Archiv


Menschenfreunde

Genie zeichnete jeden von ihnen aus: Das literarische Niveau war es vor allem bei dem Analytiker Sigmund Freud; die Musikalität bei dem Theologen und Arzt Albert Schweitzer; die poetische Ausdruckskraft seiner Sonette bei dem Historiker und Schriftsteller Reinhold Schneider.

Von Hans Jürgen Schultz |
    Drei Außenseiter. Drei Unbequeme. Drei Querdenker. Sie waren Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt. Sie wollten von den Menschen gehört werden, ohne ihnen nach dem Munde zu reden. Alle drei haben den Menschen viel zugemutet, weil sie ihnen viel zugetraut haben. Sie waren Humanisten ohne Illusion.
    Was sie aber vor allem verbindet, was sie im unmenschlichen 20. Jahnhundert so herausragen lässt, ist ihre gelebte Humanität. Mit ihrem an die Wurzeln reichende Kritik der Gewalt und einem unermüdlichen Engagement für den Frieden wollten sie darauf hinwirken, dass aus der bewohnten eine bewohnbare Welt wird: Frieden durch Geschwisterlichkeit unter den Menschen war das Ziel, für das Sigmund Freud, Albert Schweitzer und Reinhold Schneider
    gelebt haben.


    Sigmund Freud-Museum Wien

    Berggasse 19, A-1090 Wien
    T: +43-1- 319 15 96
    F: +43-1- 317 02 79
    office@freud-museum.at

    Sigmund Freud-Museum Wien
    Die Bibliothek des Sigmund Freud-Museums sammelt Literatur zu Sigmund Freud und zur Theorie, Technik und Geschichte der Psychoanalyse. Zu ihren Beständen zählen die Werke Sigmund Freuds in Erstausgaben sowie deutsche und internationale Gesamtausgaben. Auch Freuds voranalytische Schriften, die nicht in die Gesammelten Werke aufgenommen worden sind, liegen vollständig vor – teils als Originalsonderdrucke mit eigenhändigen Widmungen des Verfassers – daneben auch Bücher aus Freuds Bibliothek, die antiquarisch oder durch Schenkungen erworben wurden.

    <im_4718>Hauptbild</im_4718>Die Bibliothek verfügt über sämtliche Publikationen des von Freud gegründeten Internationalen Psychoanalytischen Verlages und Veröffentlichungen der frühen Psychoanalytiker und Psychoanalytikerinnen unterschiedlichster Schulrichtungen. Werke, die Verbindungslinien zwischen der Psychoanalyse und anderen Wissenschaften, etwa Literaturwissenschaft, Cultural Studies, Gender Studies, Filmtheorie, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft etc. herstellen, ergänzen den Sammelschwerpunkt.

    Die Bibliothek des Sigmund Freud-Museums ist mit einem Bestand von mehr als 30.000 Bänden heute die größte psychoanalytische Fachbibliothek in Europa.

    Freuds verschwundene Nachbarn
    Begleitbuch zur Ausstellung im Sigmund Freud-Museum Wien, 2003.
    Hrsg. v. Lydia Marinelli. 2003.
    ISBN: 3-85132-365-3, KNO-NR: 12 22 29 32
    -TURIA & KANT-
    Berggasse 19, ein ganz gewöhnliches Wiener Mietshaus mit Geschäftslokalen und Wohnungen, ist durch Siegmund Freud zu einem Ort der Erinnerung geworden. Das Gebäude zerfällt in Zonen, denen eine bedeutungsvolle Vergangenheit zugesprochen, und solche, denen sie abgesprochen wird. Die Ausstellung setzt bruchstückartig die Hausgemeinschaft von 1938 zusammen und rückt sie in das Blickfeld gegenwärtiger Formen von Vergangenheitssichtungen.
    Die Sigmund Freud-Gesellschaft wurde 1968 als wissenschaftlicher Verein in Wien gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung und Unterstützung der Forschung zu Theorie und Praxis der Psychoanalyse im allgemeinen und zu Sigmund Freud im besonderen. Jährlich am 6. Mai, dem Geburtstag von Sigmund Freud, lädt die Sigmund Freud-Gesellschaft zur Freud-Vorlesung.
    Sigmund Freud-Museum Wien

