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Mehr Studierende, eine Herausforderung für Studentenwerke

Niedersachsen Hochschulen müssen einen Ansturm von Studierenden bewältigen: Nach dem doppelten Abiturjahrgang und der Abschaffung des Wehr- und Zivildienstes strömen etwa 30 Prozent mehr Studienbewerber in die Hörsäle. Das ist auch für die Studentenwerke eine Herausforderung.

Von Susanne Schrammar |
    "Wir geben im nächsten Jahr drei Millionen mehr und im Jahr 2013 auch drei Millionen mehr, gemessen an dem Aufwuchs der Studierenden ist das eine ganz beträchtliche Erhöhung."

    Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka zeigt sich den fünf Studentenwerken im Land gegenüber großzügig: Angesichts steigender Bewerberzahlen für die Studienplätze erhöht das Land die Zuschüsse um satte 20 Prozent auf jährlich 14,5 Millionen Euro. Damit liegt die Förderquote in Niedersachsen überdurchschnittlich hoch: Beteiligen sich andere Bundesländer im Schnitt mit etwa 10,3 Prozent an den Kosten für Mensen, Wohnheime und studentische Betreuung, schießt Niedersachsen 13,6 Prozent dazu. Ministerin Wanka.

    "Wenn ich zum Beispiel in Richtung Hamburg schaue, wo man jetzt überlegt, die Zuschüsse bei den Menschen zum Essen in den nächsten zwei Jahren auf null zu fahren, dann sind das Dinge, die weit davon entfernt sind, was bei uns Philosophie ist."

    Das ist eine Menge Geld, freut sich Birgit Bornemann, Sprecherin der Studentenwerke in Niedersachsen. Zwar sei die Situation in diesem Jahr nicht so dramatisch wie angesichts des doppelten Abiturjahrgangs und der Abschaffung des Wehr- und Zivildienstes befürchtet. Dennoch stelle der veränderte Lehrbetrieb an den Hochschulen auch die Studentenwerke vor enorme Herausforderungen, so Bornemann:

    "Also, ich denke mal, dass es sehr viele Wünsche gibt, die auch die Studierenden haben und im Moment ist es wirklich an verschiedenen Standorten so, dass einfach der Beratungsbedarf wächst oder in den Einrichtungen, Mensen und Cafeterien die Öffnungszeiten sich anpassen müssen an den Hochschulbetrieb und wir werden das da standortbezogen machen."

    Die niedersächsischen Studentenwerke verwalten 71 Verpflegungseinrichtungen und rund 15.000 Wohnheimplätze. Wer wie viel zusätzliches Geld erhält, steht noch nicht fest. Bei der Verwendung der insgesamt 14,5 Millionen pro Jahr macht die Landesregierung dabei keine Vorgaben. Eine Finanzautonomie, die sich bewährt habe, so Studentenwerkssprecherin Bornemann:

    "Es gibt auch Länder, die so eine Detailsteuerung machen und so ungefähr noch über Studentenwerksbeiträge oder über die Kalkulation der Essenspreise mitbestimmen oder den Wirtschaftsplan von Studentenwerken genehmigen wollen. Es hat sich aber gezeigt, dass das wirklich gut ist, wenn Studentenwerke auch flexibel sind und das Land spart dadurch auch Geld und die Studentenwerke haben einen hohen Anreiz, auch effizient zu arbeiten."