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Mehr Wärme aus Sonnenenergie

Hersteller von Anlagen, die mit Hilfe der Sonne Wasser erwärmen und die Heizung unterstützen, verzeichnen trotz staatlicher Förderung Absatzrückgänge. Ein neues Förderprogramm soll den Absatz ankurbeln. Die Technik ist vergleichsweise simpel und schon lange ausgereift. Meist wird die Anlage eingebaut, wenn der Hausbesitzer die Heizung erneuert.

Von Dieter Nürnberger |
    Konkret geht es bei diesem Ausbau der staatlichen Förderung um ein weiteres Modul in der Basisförderung des Marktanreizprogramms. Mit Wirkung des heutigen Tages soll diese Förderung auch in Kraft treten. Und das geht all jene an, die eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung errichten. Dieses zusätzliche Förderprogramm ist bis Mitte 2008 gesichert, aber man geht davon aus, dass es über diesen Zeitpunkt hinaus auch fortgeführt werden wird. Karin Freier ist wissenschaftliche Direktorin im Bundesumweltministerium:

    " Es geht darum, dass zum Beginn der Herbstsaison Besitzer von Einfamilienhäusern, generell Gebäudeeigentümer zusätzlich zur bestehenden Förderung für solarthermische Anlagen einen Bonus bekommen, wenn sie gleichzeitig ihren alten Heizkessel austauschen und einen neuen Gas- oder Öl-Brennwertkessel installieren. Grob gerechnet würde das bedeuten, dass ein Einfamilienhausbesitzer mit einer Förderung von rund 1.800 Euro für dieses Kombipaket rechnen kann. "

    Besonders stolz über diese nun beschlossene Fördermaßnahme der Bundesregierung zeigt sich der Bundesindustrieverband Haus-, Energie- und Umwelttechnik. Denn hier hatte man aufgrund eines Nachfragerückgangs dieses zusätzliche Instrument vehement gefordert. Nunmehr komme es darauf an, dass das Handwerk, der Großhandel und natürlich auch die Industrie diese Änderung bekannt mache - denn in der Tat, so BDH-Präsident Klaus Jesse, sei diese zusätzliche Förderung für den Hausbauer, für den Modernisierer sozusagen bares Geld Wert:

    " Als Beispiel ein Einfamilienhaus: 150 Quadratmeter Wohnfläche. Es wird einen Energiebedarf von 240 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr haben. Das verursacht Kosten von rund 2.500 Euro. Wenn dieser Hausbesitzer einen modernen Brennwertkessel einbaut, in Kombination mit Solarthermie, dann kann er eine Förderung von bis zu 2.000 Euro bekommen. Die Investitionskosten würden ungefähr zwischen 10.000 und 13.000 Euro liegen. Er bekommt also eine recht hohe Unterstützung und damit auch eine Amortisierung dieser Investition in relativ kurzer Zeit. "

    Gleichzeitig wurde heute mitgeteilt, dass auch die bisher geltenden Fördersätze für Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und für Anlagen zur Heizungsunterstützung (ohne Kesseltausch) beibehalten werden - somit gibt es für Hausbauer und -modernisierer, die die umweltfreundlichen Techniken unterstützen wollen, doch diverse Fördermöglichkeiten, um die geleisteten Kosten zumindest zum Teil zu reduzieren. Der Markt in Deutschland sei auf jeden Fall vorhanden, so die Hoffnung des Verbandes. Andreas Lücke ist der Geschäftsführer des BDH:

    " Nehmen wir mal die Zahlen des vergangenen Jahres: Da haben wir in Deutschland rund 150.000 Solaranlagen gebaut. Diese Nachfrage ist aber dann sehr stark zurückgegangen. Durch diese neue, zusätzliche Förderung sollen aber auch die Zahlen wieder nach oben gehen. Wir rechnen schon damit, dass wir in 2007 und auch 2008 wieder mindestens das Niveau von 150.000 erreichen. Vielleicht auch rund 200.000 Anlagen. "

    Diese neue Kombiförderung von Solarthermie und Brennwerttechnik kann dann nach der Fertigstellung der Maßnahme beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA) beantragt werden. Der BDH hofft auf eine rege Inanspruchnahme - auch, weil eine solche moderne Technik natürlich positive Wirkungen auf die Klimabilanz einer Heizungsanlage habe, Geschäftsführer Andreas Lücke:

    " Bei diesem Modernisierungsfall - Effizienz plus Solarthermie - reduzieren wir den Energieverbrauch um etwa 40 Prozent. Und damit verringert sich auch der CO-2-Verbrauch eines Hauses. Also hier auch eine Reduzierung um rund 40 Prozent. Wir können hier durch diese Fördermaßnahme auch aktiven Klimaschutz leisten. "

    Darüber hinaus bestätigte die Vertreterin aus dem Bundesumweltministerium auch Zeitungsberichte, wonach das anstehende Wärmegesetz wohl schon im Dezember durch das Kabinett abgesegnet werden soll. Es gibt hier somit eine Einigung. Hier geht es dann aber eher um Auflagen für Neubauten und für sanierungsbedürftige Altbauten, modernste Technik bei der energetischen Sanierung zu verwenden.