    Biographische Daten Freuds - Deutsches Historisches Museum


    Zur Geschichte des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt
    Nach der erzwungenen Emigration von verfolgten, meist jüdischen Psychoanalytikern im Nationalsozialismus und der Zerstörung des Frankfurter Psychoanalytischen Instituts (1929-1933) sollte es über 20 Jahre dauern, bis in Frankfurt die Psychoanalyse institutionell wieder Fuss fasste. Entscheidende Impulse hierfür gingen von einer viel beachteten akademischen Feier aus, als der Geburtstag Sigmund Freuds sich 1956 zum 100. Mal jährte. Hierdurch erfuhr die Gründung einer wissenschaftlichen Einrichtung nachhaltige Unterstützung, die in dieser Form bis heute einzig in Deutschland geblieben ist: das Sigmund-Freud-Institut. In einer Doppelfunktion wurde es auf die Ausbildung von Psychoanalytikern und die Forschung auf dem Gebiet der Psychoanalyse verpflichtet.

    Sigmund-Freud-Zentrum in Uchtspringe

    FREUD MUSEUM London
    20 Maresfield Gardens
    London NW3 5SX
    tel: +44 (0)20 7435 2002
    fax: +44 (0)20 7431 5452
    email: freud@gn.apc.org

    Sigmund Freud - Linksammlung und Webrings
    Peter Gay
    Freud
    Eine Biographie für unsere Zeit.
    1995. -FISCHER (TB.), FRANKFURT-

    Sigmund Freud
    Unser Herz zeigt nach dem Süden.
    Reisebriefe 1895-1923.
    Hrsg. v. Christfried Tögel u. a..
    2003. -AUFBAU TB-
    Das hier erstmals nach den Handschriften veröffentlichte Material entstand während der privaten Sommerreisen Freuds, die er zwischen 1895 und 1923 unternahm. Das Material besteht aus 172 Post-, Ansichts- und Briefkarten sowie aus 56 Briefen, von denen bisher nur 15 publiziert wurden. Ein Großteil der Abbildungen stammt aus Freuds eigener Sammlung von Drucken und großformatigen Fotos.
    Sigmund Freud
    Gesammelte Werke in achtzehn Bänden
    mit einem Nachtragsband
    E. Bibring [Herausgeber], Anna Freud [Herausgeber], W. Hoffer [Herausgeber], O. Isakower [Herausgeber], E. Kris [Herausgeber]
    Fischer Taschenbuch Verlag
    Als der S. Fischer Verlag 1960 die Freud-Rechte von Imago Publishing Company, dem Londoner Exilverlag des Begründers der Psychoanalyse, erwarb, übernahm er auch die Gesammelten Werke. Diese sogenannte Imago-Ausgabe war, nach Freuds Tod, zwischen 1940 und 1952, also teilweise noch unter Kriegsbedingungen, veröffentlicht worden. Die Gesammelten Werke sind - zumal durch das 1968 hinzugekommene Gesamtregister und den 1987 veröffentlichten Nachtragsband - die bis heute umfassendste Edition von Freuds Schriften in der Originalsprache. Mit dem Reprint dieser großen Werkausgabe als handliche Taschenbuch-Kassette wird Freuds jahrhundertprägendes Oeuvre für alle interessierten Leser erschwinglich.
    Albert Schweitzer
    1875-1965

    Albert Schweitzer gründete 1913 das Spital am Ufer des Ogowe in Französisch Äquatorialafrika.
    Als Musiker und Theologe wurde er Arzt, um Kranken zu helfen in einem Gebiet, das ohne Ärzte war. Bis zu seinem Tode im September 1965 leitete er sein Krankenhaus und unterhielt es privat, aus persönlichen Einkünften und Gaben seiner Freunde überall in der Welt. Es musste wegen des Zustroms der Patienten ständig vergrößert werden. Sehr viele Menschen aus vielen Ländern halfen dem Gründer bis zu seinem Tode mit, weil dort im Regen-Urwald Hilfe nötig war.
    Bis heute ist das nicht anders geworden. Das Krankenhaus mit seinen Neubauten bringt unzähligen Kranken im Tropenwald Hilfe. Im Jahre 2001 wurden 7.322 Patienten stationär behandelt, 40.188 Sprechstunden durchgeführt. 749 Geburten verzeichnete das Spital und 1.572 Operationen. Laboruntersuchungen wurden mehr als 60.000 durchgeführt.
    Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum

