Dienstag, 21. Mai 2024

Nordafrika
Menschenrechtsorganisation HRW fordert unabhängige Untersuchung der Starkregen-Katastrophe in Libyen mit tausenden Toten

Human Rights Watch hat die Vereinten Nationen aufgefordert, die Starkregen-Katastrophe in Libyen vor gut drei Monaten zu untersuchen.

07.01.2024
    Zerstörung nach den Fluten durch Sturm Daniel in der libyschen Region Derna.
    Wenn die Behörden in Libyen anders reagiert hätten, wären vielleicht nicht so viele Menschen bei den Überschwemmungen ums Leben gekommen. (picture alliance / AA / Abdullah Mohammed Bonja)
    Angesichts des Unvermögens oder der mangelnden Bereitschaft der libyschen Behörden müsse das Büro des Hochkommissars für Menschenrechte handeln, teilte die Organisation mit. Es gebe guten Grund zur Annahme, dass der Sturm weit weniger tödlich gewesen wäre, wenn die Behörden auf Gefahrenzeichen reagiert und Evakuierungen angeordnet hätten, sagte die HRW-Vizedirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Salah. Darüber hinaus verweist die Menschenrechtsorganisation auf Versäumnisse der örtlichen Behörden bei der Instandhaltung der Infrastruktur im Katastrophengebiet.
    Starkregen hatte am 9. September eine Flutkatastrophe in dem nordafrikanischen Land ausgelöst. Zwei Dämme brachen. Ganze Stadtteile von Derna wurden zerstört. Nach jüngsten UNO-Erkenntnissen starben mindestens 4.300 Menschen, rund 8.000 gelten nach wie vor als vermisst. Mehr als 43.000 wurden obdachlos.
    Diese Nachricht wurde am 07.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.