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Messen eines hellen Sterns

Heute haben wir Vollmond. Ganz in der Nähe der Mondscheibe sehen Sie trotz des hellen Mondlichts einen Stern. Das ist Spica, der hellste Stern im Sternbild Jungfrau. Mond und Spica gehen bei Sonnenuntergang auf. Spica besteht aus mehr als einem Stern. Doch ist nur einer mit bloßem Auge zu sehen.

    Mit zwei Messungen bestimmen Astronomen die Helligkeit eines Sterns. Beide heißen Magnitude. Je niedriger die Zahl ist, desto heller ist der Stern. Zunächst misst der Astronom die scheinbare Helligkeit oder Magnitude. Sie sagt aus, wie hell ein Stern uns erscheint. Spica liegt da bei "1”. Diese Angabe sagt jedoch nichts darüber aus, ob ein Objekt hell ist, weil es besonders viel Licht freisetzt oder weil es uns sehr nahe ist.

    Deshalb messen Astronomen auch die absolute Magnitude. Sie verrät uns, wie hell Objekte erscheinen würden, wenn sie alle den selben Abstand zur Erde hätten - nämlich 32,6 Lichtjahre. Hier liegt Spica bei minus 3, unsere Sonne nur bei plus 5. Spica ist somit ungefähr 1600-mal so hell.

    Eines der absolut hellsten Objekte, die wir kennen, versteckt sich nahe bei Spica. Es ist der Quasar 3C 279 – in der Tat ein sehr energiereiches Objekt. Er ist jedoch so weit von uns entfernt, dass wir ihn mit bloßem Auge nicht sehen können. Teleskopmessungen stufen den Quasar bei einer absoluten Magnitude von ungefähr minus 27 ein. Das bedeutet: 3C 279 scheint so hell wie sechs Billionen Sonnen.