    Association Internationale Albert Schweitzer

    "Albert Schweitzer Aktuell" erscheint 4 x pro Jahr. Mit dem Schwerpunkt "Lambarene" informieren wir über die Arbeit des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. und die Aktivitäten des Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrums, Frankfurt am Main.
    Albert Schweitzer Aktuell
    Albert Schweitzer
    Die Ehrfurcht vor dem Leben.
    Grundtexte aus 5 Jahrzehnten.
    8. Aufl. 2003. -BECK-
    James Bentley
    Albert Schweitzer
    Eine Biographie.
    2001. -PATMOS-
    Albert Schweitzer Lesebuch.
    Hrsg. v. Harald Steffahn
    1995. -BECK-

    Albert Schweitzer
    Aus meinem Leben und Denken
    Eine Recherche.
    1995. -FISCHER (TB.), FRANKFURT-
    Albert Schweitzer
    Aus meiner Kindheit und Jugendzeit
    1996. -BECK-
    Albert Schweitzer
    Zwischen Wasser und Urwald
    Erlebnisse und Beobachtungen eines Arztes im Urwalde Äquatorialafrikas.
    1995. -BECK-
    Im Jahr 1905 bricht der junge Theologieprofessor Albert Schweitzer seine akademische Karriere als Theologe ab, studiert Medizin und schifft sich 1913 nach Afrika ein, um im Urwald Äquatorialafrikas eine medizinische Station aufzubauen. "Zwischen Wasser und Urwald" ist sein 1920 verfaßter Bericht über die ersten Jahre in Lambarene.
    Albert Schweitzer, Helene Bresslau
    Die Jahre vor Lambarene
    Briefe 1902-1912.
    Hrsg. v. Rhena Schweitzer Miller u. Gustav Woytt. 1992. 406 S. m. 19 Abb.. Buchleinen (Gewebe). 705gr.
    ISBN: 3-406-36788-7, KNO-NR: 04 61 39 51
    -BECK-
    Albert Schweitzer
    Werke aus dem Nachlaß
    8 Bände
    Hrsg. v. Richard Brüllmann, Erich Gräßer, Claus Günzler u. a.. Ersch.
    1995-2003. 1995. -BECK-
    Die Predigten des Theologen Albert Schweitzer stehen im Zentrum seiner Tätigkeiten als Arzt, Musiker und Gelehrter. Ihre sorgfältige Vorbereitung beschäftigte ihn über mehr als fünfzig Jahre, sei es als Pfarrer in Straßburg oder als "Urwalddoktor" in Lambarene. Der vorliegende Band enthält in chronologischer Reihenfolge alle bisher nicht veröffentlichten Predigten aus den Jahren 1898-1948, die Schweitzer schriftlich ausgearbeitet hat. Ein ausführliches Register erschließt die Predigten nach Bibeltexten, Anlässen, Themen sowie Namen, Orten und Sachen.

    Schweitzer tritt uns in seinen Predigten sehr persönlich mit dem reichen Schatz seines Glaubens entgegen. Sein Predigen soll "Mut und Freude zum Leben" machen. Er legt nicht einfach einen Bibeltext aus, sondern macht deutlich, was ihn selbst dabei bewegt und welche Folgerungen er für seinen Glauben, für die Ethik, für unsere Verantwortung gegenüber der Natur und für den Alltag daraus zieht. Hierin liegt wohl das Geheimnis begründet, warum seine Predigten die Leser heute fast ebenso unmittelbar ansprechen wie seine damaligen Zuhörer.

    "Ich habe nie wieder einen Redner gehört, der bloß durch die Macht seiner schlichten Persönlichkeit schon nach wenigen, leise gesprochenen Sätzen eine mehr als tausendköpfige Zuhörerschaft so völlig zum Hörer gewann. Was von ihm ausging, war ... der Ernst des Friedens und der Zauber der Mäßigkeit." (Karl Löwith)

    Reinhold Schneider
    1903-1958
    <im_4871>Hauptbild</im_4871>Man nannte den in Baden-Baden aufgewachsenen Schriftsteller auch "das Gewissen der Nation", denn er war einer der führenden Vertreter der "inneren Emigration" innerhalb der deutschen Literatur zur Zeit des Nationalsozialismus. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges blieb Schneider ein Gegner auch der neuen, der demokratischen Regierung. Er wurde beschimpft, isoliert und diffamiert wegen seiner vehementen Ablehnung der Wiederbewaffnung.

