat, desto kürzer wird sein Leben sein. Der Grund: ein Stern gleicht den durch die Schwerkraft bedingten Druck nach innen aus, indem er Energie erzeugt, die nach außen drückt. Je massereicher also ein Stern ist, desto mehr Energie muss er erzeugen, um Gleichgewicht halten zu können. Ein Stern mit der doppelten Masse unserer Sonne verbraucht einen vergleichbaren Energievorrat etwa 10mal schneller und lebt nur ein Fünftel der Zeit unserer Sonne.

    Aus diesem Grund sind sehr massereiche Sterne keine guten Objekte, um nach Planeten mit Leben zu suchen. Auf der Erde dauerte es fast eine Milliarde Jahre, bis sich die ersten Spuren von Leben entwickelt hatten. Das ist länger, als sehr massereiche Sterne leben.

    Drei massereiche Sterne schmücken zur Zeit den Abendhimmel. Suchen sie den weißen Deneb im Schwan im Nordosten, den roten Antares im Skorpion über dem Südosthorizont und den blau-weißen Spica in der Jungfrau am Südwesthimmel. Alle drei Sterne haben die mehrfache Sonnenmasse. Ihre Lebensspanne wird in Millionen und nicht in Milliarden von Jahren gemessen.

    Der Sonne bleibt noch viel Zeit. Sie wurde vor viereinhalb Milliarden Jahren geboren und hat noch eine Lebenserwartung von mehreren Milliarden Jahren. Sie hat genau die richtige Masse für ein helles doch nicht zu kurzes Leben.