Meldung
Spezielle Viren - sogenannte endogene Retroviren - sind sehr geeignet für eine Gentherapie beim Menschen - so die Erkenntnis von Wissenschaftlern des gsf- Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg bei München. Endogene Retroviren haben schon vor 70 bis 30 Millionen Jahren ihre Spuren im menschlichen Erbgut hinterlassen. Das Genom heutiger Menschen besteht zu acht Prozent aus Virus-Erbinformation. Die Münchner Forscher entdeckten, dass einige der Virus-Sequenzen heute noch aktiv sind; sie steuern, wie häufig bestimmte Gene abgelesen werden. Die Besonderheit: die verschiedenen Virus-Sequenzen sind nur in jeweils ganz bestimmten Zell-Typen aktiv. Die Forscher glauben, nach dem Vorbild dieser endogenen Retroviren ganz neue Taxis bauen zu können, die heilende Gene dorthin bringen, wo sie gebraucht werden. Mit Hilfe der Virus-Sequenzen ließen sich die therapeutischen Gene dann auch gezielt anschalten.