    Reinhold Schneider war wohl das, was man heute einen radikalen Christen nennen würde. Unabhängig von jeder Partei und jeder Tendenz, unterwarf er sich nur seinem Gewissen. Eine Tugend, die in unserer heutigen Zeit wenig Konjunktur zu haben scheint.
    Weiterlesen: 100 Jahre Reinhold Schneider

    Das wechselvolle Leben Reinhold Schneiders begann am 13. Mai 1903 in der Kurstadt Baden, wo er als Sohn Wilhelm Schneiders und dessen Frau Wilhelmine Messmer geboren wurde. ... weiterlesen: Reinhold Schneider Biografie
    Reinhold Schneider-Gesellschaft e.V
    Friedrich-Ebert-Str. 52
    33102 Paderborn
    Telefon: 05251 - 312 30
    Telefax: 05251 - 376 46
    c.p.thiede@t-online.de

    In keiner Aufzählung der großen Namen christlicher Literatur dieses Jahrhunderts fehlt Reinhold Schneider. Doch der Name allein ist allzuoft nur mit vagen Vorstellungen verbunden, und in einer Zeit, in der Reinhold Schneider - von anderen christlichen Autorinnen und Autoren nicht zu reden - an Schulen und Universitäten so gut wie nicht mehr präsent ist, stellt sich die nüchterne Frage: zu Recht oder nur mangels besseren Wissens?

    Die Reinhold Schneider-Gesellschaft e. V. wurde 1970 gegründet, um wenigstens eines sicherzustellen: stete, zuverlässige Information, Zugang zu den Quellen, Unterstützung der Forschung, Anregung der Pädagogik. Das andere die Antwort nämlich, ob es sich denn lohne, heute noch Reinhold Schneider zu lesen - kann dann getrost den Multiplikatoren und Lesern anheim gegeben werden. Und die bisherige Geschichte des Engagements der Gesellschaft zeigt, daß die Antwort wohl "ja" lauten dürfte: Fernsehfilme, Rundfunksendungen, unterrichtsdidaktische Modelle tragen neben den regelmäßigen Kolloquien und Publikationen der Gesellschaft zu einer wachsenden Resonanz und Tiefenwirkung bei.
    Weiterlesen: Reinhold Schneider-Gesellschaft e.V.

    Reinhold Schneider
    Das Attentat und weitere Erzählungen
    Hrsg., zus.gest. u. mit e. Vorw. v. Carsten P. Thiede.
    2003. -BRUNNEN-VERLAG, GIEßEN-

    Reinhold Schneider
    Ein Lesebuch.
    Spirituelle Texte eines großen Dichters. Hrsg. v. Maria A. Leenen.
    2003. -TYROLIA-
    Reinhold Schneider
    Portugal.
    Nachw. v. Peter Berglar.
    2003. -INSEL, FRANKFURT-
    Eine halbe Stunden vor Lissabon fängt das breite Halbrund der Bucht von Estoril den Ansturm des Ozeans mit seinem weichen, herrlichen Sande auf. Es ist die schönste Küste, die man sich denken kann. Bereits bei seinem ersten Aufenthalt in Portugal im Jahr 1928 ist Reinhold Schneider (1903 bis 1958) fasziniert von Landschaft, Kultur und Lebensart; seine Eindrücke und Erlebnisse hält er in einem Reisetagebuch in intensiven und ausdrucksstarken Bildern fest.

    Portugal - das sind für ihn Musik und Leidenschaft, gleichzeitig eine unstillbare Sehnsucht, wie sie sich in der Saudade ausdrückt, und die Wahrnehmung von bisher nie Empfundenem, die Erweiterung des eigenen Bewusstseins in der Fremdheit und Buntheit dieser anderen Kultur. "Was an diesem Land bezaubert, ist seine Seele."

    Reinhold Schneider
    Der Balkon
    Aufzeichnungen eines Müßiggängers in Baden-Baden.
    Nachw. v. Pirmin A. Meier.
    2000. -INSEL, FRANKFURT-

    Reinhold Schneider
    Winter in Wien
    Aus meinen Notizbüchern 1957/58.
    Mit d. Grabrede v. Werner Bergengruen.
    3. Aufl. 2000 -HERDER, FREIBURG-
    Reinhold Schneider
    Der Wahrheit Stimme will ich sein
    Essays, Erzählungen, Gedichte.
    Hrsg. v. Karl-Josef Kuschel u. Carsten P. Thiede. Hrsg. v. Carsten P. Thiede u. Karl-Josef Kuschel.
    2003. -INSEL, FRANKFURT-
    Albert Schweitzer, Theologe und Arzt, 1963
    Albert Schweitzer, Theologe und Arzt, 1963 (AP)